Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir bis dato die Tarifrunde 2022 in der Metall- & Elektroindustrie sehr aufmerksam begleitet, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.
> http://ak-gewerkschafter.com/category/tarifpolitik/ig-metall/ ! Den jüngsten Beitrag zum Thema hatten wir am 16.11.2022 auf unsere Homepage gepostet, den Ihr durch den Klick auf den hier stehenden Link direkt azufrufen könnt.
> http://ak-gewerkschafter.com/in-der-tarifrunde-2022-in-der-metall-elektroindustrie-schueren-die-arbeitgeber-eine-mega-eskalation-die-ig-metall-warnstreiks-gehen-verstaerkt-weiter/ !
Wie der TV-Sender n-tv soeben mitteilt, ist ein Abschluss in der Sache getätigt worden.
Wirtschaft
5 Prozent mehr Geld ab Juni 2023
Tarifabschluss in Metall- und Elektroindustrie steht
18.11.2022, 03:55 Uhr
Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie ist beigelegt. Im Pilotbezirk Baden-Württemberg werden sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in den frühen Morgenstunden einig. Fast vier Millionen Beschäftigte der Branche bekommen Lohnerhöhungen und eine Einmalzahlung. Die Arbeitgeberseite hält den „schmerzhaften Kompromiss“ wegen der langen Laufzeit für vertretbar.
Nach zwölf Stunden Verhandlungen und einem drohenden Abbruch haben sich IG Metall und Arbeitgeber auf ein Tarifwerk für die deutsche Metall- und Elektrobranche durchgerungen. Für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sind Lohnsteigerungen von 5,2 Prozent zum Juni 2023 und noch mal 3,3 Prozent ab Mai 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten vorgesehen. Dazu kommen steuerfreie Einmalzahlungen von insgesamt 3000 Euro. Das Ergebnis verkündeten beide Parteien am frühen Morgen in Ludwigsburg.
Unterm Strich stünden damit nach zwei Jahren Tabellenerhöhungen von 8,5 Prozent, rechnete IG-Metall-Chef Jörg Hofmann vor. Für einen Facharbeiter seien das rund 7000 Euro mehr – davon 3000 Euro steuerfrei. „Das ist ein Wort.“ Aus Sicht von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf ist das Ergebnis ein „kräftiger Vorschuss“ auf den künftigen Aufschwung. Er räumte aber ein: Der Abschluss liege über dem, was die Arbeitgeber eigentlich wollten, und was die aktuelle Lage hergebe.
Alle Augen auf Baden-Württemberg
Der Vorstand der IG Metall habe wie Gesamtmetall die Übernahme des Ergebnisses in allen Tarifgebieten empfohlen, sagte Hofmann. Nach den Diskussionen in der Tarifkommission werde das Ergebnis dann Schritt für Schritt auf das gesamte Bundesgebiet übertragen. Die IG Metall war Mitte September mit ihrer höchsten Forderung seit 2008 in die Gespräche gegangen: Acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber hatten im Laufe der Tarifverhandlungen 3000 Euro als Einmalzahlung angeboten. Dazu hatten sie eine unbezifferte Erhöhung der Gehaltstabellen bei einer Laufzeit von 30 Monaten in Aussicht gestellt.
Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden richteten sich zur fünften Runde am Donnerstag alle Augen nach Baden-Württemberg. Die IG Metall hatte grünes Licht für einen Pilotabschluss in dem Bezirk gegeben, der auch früher schon oft Vorreiter für tarifliche Einigungen gewesen war. Vorab hatten beide Seiten laut Gewerkschaft etliche Detailfragen ausgeräumt. Dass die 3000 Euro steuerfrei kommen sollen, erschien daher schon vor der Runde unstrittig. Offen waren hingegen noch Laufzeit und Höhe möglicher Lohnerhöhungen. Bei diesen beiden Punkten jedoch verhakten sich die beiden Parteien in Ludwigsburg derart, dass kurzzeitig auch ein Abbruch der Gespräche im Raum stand. Die Arbeitgeber hätten sich mit den großen Beträgen, die die IG Metall auf den Tisch gelegt habe, schwergetan, sagte Verhandlungsführer Harald Marquardt von Südwestmetall. „Das war dann auch fast ein Dealbreaker.“
„Mit Streiks ist jetzt niemandem geholfen“
Laut seinem Gegenpart Roman Zitzelsberger von der IG Metall in Baden-Württemberg passten Laufzeit und Entgelthöhe nicht zusammen – hier hätten beide Seiten dann noch einmal einen Schritt zurück gemacht und einen neuen Ansatzpunkt gesucht. Schließlich rauften sie sich zusammen: „Mit Streiks in der jetzigen Situation ist niemandem geholfen – weder den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die eine noch unsichere Zukunft hätten, noch den Unternehmen“, sagte Marquardt. Im Falle eines Scheiterns der Gespräche hatte die IG Metall vorab mit 24-Stunden-Warnstreiks sowie Urabstimmungen und Flächenstreiks in einzelnen Regionen gedroht. Bis zu der Verhandlung am Donnerstag hatten laut Gewerkschaft rund 900.000 Beschäftigte bundesweit zeitweise die Arbeit niedergelegt.
„Wir haben sicherlich die eine oder andere Kröte geschluckt, aber auch das Gefühl gehabt, dass auch die anderen nicht ganz ohne Krötenschlucken wegkamen“, sagte Südwestmetall-Verhandlungsführer Harald Marquardt. „Unser großes tarifpolitisches Ziel ist erreicht“, sagte Zitzelsberger. Er räumte ein, dass sich die Gewerkschaft die Zahlungen zu einem früheren Zeitpunkt gewünscht hätte.
Aus Sicht von Gewerkschaftschef Hofmann ist der Abschluss auch ein Beitrag, die Rezessionstendenzen in der deutschen Wirtschaft zu begrenzen. Die mangelnde Wirtschaftskraft sei vor allem durch einen Rückgang im privaten Konsum getrieben. „Mit einem Lohnabschluss wie diesem haben wir nicht nur eine gerechte Lastenteilung erreicht, sondern auch einen verantwortungsvollen Abschluss im Sinne der weiteren konjunkturellen Entwicklung.“
Quelle: ntv.de, ino/dpa
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
endlich ist der Durchbruch in der Tarifauseinandersetzung bei der Metall- & Elektrobranche erzielt worden. Die Arbeitgeber wollten es dann doch wohl nicht auf eine weitere Eskalationsstufe ankommen lassen. Beim ersten Überlesen dessen, was da bei ntv zu lesen steht, könnte man von einem positiven Abschluss sprechen. Es ist aber gut, dass der AK hier das konkrete Ergebnis abwartet, um dann die sogenannten „Pferdefüße“ darin zu entdecken, wenn es sie gibt.
Kollegial grüßt
Klaus-Friedel Klär
Laurenz Nurk vom Gewerkschaftsforum teilte und das Folgende zur Tarifauseinandersetung in der Metall- & Elektroindustrie mit:
VKG: Urabstimmung und Vollstreik jetzt! 8% bei 12 Monaten Laufzeit sind schon das Minimum!
