Laurenz Nurk informiert uns mit seinem zweiten SEPTEMBER-Newsletter 2022 mit dem Schwerpunktthema „Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di im Sinkflug!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir den zweiten SEPTEMBER-NEWSLETTER aus 2022 des Kollegen Laurenz Nurk (http://ak-gewerkschafter.com/?s=laurenz+nurk) vom GEWERKSCHAFTSFORUM erhalten.

Wir haben selbigen nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „GEWERKSCHAFTSARBEIT“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/ archiviert.

Dem Kollegen Nurk gebührt wieder ein herzliches Dankeschön für seine ehrenamtliche Arbeit.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Laurenz Nurk informiert:

Ein Forum für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die etwas zu sagen habe

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

viele aktive Mitglieder der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) – sei es in engagierter ehrenamtlicher wie auch in hauptamtlicher Funktion – sind schon seit einiger Zeit der Ansicht, dass ver.di in einer tiefgreifenden Krise steckt. 

Die Zeichen dafür sind nicht mehr zu übersehen, z.B.:

  • sinken die Mitgliederzahlen dramatisch,
  • zieht sich die Gewerkschaft aus der Fläche zurück und vernachlässigt ihre Arbeit in den Betrieben und bei der Begleitung der Betriebsgruppen,
  • haben sich die Vorstände und Geschäftsführungen vor Ort, auf der Bezirks-, Landes- und Bundesebene von der ehrenamtlichen aktiven Basis entfernt und sich immer mehr aus dem Kerngeschäft einer kämpferischen Gewerkschaft verabschiedet,
  • wird die innergewerkschaftliche Demokratie zunehmend ausgehöhlt und direkte Mitbestimmungsmöglichkeiten, wie die Streikdelegiertenkonferenz im Arbeitskampf der Erzieherinnen, abgeschafft,
  • wurden in den vergangen Jahren Reallohnverluste mit extrem lang laufenden Tarifverträgen in Kauf genommen,
  • konnte der Aufbau des Niedriglohnsektors und die prekäre Beschäftigung nicht verhindert werden,
  • ist der fallenden Tarifbindungsquote nichts Grundsätzliches entgegengesetzt worden,
  • wurde der aktive Kampf für die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen  eingestellt,
  • konnten politische Entscheidungen, wie die Einführung von „Fallpauschalen“ im Gesundheitsbereich mit ihren fatalen Folgen für Kranke und Beschäftigte, ohne großen Widerstand umgesetzt werden, 
  • schaute die Gewerkschaft tatenlos zu, wie sich die Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung auf einem hohen Sockel seit Jahrzehnten festsetzte und die Menschen in Hartz-IV festsitzen und in zunehmender Armut versinken,
  • ist der öffentliche Dienst seit langem personell ausgeblutet, bietet immer mehr prekäre Beschäftigung und hat als Jobmotor völlig versagt,
  • ist den Unternehmen, die eine gewerkschaftliche Arbeit erst gar nicht zulassen, wie es den kirchlichen Betrieben gang und gäbe ist, nichts Adäquates entgegen gesetzt worden, oftmals wurden sogar kleine Gewerkschaftspflänzchen von der Gewerkschaft selbst zertreten,
  • wird die Mitgliederwerbung nicht durch direkte Aktionen im Betrieb aktiviert, sondern den lächerlichen Drückerkolonen in den Fußgängerzonen kostenpflichtig übertragen,
  • ist eine „Vetternwirtschaft“ in einigen Bezirken bekannt geworden und Korruptionsaffären, wie bei der Entsorgung Dortmund (EDG), erregen Aufsehen und Abscheu

und die Gewerkschaft geht unangemessen und skandalös gegen Kritiker in den eigenen Reihen vor, wie derzeit gegen den Bundesfachgruppenleiter Orhan Akman.

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9-2022

Demokratie bei ver.di-Handel ernst nehmen! Rücknahme der Kündigungen gegen Orhan Akman

An
Frank Werneke und alle Mitglieder des ver.di-Bundesvorstands und des Gewerkschaftsrates!

