Kollege Udo Buchholz berichtet zur Klimakrise: „Der BBU schlägt die Schaffung künstlicher Kaltwasserkolke vor!“

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seitens des Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Pressesprecher des BBU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz+bbu), haben wir eine Pressemitteilung zum Thema „Klimakrise: BBU schlägt die Schaffung künstlicher Kaltwasserkolke vor!“

Wir haben diese Pressemitteilung in ihrer Gänze nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

         

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Kollege Udo Buchholz informiert für den BBU:

(Das Foto zeigt: Der Goorbach bei Gronau (NRW), „erfrischendes“ Archivbild vom Januar 2020.)

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BBU-Pressemitteilung, 18.08.2022

Klimakrise bedroht in trockenfallenden Bächen und Flüssen letzte
Rückzugsrefugien von Fischen und Fischnährtieren

BBU schlägt die Schaffung künstlicher Kaltwasserkolke vor

(Bonn, Berlin, Freiburg, 18.08.2022) Der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) schlägt vor, dass zur Vorbereitung auf die nächste
Niedrigwasserperiode an geeigneten Flüssen und Bächen künstliche Kolke
ausgebaggert werden, um Fischen und anderen Kleintieren ein kühles
Rückzugsrefugium zu schaffen.

Fast in ganz Deutschland kommt es derzeit zum Trockenfallen von Bächen
und kleineren Flüssen. Eigentlich sind die Lebensgemeinschaften in
Fließgewässern bei Dürreperioden auf ein gelegentliches Austrockenen
ihres Lebensraumes eingestellt. Die Kleinkrabbeltiere
(„Makrobenthosfauna“) ziehen sich in das Sand- und Kieslückensystem
unter der Bachsohle zurück. Auch wenn der darüber fließende Bach
austrocknet, ist im unterirdischen Sand- und Kieslückensystem in der
Regel noch genügend Wasser vorhanden, um Insektenlarven und kleinen
Krebsen das Überleben in einer Dürrephase zu sichern.

Der Temperaturanstieg infolge der sich rasant verschärfenden Klimakrise
bedroht jetzt aber diese letzten Rückzugsrefugien im Untergrund. Auch im
Sand- und Kieslückensystem wird bei immer extremeren Hitzeperioden das
unterirdisch fließende Wasser immer wärmer und kann deshalb immer
weniger Sauerstoff lösen. Die Folge: Insektenlarven, Kleinkrebse und
andere Fischnährtiere ersticken in ihrer letzten verbliebenen
Rückzugsbasis.

Den Fischen geht es nicht besser. In natürlich dahinfließenden Bächen
und Flüssen gab es früher – teilweise metertiefe – Kolke und Gumpen,
denen kühles Grundwasser zugeflossen ist. Die Fische haben sich in die
Kolke geflüchtet, wenn das Wasser im Bach oder Fluss immer weniger
geworden ist. In den heutzutage größtenteils begradigten Fließgewässern
gibt es aber keine Kolke mehr. Die Fische verenden im laufwarmen Wasser
der letzten Pfützen in den trockenfallenden Bächen und Flüssen.

Der BBU schlägt deshalb vor, dass zur Vorbereitung auf die nächste
Niedrigwasserperiode an dazu tauglichen Fließgewässerstrecken zumindest
wieder künstliche Kolke ausgebaggert werden, um den Fischen ein kühles
Rückzugsrefugium zu schaffen. Praxisbeispiele gibt es bereits auf der
Schweizer Seite des Hochrheins, wo für die extrem wärmeempfindlichen
Äschen (eine Salmonidenart) Kolke mit dem Zutritt von kaltem Grundwasser
gebaggert worden sind.

Auskünfte zu den verheerenden Auswirkungen der Klimakatastrophe auf den
Gewässerschutz erteilt Nikolaus Geiler (Limnologe), AK Wasser im BBU,
nik@akwasser.de, Mobil: 0160/5437384.

Weitere Informationen: http://regiowasser.ak-wasser.de

Engagement unterstützen

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um
Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter
http://www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032. Die
Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und
engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die
themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen
die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umweltfreundliche Energiequellen.

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