WeMove.EU teilt mit: Trotz Pandemie – Demokratie geht weiter! ‌ ‌ ‌ ‌

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
seitens WeMove.EU haben wir eine Mitteilung von WeMove.EU darüber erhalten, dass trotz des CORONA-VIRUS (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wemove.eu) das Leben jenseits dieser Paniksituation weitergehen muss.
 
WeMove.Eu hat seine Mitteilung mit „Außergewöhnliche Woche bei WeMove Europe“ betitelt.
 
Wir haben die komplette Mitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme nachstehemd auf unsere Homepage gepostet.
 
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
 

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Bildergebnis für fotos vom logo von wemove.eu

WeMove.EU informiert:

Trotz Pandemie – Demokratie geht weiter! ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌  ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
Hallo Manni Engelhardt,

unsere Geschäftsführerin hat den folgenden Newsletter formuliert. Er erzählt davon, wie anstrengend, hart aber auch befriedigend die erste Märzwoche bei WeMove war. Seitdem eskaliert die Situation um Corona stündlich und wir alle müssen unseren Alltag dramatisch verändern. Da klingen die Beschreibungen der letzten Woche ein wenig wie aus einer anderen Welt. Aber auch diese andere Welt geht weiter. Wir sehen zwei große Herausforderungen für die kommenden Monate:

1. Angemessen auf die Epidemie reagieren – dazu erhalten Sie gerade sehr viele Botschaften auf allen Kanälen. Ich wiederhole die hier deshalb nicht.

2. Demokratie muss weitergehen. Jetzt, da ganz Europa seine Kräfte für den Kampf gegen die Pandemie mobilisiert, wollen wir weiterhin Ihre Stimme sein: Ermutigen Sie sich und andere zur Solidarität mit den Schwächsten und widersetzen wir uns gemeinsam überall dort, wo die Stärksten die Situation ausnutzen wollen. Dazu beraten wir gerade mit Partnern die nächsten Schritte.

Krisen bringen das Schlimmste im Menschen hervor – und das Beste.

Mit diesem Vorwort nun die persönliche Botschaft von Laura Sullivan aus der “anderen Welt” von vor einer Woche.

Freundliche Grüße und halten Sie die Ohren steif

Jörg Rohwedder
(Campaigner Deutschland)


Hallo Manni Engelhardt,

aufgewachsen bin ich in Irland, wo es eher verpönt ist, sich stolz auf etwas zu fühlen. Ich zucke noch immer zusammen, wenn ich es ausspreche. Aber letzte Woche war ich so stolz, dass es einfach raus muss – spotten Sie also nicht!

Montag war ein rabenschwarzer Tag für Europa. Wir mussten Unmenschliches an der EU-Außengrenze erleben. Die Türkei hat Menschen benutzt, die auf der Flucht vor Krieg und Elend sind. Schnell eskalierte die Situation, weil die griechische Regierung die Schutzsuchenden mit Tränengas und Schlagstöcken abwies. Sie setzte das Asylrecht aus und verstößt damit gegen europäisches und internationales Menschenrecht.

Wir waren erschrocken über das Bild von drei EU-Spitzen, [1] die in einem Hubschrauber über der Grenzen kreisen. Würden sie aussteigen und mit den Flüchtlingen sprechen? Würden sie sich menschlich zeigen? Mitnichten.

Sie stellten sich hinter alle Rechtsverstöße des griechischen Premierministers Mitsotakis und erklärten sich solidarisch mit ihm. Solidarität mit der Bevölkerung Griechenlands ist wichtig und richtig. Aber dass zentrale europäische Rechtsgüter aufgegeben werden, muss verurteilt werden. Es braucht endlich eine Einigung in der EU, das Recht auf Asyl zu gewährleisten und sich damit aus der Erpressung durch den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan zu befreien.

Und stolz war ich dann, wie schnell wir gemeinsam mit Partnern und Zehntausenden reagieren konnten. Mehr als 90.000 von uns unterzeichneten den Appell an die EU #humanityfirst. Das ist ein Schritt von vielen, den wir gehen müssen, um eine dauerhafte Lösung zu finden. Damit wir Menschen in Not selbstverständlich aufnehmen. Und damit wir diese Last in der EU selbstverständlich mit allen teilen und nicht nur den Regionen aufbürden, wo die Flüchtlinge ankommen.

Drei Demonstrant/innen in Brüssel stehen vor dem Gebäude der EU-Kommission und halten Transparente mit der Aufschrift Frontex tötet.

 
Vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel.Am Dienstag konnten wir einen schönen Fortschritt bei der Transparenz in der EU verbuchen. Seit Februar haben wir die EU-Kommissare aufgefordert, endlich offen zu legen, welche Unternehmensanteile sie besitzen und welche Posten sie in Konzernen bekleiden. Es war zum Beispiel nicht klar, ob der Haushaltskommissar Hahn weiter Anteile an Gas- und Ölkonzernen in Österreich hält oder ob er endlich diesen Interessenkonflikt beendet hat. Mehr als 50.000 Nachrichten haben wir per Twitter, Facebook und E-Mail verschickt und Transparenz eingefordert.

Seitdem sind die Erklärungen zu finanziellen Beteiligungen und Positionen in Unternehmen der allermeisten Kommissare veröffentlicht. Unsere gemeinsame Aktion hat den frisch bestellten EU-Kommissaren für jetzt und für die Zukunft gezeigt, dass wir darauf achten, wo und mit wem sie verstrickt sind.

