Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) hat uns die Pressemitteilung des BBU über dessen Pressesprecher und Vorstandsmitglied Udo Buchholz (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz+bbu) darüber erreicht. das Russisches Uran dir Brennelementefabrik in Lingen erreicht hat.
Wir haben diese Mitteilung nachstehend für Euch auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
–
(Das linke Eigenfoto zeigt Udo Buchholz.)
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Kollege Udo Buchholz informiert:
Sehr geehrte Damen und Herren,
die brisanten Urantransporte von und nach Lingen betreffen nicht nur das
Emsland bzw. Niedersachsen, sondern rollen ggf. auch durch andere
Bundesländer und im aktuellen Fall gestern auch quer durch die
Niederlande. Die Routen sind geheim und somit sind auch Hilfskräfte wie
THW oder Feuerwehren im Ernstfall nicht vorab informiert. Echter
Katastrophenschutz ist dann im Ernstfall nicht möglich.
Mehr zum Thema in der beigefügten Pressemitteilung.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Buchholz, BBU-Vorstandsmitglied (aus Gronau)
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Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Lingen, 22. August 2024
Pressemitteilung
Russisches Uran erreicht Brennelementefabrik Lingen
Anti-Atomkraft-Initiativen warnen vor russischem Einfluss
„Brennelementefabrik Lingen Außenposten von Rosatom“
Am gestrigen Mittwochmittag erreichte nach Beobachtungen von
Atomkraftgegner*innen ein LKW mit Uran die Brennelementefabrik Lingen.
Das Uran war zuvor mit dem russischen Atomfrachter Baltiyskiy 202 von
St. Petersburg aus nach Rotterdam verschifft worden. Die Ankunft dort
war ursprünglich für Montagabend angekündigt worden, verzögerte sich
dann jedoch um 24 Stunden. Die Baltiyskiy 202 fuhr am Mittwoch weiter
nach Dünkirchen in Frankreich, um auch die dortigen Atomanlagen mit Uran
aus Russland zur Brennelementeproduktion zu beliefern.
Das Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner*innen im Emsland“, der
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), .ausgestrahlt und
das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen protestieren gegen
diese erneute Uranlieferung aus Russland. Die Anti-Atomkraft-Organisationen hatten bereits am Montagmorgen, 19.August, vor der Brennelementefabrik in Lingen mit einer Mahnwache gegen die gefährlichen Urantransporte und die Verarbeitung russischen Urans in Lingen sowie gegen die geplante Beteiligung des Kreml-Konzerns Rosatom
an der Brennelementeproduktion demonstriert. Die Brennelementefabrik
wird immer mehr zu einem Außenposten von Rosatom. Hauptforderung der
Anti-Atomkraft-Bewegung ist die Stilllegung der Lingener Brennelementefabrik.
Rotterdam dient immer wieder als Umschlagplatz für russisches Uran, das
ungeachtet des russischen Angriffs auf die Ukraine zur
Brennelementefabrik Lingen geliefert wird. Zugleich werden über
Rotterdam Lingener Brennstäbe via Russland nach Kasachstan exportiert.
Die Urantransporte sind Teil einer Kooperation des französischen
Atomkonzerns Framatome mit dem russischen Atomkonzern Rosatom, die
Framatome in Lingen deutlich ausbauen will.
Alexander Vent vom Bündnis AgiEL betont erneut, dass die fortgesetzten
Urangeschäfte mit Russland kein Alltag werden dürfen. „Während der
staatlich-russische Konzern Rosatom durch die Besetzung des ukrainischen
AKW Saporischschja direkt am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die
Ukraine beteiligt ist, setzt der Betreiber der Lingener
Brennelementefabrik, die französische Framatome, die Geschäfte mit dem
Kreml-Konzern ungerührt fort. Dagegen setzen wir immer wieder Zeichen
und fordern von der Bundesregierung die sofortige Einstellung aller
Atomgeschäfte mit Russland.“
Im selben Gewerbegebiet, in dem auch die Brennelementefabrik in Lingen
liegt, hat Framatome bereits im Frühjahr ohne jede Genehmigung in
Zusammenarbeit mit Rosatom-Spezialisten neue
Brennelement-Produktionsanlagen aufgebaut. Mit diesen Maschinen möchte
Framatome mit Lizenzen von Rosatom sechseckige Brennelemente
„russischen“ Typs für osteuropäische Atomkraftwerke herstellen. Gegen
das Vorhaben waren im März rund 11 000 Einwände beim niedersächsischen
Umweltministerium erhoben worden. Vom 19.-22. November soll in Lingen
dazu ein Erörterungstermin stattfinden.
Weitere Informationen:
https://atomstadt-lingen.de/aktuelles
Kontakte:
Alexander Vent (Bündnis AgiEL): Tel. 0157-59690000
Udo Buchholz (BBU): Tel. 02562/23125
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): Tel.
