Liebe Kolleginnen und Kollegen,
unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied, der Schriftsteller Dinarin Aleksandar Nikolic (http://ak-gewerkschafter.com/?s=dinarin+aleksandar+nikolic) möchte nicht bis zum 11.11.2015 warten.
Er nutzt die sommerliche Zeit, um sich einige tiefgründige Gedanken über das Thema „KARNEVAL“ zu machen, die er als eine weitere Erzählung in drei Teilen auf unsere Homepage gepostet wissen will.
Diesem Wunsche sind wir nachgekommen. Zunächst haben wir für Euch Teil 1 der Erzählung in drei Teilen nachstehend auf unsere Homepage gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-
Dinarin Aleksandar Nikolic erzählt:
„KARNEVAL (oder Carne vale)
Eine Erzählung in drei Teilen
1.Teil
Eine Erzählung von Niemand erzählt und Niemand sagt die Wahrheit
Der Karneval gehört zum Rheinland wie die Narren zum Karneval und deshalb ist es angebracht dieses, jährlich wiederkehrendes Ereignis genauer zu betrachten.
Ich könnte diese Erzählung beginnen mit „liebe Narren und Narrenesen“, aber ich will keine Büttenrede schreiben, sondern den Karneval historisch, vom Anbeginn betrachten.
Es ist bekannt, dass dieses Brauchtum einen heidnischen Ursprung hat, das sich das Christentum, wie so vieles, angeeignet hat. Das Wort Karneval entstand aus den lateinischen Worten Carne und vale. Ins Deutsche übersetzt: „Das Fleisch gilt“. Und tatsächlich bestätigt das karnevalistische Treiben die Bedeutung. Im Karneval geht es um Sex, Fressen und Saufen. Es stehen eben fleischliche Gelüste im Vordergrund.
Die lateinische Sprache war seit Urzeiten die Sprache der Kirche, bis zur ersten lutherischen Bibelübersetzung. Ein Hinweis dafür, dass der heutige karnevalistische Usus auf die Modifikation des heidnischen Rituals durch die Kirche zurückzuführen ist. Betrachten wir Skandale in den Kirchen, z.B. Kindesmissbrauch bis auf den heutigen Tag, dann verwundert es nicht, dass die Kirche hinter diesem babylonischen Treiben in aller Öffentlichkeit steht.
Die Karnevalszeit wird auch als fünfte Jahreszeit bezeichnet. Kaum einer weiß, dass diese so genannte fünfte Jahreszeit, das ganze Jahr umfasst und weitergeht von Jahr zu Jahr. Das heißt, das Narrentum ist ständig gegenwärtig, die Narreteien werden geradezu exzessiv fortgeführt. Ich bin sicher, dass das Alle erkennen; und das ganze fortwährend. Nervt, wa?
Der besondere Genuss für die Narren und Narrenesen ist aber dieses beschränkte Zeitfenster Karneval, weil sie sich in aller Öffentlichkeit, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, zeigen dürfen. So wird auch der in ihnen innewohnende exhibitionistische Trieb befriedigt. Die Maskerade ist eigentlich eine Demaskierung, denn die Maske zeigt den Menschen.
Aber lassen sie uns, geehrte Leser-Innen, hinabgleiten in die Vergangenheit, in die Zeit vor unserer Zeit. Wir befinden uns in einem heidnischen Dorf. Das Dorf wird bewohnt von Sippen, und die Sippen bilden einen Stamm eines – wie könnte es anders sein? – heidnischen Volkes im germanischen Sprachraum.
Es ist Frühling. Die Schneeschmelze ist vorüber und das lauwarme Wetter lässt erste Frühlingsblumen sprießen. Schon einige Tage später wird ein wahres Blumenmeer, die das Dorf umgebenden wilden Wiesen, bis zu in der Ferne erkennenden Urwäldern Germaniens, bedecken. Paradies.
Die Einwohner leben in der gottgegebenen Ordnung, eben dem Matriarchat.
Hans und Gerda bewohnen mit einer Tochter und einem Sohn ein Haus in diesem Dorf. Der vergangene Winter war sehr streng aber gerade deswegen eine Zeit der Ruhe und Besinnung. Die Familie hat das Haus im Winter kaum verlassen, nur Hans hat hin und wieder draußen notwendige Dinge verrichtet.
Jetzt drängt es Hans hinaus in die Natur. Gerda, weise wie eine Frau nun mal ist, ermahnte Hans noch einmal: „Hans, gerade jetzt nach dem Winter solltest du langsam beginnen und auf jeden Fall, noch vor Sonnenuntergang nach Hause kommen. Es gibt ein gutes Abendessen und wir gehen früh schlafen.“
Hans durstreifte die Gegend, es war ein Hochgenuss für Ihn und als der Sonnenuntergang nahte, hatte er Gerdas Worte im Ohr, widersetzte sich aber diesen und blieb bis nach Sonnenuntergang.
Als er dann nach Hause kam, Gerda wartete bereits besorgt, war er erschöpft und eine Unpässlichkeit hatte ihn befallen.
Gerda erkannte das sofort, und weil sie erschrak, wurde sie laut: „Hans, so geht das nicht. Morgen gehst Du nicht raus, du bleibst zu Hause und ruhst dich aus.“
Hans hatte keinen Appetit und verschmähte das gute Abendessen.
Gerda verfügte über Hausmittel gegen viele Unpässlichkeiten, die sicher wirkten, unter der Voraussetzung, dass sich die betroffenen gemäß der Anweisung verhielten. „Jetzt bekommst du ein Getränk, damit du gut schläfst“, sagte sie.
Am kommenden Morgen, bei Sonnenaufgang, stand Hans auf. Gerda war bereits in der Küche. Er hatte sehr gut geschlafen, fühlte sich wohl, erkannte aber nicht, dass diese Unpässlichkeit nicht vorbei war. Er dachte: „Ja, es war schwer, sehr schwer, gestern Abend. Aber ich habe es geschafft“.
Dinarin Aleksandar Nikolic
Fortsetzung folgt“
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