BBU fordert die schonungslose Aufklärung des BASF-Störfalls!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) die jüngste Pressemitteilung des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=bbu) über deren Pressesprecher Udo Buchholz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz).

Dieser Pressemitteilung ist zu entnehmen, dass der BBU die schonungslose Aufklärung des BASF-Störfalls fordert.

Zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme haben wir die komplette Pressemitteilung nachstehend auf unsere Homepage gepostet. Dieder berechtigten Forderung des BBU können wir uns als AK nur vollumfänglich anschließen.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

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BBU-Pressemitteilung, 18.10.2016

BBU fordert schonungslose Aufklärung des BASF-Störfalls

(Ludwigshafen, Bonn, 18.10.2016) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU e.V.) zeigt sich zutiefst besorgt über den Störfall
bei der BASF in Ludwigshafen, bei dem am Montag mindestens zwei Menschen
zu Tode kamen und von dem die Anwohner großflächig betroffen sind. Der
BBU fordert die öffentliche Aufklärung der Ursachen, wobei die
Verantwortung nicht auf einzelne Beschäftigte abgewälzt werden darf,
sondern auch die Konzernpolitik hinsichtlich der Anlagensicherheit auf
den Prüfstand gehört. Als völlig unzureichend bezeichnet der BBU die
Informationspolitik der BASF gegenüber der Bevölkerung, die auch am
Montagabend noch im Unklaren darüber war, in welchem Ausmaß
Gesundheitsschäden auftreten können. Die schablonenartige Aussage, dass
„Gefährdungen der Bevölkerung nicht messbar“ seien, während diese
gleichzeitig zu Schutzmaßnahmen aufgerufen wird, ist mehr als beunruhigend.

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU ist Mitglied der
Kommission für Anlagensicherheit, die die Bundesregierung in
sicherheitstechnischen Fragen berät. Er erklärt: „Der Störfall vom
Montag ist der traurige Höhepunkt einer Kette von Betriebsstörungen bei
der BASF. In den ersten neun Monaten wurde von 13 Ereignissen mit
Produktaustritten berichtet. Mitarbeiter des Ludwigshafener
BASF-Stammwerks werden mit den Worten zitiert, dass sie sich Sorgen über
den Zustand von Produktionsanlagen und Infrastruktur auf dem größten
Chemie-Areal der Welt machen. Wegen der vom BASF-Vorstand verordneten
Kostensenkungs-Programme sei ‚vieles baufällig‘, heißt es. Es werde zu
wenig in Modernisierung und Instandhaltung investiert. So sollen
insbesondere viele Rohrbrücken schlecht gewartet sein. Dies ist
besonders relevant, da es bei diesem Störfall zu einem Brand in einem
Rohrsystem gekommen sein soll.“

Weiter erklärt Oliver Kalusch: „Jetzt muss Schluss mit der Politik der
BASF sein, alle Kritik mit schönen Worten zur Seite zu schieben. Wie der
Konzern mit der Alterung von Anlagen umgeht, welche Konzepte er hierzu
besitzt und welche Folgen die kritisierte Kostensenkungspolitik der BASF
hat, muss auf den Prüfstand. Hier ist insbesondere nach der
Verantwortung des Vorstands für den Störfall vom Montag zu fragen. Und
es muss geklärt werden, warum der Chemieriese keine konkreten Aussagen
über die ausgetretenen und entstandenen Luftschadstoffe gemacht hat,
obwohl dies nach den Bestimmungen der Störfall-Verordnung und des
Katastrophenschutzes eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Aufforderungen zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, die ohne konkrete
Informationen über die Gefährdungslage erfolgen, müssen zutiefst
beunruhigen.“

Der BBU fordert, dass die Aufarbeitung des Störfalls nicht hinter
verschlossenen Türen stattfindet. Der Chemieriese muss alle relevanten
Unterlagen und Erkenntnisse gegenüber der Bevölkerung offenlegen und
darf sich nicht auf Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse berufen. Nur so
kann erreicht werden, dass genügend öffentlicher Druck erzeugt wird, um
eine optimale Störfallvorsorge durchzusetzen.

Engagement unterstützen

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um
Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter
http://bbu-online.de,telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse
lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und
engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die
themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen
die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umweltfreundliche Energiequellen.

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