Als Gewerkschaftsmitglieder und Aktive aus verschiedenen Unternehmen, Betrieben und Dienststellen, die ehrenamtliche und betriebliche Funktionen ausüben, sehen wir mit Besorgnis auf die aktuellen Entwicklungen innerhalb von ver.di. Ein Teil von uns hat hierzu bereits intern Besorgnis und Kritik geäußert, doch gehört worden sind wir bisher nicht. Deshalb wählen wir nun den Weg einer Petition.

Unsere Besorgnis gilt der innergewerkschaftlichen Demokratie und dem Selbstverständnis von ver.di als Mitgliederorganisation. Damit verbunden ist der Umgang mit einem hauptamtlichen Kollegen, der zunehmend daran gehindert wird, an unserer Meinungsbildung zu den besten Vorschlägen für die Weiterentwicklung des Fachbereichs Handels und unserer Gewerkschaft teilzuhaben.  weiterlesen →

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5-2022

Frauenpower: Der einzigartige Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst im Jahr 2015 – Ein Rück- und Ausblick

Fast schon 7 Jahre ist es her, dass der einzigartige Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst im Jahr 2015 zu Ende ging. Mehrmals wurde der folgende Arbeitskampf zur Aufwertung, auch wegen der Corona-Pandemie, verschoben. Doch nun ist die erste Verhandlungsrunde gestartet. Die Tarifrunde der Sozial- und Erziehungsdienste soll deutlich über die klassischen Forderungen einer Gehaltsrunde hinausgehen …  weiterlesen →

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6-2021

Die Dienstleistungsgewerkschaft wird 20 – statt Blumen: „Der hauptamtliche Apparat ist nicht der Vormund der ehrenamtlich engagierten Kolleginnen und Kollegen, sondern ihr Dienstleister.“

Eine schöne Gewerkschafterweisheit aus dem vergangenen Jahrhundert lautet: „Der hauptamtliche Apparat ist nicht der Vormund der ehrenamtlich engagierten Kolleginnen und Kollegen, sondern ihr Dienstleister.“ Diese Weisheit inspirierte ein paar Gewerkschaftsmitglieder in Dortmund, der vor sich hin dümpelnden Gewerkschaftsarbeit bei den kirchlichen Anstellungsträgern ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Dabei konnten die Aktivisten auf die …  weiterlesen →

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3-2022

Tarifbotschafter – die neue Einhegungsmethode aktiver ehrenamtlicher Mitglieder in der Dienstleistungsgewerkschaft

Unter der Überschrift „Tarifrunde 2020: Tarifbotschafter*innen gesucht“ versuchte die Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die Tarifverhandlungen mit einer neuen Idee mobil zu machen. Auf den ersten Blick sah das Vorhaben recht gut aus, der zweite Blick offenbarte, dass dieses Modell nichts anderes ist, als das der alt bekannten Vertrauensleute. In neuer Verpackung soll das nun genutzt werden, …  weiterlesen →

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1-2022

Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst: ver.di hat die Streikdelegiertenkonferenz abgeschafft – Echte Streikdemokratie wird durch den Hauptamtlichenapparat kurz vor der Tarifrunde 2022 ausgeschaltet

Von Julian Koll (VKG Dortmund) 

„Die Demokratie und Entscheidungsmacht der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) ist tot. Es lebe die Informationsweitergabe und Transparenz über den aktuellen Verhandlungsstand durch die Verhandlungsführung.“ Das wäre eine ehrliche Botschaft der ver.di-Führung. Stattdessen präsentiert man das „neue“ Konzept der Tarifbotschafter*innen (TB) und lobt sich selber. Laut ver.di sollen die …  weiterlesen →

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7-2022

ver.di-Mitglieder-Befragung zum Verhandlungsergebnis für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst: 51,8 % dafür – Abstimmungsbeteiligung 20 % = rund 90 % sprechen sich nicht für das Ergebnis aus

Die diesjährige Tarifauseinandersetzung für die rund 330.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst stand von Anfang an unter schlechten Zeichen. Der Arbeitskampf um die Aufwertung ihrer Arbeit wurde erst mehrmals verschoben und dann hatte die Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) mit der Einrichtung von „Tarifbotschaftern“ und der Abschaffung der kraftvollen Streik-Delegierten-Konferenzen, als gutes Beispiel für Demokratie im Arbeitskampf …  weiterlesen →

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2-2022

ver.di: organizing war gestern – machen bald Drückerkolonnen die Mitgliederwerbung?