Auch in der 4. Verhandlungsrunde gab es von den Metallverbänden kein besseres Angebot trotz mehreren Hunderttausenden Warnstreikenden seit Ende der Friedenspflicht. Es wurde noch immer keine Prozentzahl für tabellenwirksame Erhöhungen genannt. Der Gesamtmetallverband hatte nach monatelangem Nullrunden-Geschrei in der dritten Verhandlungsrunde ein Scheinangebot vorgelegt: Eine Einmalzahlung oder auch Inflationsbeihilfe/-prämie genannt – von 3000 € – steuer- und sozialabgabefrei, plus eine unbezifferte Lohnerhöhung, letzteres aber nur, wenn 30 Monaten Laufzeit vereinbart wird. Außerdem wollen sie eine dauerhafte automatische Differenzierung je nach wirtschaftlicher Situation der Betriebe, also Ausstiegsmöglichkeiten aus tariflichen Erhöhungen. Diese Bedingungen sind eine klare Erpressung – von Leuten, denen es selbst zu gut geht, als dass ihnen steigende Energie- und Lebensmittelpreise auch nur annähernd wehtun würden! Da mussklar gesagt werden: Nicht mit uns! weiterlesen →
Laurenz Nurk
Lieber Manni, liebe Kolleginnen und Kollegen,
den nachstehenden Beitrag hat die IG-Metall dazu am 18.11.22 veröffentlicht:
Nach 11 Stunden Verhandlung haben sich IG Metall und Arbeitgeber in Ludwigsburg auf ein Verhandlungsergebnis für die Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg geeinigt: ein Paket aus dauerhaften Entgeltsteigerungen um insgesamt 8,5 Prozent sowie Inflationsausgleichsprämien von 3000 Euro in zwei Stufen.
Zu Beginn des Jahres 2023 gibt es die erste Stufe der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro netto (Auszubildende 550 Euro), zahlbar bis Ende Februar. Im Juni 2023 steigen die Tarifentgelte um 5,2 Prozent.
Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten die zweite Stufe der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von weiteren 1500 Euro (Auszubildende 550 Euro). Im Mai 2024 steigen die Tarifentgelte dann um 3,3 Prozent. Die Laufzeit: bis 30. September 2024.
Verhandlungsergebnis Metall und Elektro 2022
Dauerhafte Entgeltsteigerungen und eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Stufen
Dauerhaft mehr Geld
„Die Beschäftigten haben demnächst deutlich mehr Geld in der Tasche – und zwar dauerhaft“, erklärt Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall zu dem Ergebnis. „Hinzu kommen steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen. Beides zusammen – Einmalzahlungen und prozentuale Erhöhung – bringen den Beschäftigten eine spürbare Entlastung angesichts der gestiegenen Preise. Und beides haben die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Warnstreiks erst möglich gemacht. Für diesen Einsatz gilt ihnen ein großer Dank.“
Die Arbeitgeber hatten lange gezögert, überhaupt ein Angebot vorzulegen und so eine große Warnstreikwelle provoziert. Bis zum heutigen Freitag haben sich bundesweit rund 900.000 Metallerinnen und Metaller an den Warnstreiks beteiligt.
Spürbare Entlastungen für Beschäftigte
Angesichts der stark gestiegenen Preise hatte die IG Metall parallel zur Tarifrunde im politischen Berlin erfolgreich Druck für spürbare Entlastungen gemacht. Hunderttausende Metallerinnen und Metaller setzten sich unter anderem für eine wirksame Gas- und Strompreisbremse ein.
„So ist es in einer äußerst herausfordernden Zeit gelungen, die Beschäftigten spürbar zu entlasten, Einkommen nachhaltig zu stabilisieren und die Kaufkraft zu stärken“, meint Hofmann. „Das heute erzielte Tarifergebnis stützt somit auch die Konjunktur in Deutschland.“
Das Verhandlungsergebnis gilt zunächst nur für das Tarifgebiet Baden-Württemberg. Weitere Details zum Tarifabschluss bei der IG Metall Baden-Württemberg.
Der Vorstand der IG Metall empfiehlt die Übernahme des Pilotergebnisses auch in allen Tarifgebieten.
Über die Übernahme des Pilotabschlusses in anderen Tarifgebieten informieren wir aktuell in unserem Newsticker und per Push-Mitteilung in der IG Metall-App.
Mehr dazu könnt Ihr nach den Anklicken des Links dazu bei der IG-Metall lesen:
https://www.igmetall.de/tarif/tarifrunden/metall-und-elektro/abschluss-ergebnis-erklaert-metall-tarifrunde-2022
Kollegial grüßt Basti Heyden