0176-64699023
Atommüll-Desaster
Endlagersuche mal wieder gescheitert
Von Anfang an verbreiteten die Atom- und Energiemonopole den Mythos, dass Strom aus Atomkraftwerken (AKW) sauber, sicher, zuverlässig und billig ist. Alles gelogen.
Von dr / hkg
Freitag, 23.08.2024, 18:00 Uhr
Es war und ist die teuerste und unzuverlässigste Energie. Von 1950 bis 2008 flossen allein 165 Milliarden Euro aus Steuergeldern an die Atommonopole. Abschaltungen wegen Rissen im Kühlsystem oder wegen Wassermangel in den Flüssen häufen sich. In den letzten 70 Jahren gab es mehr als zehn schwere Atomunfälle. Der Uranabbau schädigt die Gesundheit der Arbeiter und Bevölkerung. Mit der Verklappung von 1,3 Milliarden atomar verseuchtem Wasser aus Fukushima provoziert der japanische Betreiber Tepco eine Atomkatastrophe im Pazifik. Der Gesamtzyklus der Nutzung von Uran ist alles andere als CO2-neutral. Und vor allem ist die Endlagerung des Atommülls ungelöst. Ein Wiedereinstieg in AKW, wie einige Monopole, bürgerliche Politiker und AfD fordern, ist unverantwortlich.
Endlagersuche – ein einziges Desaster
Unklar ist, welche höchsten Sicherheitsstandards bei der Lagerung von Atommüll und anderen Rückständen erforderlich sind. Deshalb fordert die MLPD in ihren Leitlinien für ein erweitertes Kampfprogramm, dass das dringend erforscht werden muss.¹ 24 000 Jahre dauert es allein bis die Hälfte der radioaktiven Atome des extrem gesundheitsschädlichen Plutonium-239 zerfallen sind. Bisher hat jede Bundesregierung versagt. Bislang geplante Lager waren ungeeignet (Schacht Konrad, Wackersdorf) und stoßen auf massiven Widerstand der Bevölkerung. In Morsleben und Asse ließ die Bundesregierung trotz Warnungen vor Jahrzehnten Müll chaotisch einlagern. Jetzt sind die Fässer durch in den Salzstock eindringendes Wasser der Asse durchgerostet, müssen herausgeholt und umgepackt werden. Die Kosten von 20 bis 30 Milliarden Euro will sie auf die Bevölkerung abwälzen.
Vertagung eines Endlagers auf den Sankt-Nimmerleins-Tag
Am 8. August deckte der Deutschlandfunk auf, dass ein Gutachten vom Februar im Auftrag des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) von einer Benennung des Standortes frühestens im Jahr 2074 ausgeht. Erst auf Druck durch diese Veröffentlichung wurde das Gutachten jetzt der Öffentlichkeit offiziell preisgegeben. Der vom Bundestag 2017 beschlossene Standortwahlgesetz mit dem Standort Gorleben und Zeitpunkt 2031 ist krachend gescheitert. Jetzt dauert es erneut 50 Jahre, bis ein Standort feststeht. Eine wahre Kapitulation! Rund 16 000 Tonnen hochradioaktive abgebrannte Brennelemente sind in allen deutschen Atomkraftwerken angefallen. Der heiße Strahlenmüll wird inzwischen in Hallen in Gorleben und an den alten AKW-Standorten unverantwortlich in Castoren geparkt. Die Zwischenlager sind nicht sicher gegen Flugzeugabsturz, nur für 40 Jahre genehmigt und die Genehmigungen laufen weit vor dem Bau des Endlagers aus.
Aber es gibt doch schon Endlager!
Wenn behauptet wird, es könne Endlager geben – wie in Finnland oder der Schweiz, in der ein Endlager nahe der deutschen Grenze geplant ist – so ist das wie Pfeifen im dunklen Wald. Ein Endlager, das über hunderttausende von Jahren stabil ist, gibt es nicht. Klimaveränderungen und Erdbewegungen können jedes Lager zerstören. So ist der Rheinfall von Schaffhausen vor 15.000 Jahren durch Erdverschiebungen im Zusammenhang mit der damaligen Eiszeit entstanden.
Atom- und Energiemonopole sollen zahlen!
Mit dem Deal über den Atommüll, der 2016 zwischen Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und den Atomkonzernen abgeschlossen wurde, kauften sich Letztere frei. Die Atomkonzerne zahlten knapp 24 Milliarden Euro in einen Staatsfond, als Gegenzug haftet künftig der Staat für alle Mehrkosten der Lagerung. Die Massen haben über ihre Stromrechnung nicht nur diese Summe aufgebracht, sondern zahlen so weitere Milliardensummen. Denn vom ursprünglich angelegten Fond von 24 Milliarden Euro sind noch 21,7 Milliarden übrig (31.12.2022). Er ist durch die ganzen Krisen geschrumpft, statt gewachsen. Laut Wirtschaftsministeriums soll die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls aber 169 Milliarden Euro kosten.