Da würde sich Joe Hill in seinem Grab herumdrehen. Der US-amerikanische Arbeiterführer, Gewerkschaftsaktivist, Sänger und Liedermacher, dessen letzte Worte vor seiner Hinrichtung don’t mourn – organize (trauert nicht-organisiert euch) waren, war und ist für viele Gewerkschaftsaktivisten der Vater der neuen erfolgversprechenden Methode der gewerkschaftlichen Mitgliederaktivierung und -gewinnung. Viele hauptamtliche Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter waren zur Schulung in dieser Methode …  weiterlesen →

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4-2019

Die „SubSubSub-Masche“ bei verdi und die „Wegwerfmenschen“ bei Prälat Kossens

Von Dieter Wegner /Gewerkschaftslinke Hamburg 

Die DGB-Gewerkschaften: Sie geben sich eher selbst auf, als daß sie gegen das Kapital kämpfen. Und die Gewerkschaftszeitungen machen natürlich entsprechend beschönigend mit. In der neuen Ausgabe von Publik, der Hauspostille für die verdi-Mitglieder, steht ein Artikel – siehe dieser Link –, bei dem verdi gut und die SubSubSub-Unternehmer schlecht wegkommen. …  weiterlesen →

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4-2022

Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) – Machtkämpfe und Korruption auf dem Rücken der Belegschaft

Die Entsorgung Dortmund GmbH kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht mehr heraus. Im Mittelpunkt einer aktuellen Korruptionsaffäre steht der Verbundbetriebsratsvorsitzende der EDG Holding GmbH Marzouk C. Gegen den SPD-Lokalpolitiker und ehemaligen Verdi-Betriebsrat läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Vorteilsannahme. Kriminalpolizist*innen nahmen den Betriebsratsvorsitzenden fest, als er von einem Jobbewerber 3.000 € annahm, um ihm einen Job bei …  weiterlesen →

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12-2021

Der ver.di-Vorstoß, die Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen wieder einzuführen, ist erneut gescheitert

Der Begriff der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen ist bei den meisten Beschäftigten schon wieder aus dem Kopf, viele hörten während der Tarifauseinandersetzung im Handel davon zum ersten Mal. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte seit Beginn der Auseinandersetzung mit den Handelsunternehmen auch die Forderung erhoben, die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich zu erklären. Noch bis Ende der …  weiterlesen →

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10-2021

Tarifvertrag für Mindeststandards für Arbeitsbedingungen in der Altenpflege scheitert an der Zustimmung des Caritasverbandes – die Kirchen fürchten sich vor dem Verlust ihrer Sonderrechte

Der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di war es gelungen, mit der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) einen Tarifvertrag über Mindestbedingungen in der Altenpflege zu vereinbaren. Die Stundenlöhne sollten stufenweise ansteigen, sodass sie rund 25 Prozent über dem bisherigen Pflegemindestlohn liegen. Vereinbart wurden auch mindestens 28 Tage Urlaub und ein zusätzliches Urlaubsgeld von mindestens 500 Euro. Um … weiterlesen →

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7-2022

Die Sonderrechte, die der Staat den kirchlichen Unternehmen zubilligt, gehören endlich abgeschafft

Die katholische Kirche hat Ende Mai einen Entwurf zur „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ veröffentlicht, den der Verband der Diözesen Deutschlands in Auftrag gegeben hatte. Vorgesehen war, dass „das kirchliche Arbeitsrecht grundlegend weiterentwickelt werden sollte“. Doch in dem Entwurf ist weder die Aushandlung von Tarifverträgen auf Augenhöhe vorgesehen noch das Grundrecht auf Streik. Auch bei Fragen …  weiterlesen →

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Herzliche Grüße

von den Kolleginnen und Kollegen des gewerkschaftsforum.de

und viel Freude beim Lesen wünscht

Laurenz Nurk

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