Liebe Kolleginnen und Kollegen,
über die Tarifauseinandersetzung bei der LUFTHANSA haben wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) kontinuierlich berichtet, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link auf und in Erinnerung rufen könnt:
http://ak-gewerkschafter.com/?s=streiks+im+luftverkehr !
Auch über die Situation bei der LUFTHANSA selbst haben wir mehrfach berichtet, wie Ihr es ebenfalls durch den Kick auf den nachstehenden Link aufrufen könnt:
http://ak-gewerkschafter.com/?s=lufthansa !
Am gestrigen Tage (09.03.2015) erschien in der BILD-Zeitung ein Interview mit Carsten Spohr, dem LUFTHANSA-CHEF, das aus unserer Sicht sowohl großmäulig als auch der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit e. v. (VC) als provokant zu bezeichnen ist.
Darauf wird die VC eine klare Antwort geben.
Aber lest bitte selbst:
BILD-ZEITUNGS-INTERVIEW MIT LUFTHANSA-CHEF SPOHR (BILD-Ausgabe vom 09.03.2015
„Wir sind für neue Pilotenstreiks gerüstet“
Von Jan W. Schäfer
„Heute treffen sich die Lufthansa-Piloten, um über das weitere Vorgehen im Tarifkampf zu beraten!
BILD fragte Lufthansa-Chef Carsten Spohr (48): Drohen zu Ostern neue Streiks?
Carsten Spohr: ´Ich bin zuversichtlich, dass es in den Osterferien keine Streiks geben wird. Aber: Sollte es doch zu einem Ausstand kommen, sind wir gerüstet. Wir haben bei den bisher 11 Streiks gezeigt, dass wir über ausreichend Ausweichkapazitäten verfügen und konnten bis zu 80 Prozent aller Flüge durchführen.´
BILD: Kann am Ende nur ein Gesetz die Macht kleiner Gewerkschaften brechen, den Tarifkampf beenden?
Spohr: ´Das Streikrecht ist ein wichtiges Grundrecht. Dennoch gibt es meines Erachtens gesetzlichen Regelungsbedarf. Wir brauchen in einem Land wie Deutschland, das ein Verkehrsknotenpunkt ist, klare Spielregeln für die Tarifpartner. Sogar Frankreich und Italien machen uns das vor. Dort gibt es Zwangsschlichtungen in der Verkehrsbranche oder Streiks müssen Tage im Voraus angekündigt werden. Das sollten auch Modelle für Deutschland sein.´
BILD: Auch Billigflieger und arabische Airlines machen Lufthansa zu schaffen. Droht der Absturz?
Spohr: ´Nein, wir stärken sogar unsere Position als weltweit größter Luftfahrtkonzern. Deshalb bauen wir die Lufthansa noch stärker zur Premium-Marke mit Premium-Produkt und –Service aus. Zugleich bieten wir mit Eurowings eine Zweitmarke für diejenigen Kunden an, die außerhalb unserer Drehkreuze Frankfurt und München günstig fliegen wollen.´
BILD: Wird Fliegen also billiger?
Spohr: ´Allein im letzten Jahr sind die Ticketpreise in der Branche im Schnitt um 3 Prozent gesunken. Damit dürfte mittelfristig aber Schluss sein, weil immer weniger Airlines noch ausreichend verdienen. Ich erwarte, dass die Preise in den nächsten Jahren eher wieder etwas anziehen.´
BILD: Was muss die Regierung tun?
Spohr: ´Neben der Abschaffung der Luftverkehrssteuer müssten wir unbedingt fairen Wettbewerb mit den staatlich unterstützten Airlines vom Golf herstellen. Entweder können die Märkte zu gleichen Bedingungen offen sein oder aber wir müssen uns gegen unfairen Wettbewerb schützen. Es kann nicht sein, dass Airlines vom Golf mit staatlichen Mitteln gegen rein private Airlines im Westen ohne faire Regeln antreten.´“
Auf diese großmäuligen Äußerungen hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit e.V. (CV) wie folgt kommentiert:
„Wenn Herr Spohr sagt, es werde über Ostern keine Streiks geben, würde ich das nicht unterschreiben!“ (So ein VC-Sprecher zu den Medien nach der Pilotenversammlung mit über 1000 Pilotinnen und Piloten am gestrigen 09.03.2015 in Neuisenburg bei Frankfurt a. M.)
Für uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis stellen die „Hans-Großmaul-Äußerungen“ des Herrn Spohr eine einzigartige Provokation sowohl in Richtung Tarifeinheitsgesetz als auch in der Tarifauseinandersetzung vor Ort dar. Diese Provokation wird die Gewerkschaft VC entsprechend zu „würdigen“ wissen.
Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-
Pingback: Cockpit e. V. stopft “Großmäulern” den Mund! Weitere Streiks im Luftverkehr bei der “LUFTHANSA” ab dem 18.03.2015! | Arbeitskreis Gewerkschafter/innen Aachen