Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Arbeitgeber im Gebäudereinigungshandwerk sämtliche Verhandlungstermine der Gewerkschaft IG-BAU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=ig+bau) für die Tarifrunde 2023 ablehnen!
Dazu teilt die Gewerkschaft jetzt auf ihrer Homepage dazu das Nachstehende mit:
Es reicht: Inflationsausgleich endlich auch für Gebäudereiniger*innen
Unternehmen lehnen Verhandlungstermine ab. Aktionen der IG BAU in ganz Deutschland.
14.07.2023 Pressemitteilung 2023
Ulrike Laux (© IG BAU, Tobias Seifert)
„Das kann doch nicht sein. Nahezu in jeder Branche bekommen die Beschäftigten mittlerweile eine Inflationsausgleichsprämie, nur nicht in der Gebäudereinigung“, empört sich Ulrike Laux. Sie ist im Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) für die Branche mit rund 700 000 Arbeitnehmer*innen zuständig. Bislang haben die Reinigungsfirmen alle vorgeschlagenen Termine abgelehnt. „Es ist ein schlechtes Signal an die Beschäftigten in der Branche, wenn sie nicht mit uns darüber verhandeln wollen. Das geht gar nicht!“, sagt Laux. Sie fordert die Firmen auf, Termine zu nennen und endlich an den Verhandlungstisch zu kommen. Es geht um eine Inflationsausgleichsprämie für dieses Jahr. Vom Jahr 2024 an fordert die IG BAU für ihre Mitglieder eine Jahressonderzahlung, wie sie ebenfalls in anderen Branchen längst üblich ist.
Verschiedene Aktionen in ganz Deutschland vom 17. bis 19. Juli sollen Druck aufbauen. So wird es „aktive Frühstückspausen“, „Betriebsrundgänge“, Objektversammlungen, Kundgebungen und anderes mehr geben.
„Die Lebensmittelpreise sind nahezu explodiert, bei den Mieten sieht es nicht viel anders aus, von den Nebenkosten inklusive der Energiepreise wollen wir gar nicht erst sprechen. Der Gesetzgeber hat sich schon etwas dabei gedacht, als er die Auszahlung einer steuerfreien Inflationsausgleichsprämie möglich gemacht hat“, erklärt Laux. Die Beschäftigten in der Gebäudereinigung bekämen doch mit, wenn sie bei den Kunden, ob am Flughafen, in der Industrie, im öffentlichen Dienst, in den Krankenhäusern oder in der Pflege, alles tipptopp in Schuss halten, dass es dort diese finanziellen Hilfen für die Arbeitnehmer*innen schon längst gibt.
„Alle müssen im Alltag über die Runden kommen, nichts Anderes gilt für die Reinigungskräfte. Während der Corona-Pandemie wurden sie noch beklatscht, als Sauberkeit und Hygiene ganz hoch im Kurs standen. Jetzt wäre die Zeit, sich erkenntlich zu zeigen. Denn die Gebäudereiniger*innen, die nicht gerade im Ruf stehen, Managergehälter zu bekommen, brauchen die finanzielle Unterstützung, und zwar jetzt!“, sagt die Gewerkschafterin.
Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit knapp 23 Milliarden Euro Jahresumsatz ein gewaltiger Wirtschaftszweig und das beschäftigungsstärkste Handwerk in Deutschland.