Als AK haben wir den Protest der Kinobeschäftigten mit der Gewerkschaft Ver.di auf der BERLINALE 2022 sehr begrüßt!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir positiv zur Kenntnis genommen, dass sich zur BERLINALE 2022 (https://www.berlinale.de/de/home.html),

                         

die am gestrigen Sonntag (20.02.2022) ihr Ende gefunden hat, Kinobeschäftigte protestiert haben.

Zu deren Protest teilt die Gewerkschaft Ver.di das nachstehende auf ihrer Homepage mit:

Kinobeschäftigte: Protest auf der Berlinale

Berlin, 15.2.22 – Für Kristin Müller hat das große Kino schon lange seinen Glanz verloren. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie, in der auch in den Lichtspielhäusern die Vorhänge vor den Leinwänden geschlossen blieben. Kristin Müller arbeitet seit 25 Jahren im Kino, sorgt dafür, dass die Kinobesucher*innen einen rundum schönen Nachmittag oder Abend haben. Als Studentin hat sie einst angefangen als Kinobeschäftigte und ist geblieben. „Am Anfang wurden wir gut bezahlt, inzwischen steigen neue Beschäftigte mit dem Mindestlohn ein“, sagt sie. Und auch sie selbst fühle sich mit ihrem Lohn, der noch darüber liegt, überhaupt nicht mehr gewertschätzt.

Sie machen aus Filmen erst richtig Kino – die Beschäftigten der Lichtspielhäuser  Kay Herschelmann

Raus ins Rampenlicht

Mit gut zwei Dutzend Kolleg*innen protestiert Kristin Müller deshalb – und weil die Tarifrunden für die Kinobeschäftigten begonnen haben – heute am Potsdamer Platz in Berlin vor dem CinemaxX. Glitzernde Schilder mit bunten Leuchten haben sie gebastelt. „Glanz & Glamour, Stars im Licht. Die Kinobeschäftigten sieht man nicht“, ist auf einem der Schilder zu lesen. Doch heute treten sie ins Licht der mit roten Leuchtröhren und goldenen Lichterketten erleuchteten Zufahrt zum Berlinale-Palast. Und fordern mehr Geld, mehr Wertschätzung.

Nur wenige Meter entfernt beginnen die Absperrungen für Deutschlands größtes, internationales Filmfestival. Der deutsche Schauspieler Lars Eidinger und die britische Schauspielerin Freya Mavor werden von wartenden Fans hinter den Absperrgittern um Autogramme und Fotos gebeten. Für das Flugblatt, dass die protestierenden Kinobeschäftigten verteilen, interessieren sich nur ein paar Festival-Besucher*innen. „Wenn der Stundenlohn nicht ausreicht, ein Berlinale-Ticket zu kaufen, läuft etwas schief – finden wir, die Kinobeschäftigten“, ist auf dem Flugblatt zu lesen. Kristin Müller sagt, dass sie wegen der Pandemie eine Tarifrunde ausgesetzt, also eine Nullrunde eingelegt hätten, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Doch jetzt, wo die Kinos wieder richtig Geschäft machten, müssten auch die Löhne erhöht werden.

„Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ich zwei Jobs haben muss, um mein Leben bestreiten zu können.“

Kristin Müller, Kinobeschäftigte

Dass der Mindestlohn in diesem Jahr auf 12 Euro steigen werde, sei zwar gut. „Aber wir leben in Zeiten, in denen man sich davon ja kaum noch etwas leisten kann“, sagt sie. In einer Stadt wie Berlin sei es schwierig, sich vom Mindestlohn zu finanzieren. „Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem ich zwei Jobs haben muss, um mein Leben bestreiten zu können.“ Keine Perspektive für das Alter zu haben außer die Aussicht darauf, dann arm zu sein, mache ihr Angst.

Faire Löhne für Teilhabe

Martha Richards, die zuständige ver.di-Tarifsekretärin, die zusammen mit Kristin Müller und den anderen an diesem Berlinale-Abend protestiert, sagt: „Faire Löhne in den Lichtspielhäusern dürfen sich nicht am Mindestlohn orientieren. Mit Stundenlöhnen von 9,82 bis 10,50 Euro bereichern sich Kinokonzerne wie CinemaxX, CineStar, UCI und andere auf 

Kosten der Beschäftigten. Die haben aber ein Anrecht, von ihrem Fulltime-Job auch leben zu können.“ ver.di fordert in den laufenden Tarifrunden, die in der vergangenen Woche begonnen haben, 12,50 Euro Einstiegslohn pro Stunde.

Die ver.di-Sekretärin sieht auch noch ein weiteres Problem. Die Personaldecke in einigen großen Kinokonzernen habe sich seit der Pandemie nahezu halbiert, weil Befristungen ausgelaufen sind, Verträge von Studierenden nicht verlängert wurden und betriebsbedingt gekündigt wurde. Das habe mittlerweile bei den verbliebenen Beschäftigten zu einer erhöhten Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung geführt. Nur wolle kaum jemand mehr für die niedrigen Löhne, die derzeit gezahlt werden, einsteigen. Kristin Müller sagt, nicht wenige seien in den Handel gewechselt, räumten dort Regale ein. „Die Arbeitszeit ist geregelt, man muss nicht am Sonntag dort stehen und die Bezahlung ist auch besser.“

Einstieglöhne auf Mindestlohnniveau, Tariflöhne, mit denen aktuell Altersarmut droht, seien ärgerlich, sagt Martha Richards. „Kinobeschäftigte möchten wie jetzt hier auf der Berlinale auch eine kulturelle Teilhabe haben.“ Dafür brauchen sie mehr Geld, gute Tariflöhne. Die fordern sie jetzt.

Mehr erfahren unter

M – Menschen machen Medien
#kinonetzwerk
#läuftnurmituns

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Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den Beitrag direkt auf der Homepage der Gewerkschaft Ver.di lesen.

> https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++0b634242-8ea9-11ec-a7b1-001a4a16012a !

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Durch die CORONA-HYSTERIE sind viele Kinos in Schräglage gekommen. Und die Beschäftigten in diesere Branche sind die Gelackmeierten! in jeglicher Hinsicht.

Da war dieser medienwirksame Protest unbedingt notwendig.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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