Eine Comiczeichnung. Ein Redner steht auf Geldsäcke und redet zur BevölkerungAm Mittwoch war unser deutscher Campaigner Jörg Rohwedder in Brüssel. Er recherchiert, wie wir zukünftig zu Lebensmittelsicherheit und Landwirtschaftspolitik agieren wollen. In diesen Monaten wird über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) entschieden und festgelegt, wie viel Geld die EU zu welchem Zweck an die Landwirte zahlt. Wir kämpfen dafür, dass alle Subventionen eingestellt werden, die Klimawandel und Ausbeutung von Ressourcen vorantreiben. Wir streiten dafür, dass Landwirte faire Preise erhalten und sich nicht immer größere Betriebe an den Fördermitteln bereichern. Leider ist die ganze Agrarpolitik der EU in keinem guten Zustand und das schon viel zu lange.

Gemeinsam mit Jörg hatte ich das Vergnügen, viele von unseren wunderbaren Bündnispartnern in Brüssel zu treffen, die seit Jahren hervorragende Arbeit leisten. Zusammen wollen wir an die zentralen Ursachen schlechter Landwirtschaft ran und nicht allein Symptome bekämpfen. Eine schöne Herausforderung, der wir uns gerne stellen!

Am Donnerstag hatte wir die Freude und das Privileg, Fridays for Future und Greta Thunberg in Brüssel bei ihren Protesten zu begleiten. In der Klimabewegung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Aktivist/innen aus den Ländern Osteuropas zu unterstützen, in denen es am dringendsten gebraucht wird. Unsere spanische Campaignerin Virginia Lopez Calvo war vor Ort dabei, als die Jugendlichen mit Umweltminister/innen verschiedener Länder direkt sprechen konnten. Mir gibt es Kraft, das Engagement und den Enthusiasmus der Jugendlichen im Facebook-Video anzusehen. Schauen Sie nach, wenn Sie Ermutigung in dunklen Zeiten suchen. Stolz bin ich auch, weil so viele von uns gespendet haben, um die Aktionen möglich zu machen.

Drei Bilder in einer Reihe, jeweils Jugendliche Klimaaktivisten, die in Brüssel demonstrieren. Unter ihnen auch Greta Thunberg.

 

Die Woche war aber am Donnerstag für uns nicht zu Ende. Am Sonntag, den 8. März, haben wir eine Kampagne gestartet, in der wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordern. Männer und Frauen sollen gleich bezahlt werden. Gehaltsunterschiede von durchschnittlich 16 Prozent in der EU sind nicht hinnehmbar.

Mit der Kampagne zeigen wir auch Lösungen auf, die in Portugal oder Dänemark funktionieren und die einfach einzuführen sind: Die Gehaltsunterschiede müssen nur auf der Ebene von Betrieben transparent gemacht werden. Wer weiß, was andere verdienen, verhandelt erfolgreich für den gleichen Lohn. Als Teil der Kampagne haben wir einen Rechner eingeführt, mit dem leicht berechnet werden kann, wie sich der Unterschied auf die Bezahlung von Männern und Frauen auswirkt.

Unser Rechner hat leider nicht den Zuspruch erhalten, den wir uns erhofft haben. Viele, die ihn mögen, haben ihn gelobt, wir freuen uns aber auch über Zuschriften von denjenigen, die ihn nicht mögen!

Zu welchen Problemen wir auch immer arbeiten – Klimawandel, Migration, Gleichstellung oder Landwirtschaft – erleben wir die gleichen zentralen Ursachen: Ein Wirtschaftssystem, das vor allem die Konzerne unterstützt, nicht die einfachen Leute. Ein patriarchaler Führungsstil, der sich mehr um Profite kümmert, als um uns oder die Umwelt. Der viel zu lange schon andauernde Rassismus, dem es viel zu sehr gelungen ist, in die Sprache und das Denken führender Kräfte der EU einzudringen. Es sind diese Ursachen, an die wir ran müssen.

Ich bin froh, Sie dabei an meiner Seite zu wissen.

Laura Sullvian,
Geschäftsführerin WeMove Europe

PS: Hinter diesen Erfolgsgeschichten steckt noch mehr: Ein tolles Technikteam und alle, die bei uns mit der Verwaltung beschäftigt sind – viele von uns waren an unterschiedlichen Orten zum Internationalen Frauentag auf der Straße und haben gefeiert und demonstriert. Und wenn wir das machen, dann schicken wir uns gegenseitig unsere Fotos, zeigen, dass wir draußen sind und ermutigen uns, immer weiter zu machen. Das schweißt uns als Team zusammen – und macht Mut und Lust auf mehr.

PPS: Ich kann mich nicht verabschieden, ohne die außergewöhnliche Situation zu erwähnen, die wir in diesen Tagen erleben: Wir werden Zeugen von  wunderbaren Solidaritätsbekundungen unter den Menschen, deren Gemeinschaften am stärksten betroffen sind. Das macht Mut und das wollen wir die nächste Woche im Rahmen unserer Möglichkeiten zu unterstützen.

Referenzen:
[1] Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident Charles Michel und Parlamentspräsident David Sassoli

WeMove.EU ist eine Bürgerbewegung, die sich für ein besseres Europa einsetzt; für eine Europäische Union, die sich sozialer Gerechtigkeit verpflichtet fühlt; die für ökologische Nachhaltigkeit und bürgernahe Demokratie steht. Wir sind Menschen unterschiedlicher Lebensläufe, Kulturen und Religionen, die Europa ihr Zuhause nennen – egal, ob wir in Europa geboren wurden oder anderswo. Wenn Sie sich aus unserem Verteiler austragen möchten, klicken Sie bitte hier.

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Kraftvoll, lebendig, entschlossen – Klimaprotest in Brüssel

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