Atomkraft ist nicht zu Ende
Deutsche Konzerne machen weiterhin lukrative Geschäfte beim Bau neuer Atomkraftwerke im Ausland. Ein endgültiges Abschalten in Deutschland bedeutet auch weiterhin keinen Verzicht auf Atomwaffen. Es bleibt bei der Teilhabe Deutschlands an den US-Atomwaffen und der Möglichkeit der Herstellung von spaltbarem Material über die Atomfabriken in Lingen und Gronau. Die Endlagerung von Atommüll und Schließung der Atomfabriken muss auf Kosten der Atom- und Energiemonopole erfolgen!
https://www.rf-news.de/2024/kw34/atommuell-endlager-suche-gescheitert
Belgien Hochrisikoreaktoren sollen mindestens weitere 10 Jahre am Netz bleiben
Belgien lässt AKWs zehn Jahre länger am Netz
Ursprünglich war ein Atomausstieg für 2025 vorgesehen.
Bei der Entscheidung spielten der Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf Belgien und die Nachbarländer eine Rolle. Ziel ist es laut einer Mitteilung nun, die zwei Meiler nach den für die Verlängerung nötigen Arbeiten im Winter 2026 wieder in Betrieb zu nehmen.
Mängel sorgen für Sorgen in Deutschland
In Deutschland sorgen die belgischen Atommeiler aus den 1970er- und 1980er-Jahren immer wieder für Diskussionen. So wurden bei den Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile.
Die Stadt Aachen und die Bundesregierung haben in der Vergangenheit gefordert, die Kernkraftwerke stillzulegen – bislang ohne Erfolg. In Belgien wurde der Atomausstieg eigentlich schon 2003 gesetzlich festgelegt, doch die Debatte zieht sich seit Jahren. Derzeit sind noch sechs Meiler am Netz, ein siebter wurde vergangenes Jahr abgeschaltet.
mak/bru (afp, rtr, dpa)
https://www.dw.com/de/belgien-l%C3%A4sst-zwei-akws-zehn-jahre-l%C3%A4nger-am-netz/a-64333070
https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/energiekrise-belgien-verlaengert-akw-laufzeiten-um-10-jahre/
Belgien und die Niederlande setzen weiter auf Atomkraft und bauen neu
Die Niederlande wollen zwei neue AKW bauen.
Belgien verlängert die Laufzeiten von zweien seiner Meiler bis 2035 – trotz grüner Regierungsbeteiligung.
…
https://www.nzz.ch/international/belgien-und-die-niederlande-setzen-auf-atomkraft-ld.1721450
Die Hochrisikoreaktoren in Belgien
https://www.global2000.at/atomkraft-belgien
ATOMKLO EUROPA?
Atomgipfel in Brüssel Eine Allianz für den Atomtod in Europa
Stand: 21.03.2024 04:27 Uhr
Die Internationale Atomenergie-Agentur und Belgien laden heute zu einem Gipfel. Ihr Ziel: Kernkraft soll ein dauerhafter Bestandteil des Energiemixes in Europa bleiben – unter anderem dank Reaktortechnik, die es noch nicht gibt.
…
Frankreich baut aus, Polen steigt erst ein
Angeführt wird die Allianz von Frankreich, das rund 65 Prozent seines Stroms aus Kernkraft bezieht. Ziel ist es, die in Europa installierte Leistung von Kernkraftwerken bis 2050 auf 150 Gigawatt zu steigern – ein Plus von rund 50 Prozent verglichen mit dem Status Quo.
Insgesamt zwölf der 27 EU-Mitgliedsstaaten betreiben Kernkraftwerke, in nur zwei Ländern sind Atomkraftwerke aktuell im Bau, in der Slowakei und in Frankreich, das in den kommenden Jahren sechs Anlagen bauen will. Zur Allianz gehören außerdem die Niederlande und Belgien, die ihre ursprünglichen Ausstiegspläne wieder aufgehoben beziehungsweise verschoben haben, und eine Reihe osteuropäischer Staaten – darunter Polen, das erst den Einstieg in die Atomenergie plant und sich vor allem eine günstige Energiequelle als Alternative zur Kohle erhofft. Bulgarien, Finnland, Rumänien planen weitere Reaktoren, ebenso Schweden. Deutschland hatte seine letzten drei AKW Mitte April 2023 abgeschaltet.
…
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/atomgipfel-bruessel-100.html