Liebe Kolleginnen und Kollegen,
über den Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Pressesprecher des BBU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz+bbu) haben wir eine gmeinsame Pressemitteilung von 6 Umweltorganisatione erhalten.
Diese ist wie folgt betitelt:
„Brennelementefabrik Lingen in russischem Fahrwasser!“
(Foto aus https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Brennelementefabrik-Protest-gegen-Deal-mit-russischer-Firma,brennelemente116.html)
Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
(Das linke Eigenbild zeigt Kollegen Udo Buchholz.)
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Kollege Udo Buchholz informiert:
Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland
Elternverein Restrisiko Emsland
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Lingen, 9. Februar 2023
Pressemitteilung
Brennelementefabrik Lingen in russischem Fahrwasser:
Europ. Atomexperten bestätigen Urandeals
BMUV weiter für Stilllegung der Brennelementefabrik
Bei einem Fachgespräch der grünen Bundestagsfraktion zur Herkunft des
Urans für europäische Atomanlagen bestätigten am Montag mehrere
europäische Atomexpert:innen die Zusammenarbeit des Lingener
Brennelementeproduzenten Framatome mit dem Kreml-Konzern Rosatom. Klaus
Gufler vom österreichischen Umweltbundesamt führte aus, dass Framatome
Lizenzen von Rosatom kaufe, um „russische“ Brennelemente für
osteuropäische AKWs herzustellen. Agnieszka Kazmierczak von der Euratom
Supply Agency (ESA) ergänzte, dass die Herstellung dieser Brennelemente
durch Framatome „nicht vollkommen unabhängig“ von Rosatom geschehe. Und
Harald Ebner, Vorsitzender des Bundestags-Umweltausschusses, gab als
Veranstalter bekannt, dass Framatome tatsächlich bereits mit Rosatom in
Frankreich ein Joint Venture gegründet habe, um im Emsland diese
„russischen“ Brennelemente herzustellen. Das war bislang in Berlin immer
dementiert worden.
Staatssekretär Chris Kühn vom Bundesumweltministerium wollte diese
Informationen nicht kommentieren, forderte aber erneut die Stilllegung
der Brennelementefabrik in Lingen sowie der Urananreicherungsanlage in
Gronau: „Dann würden sich solche Projekte erledigen,“ so Kühn. Einen
entsprechenden Gesetzesentwurf kündigte Kühn aber nicht an.
Das niedersächsische Umweltministerium ist für den seit 2022 laufenden
Genehmigungsantrag von Framatome zum Ausbau der Brennelementefabrik
Lingen zuständig, blieb aber dem Fachgespräch komplett fern und hüllt
sich weiter in Schweigen zum Stand des Verfahrens. Erst Ende Januar war
bekannt geworden, dass der Antrag von Framatome nach § 7 Absatz 1
Atomgesetz eingereicht wurde. Dieser Paragraph greift, wenn eine
Atomanlage oder ihr Betrieb „wesentlich verändert“ werden. Er beinhaltet
eine verpflichtende Öffentlichkeitsbeteiligung mit Auslegung der
Unterlagen und einem öffentlichen Erörterungstermin.
„Auf europäischer Ebene ist allen Beteiligten klar, dass Framatome eng
mit dem Kreml-Konzern Rosatom zusammenarbeitet – auch z. B. beim Bau des
ungarischen AKW Paks an der Donau. Hier in Berlin und Hannover tun die
beteiligten Ministerien jedoch so, als gäbe es die Kooperation mit dem
Kreml nicht. Das ist höchst alarmierend. Wir fordern den sofortigen
Abbruch des Genehmigungsverfahrens zum Ausbau der Brennelementefabrik in
Lingen und das Ende der atomaren Zusammenarbeit mit Russland,“ so
Alexander Vent vom Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.
Russisches Uranschiff wieder auf See / Uran für Lingen?
Unterdessen steuert der russische Atomfrachter „Mikhail Dudin“ laut der
Marine-Website Vesselfinder erneut den französischen Hafen von
Dünkirchen an und soll dort am 14. Februar um 12 Uhr mittags einlaufen.
In der Vergangenheit lief das Uranschiff zusätzlich mehrfach Rotterdam
an, um russisches Uran für die Brennelementefabrik Lingen mitzubringen.
Im Dezember wurden zudem Brennstäbe aus Lingen via Russland nach
Kasachstan und China exportiert. Die regionalen
Anti-Atomkraft-Initiativen gehen deshalb davon aus, dass es nächste
Woche zum ersten russisch-deutschen Urantransport für die
Brennelementefabrik Lingen in diesem Jahr kommen kann.
Kontakte:
Alexander Vent (Bündnis AgiEL): 0157-59690000
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen):
0176-64699023
Weitere Infos: