Liebe Kolleginnen und Kollegen,
den älteren Kolleginnen und Kollegen ist der damalige Tarifkampf um die Arbeitszeitverkürzungen sicherlich noch erinnerlich. Die Forderung nach der 35-Stundenwoche, war eine zentrale Forderung in der Tarifauseinandersetzung vieler DGB-Gewerkschaften.
Am 05. Dezember 1991 startete der Unterzeichner hierzu in seiner damaligen Eigenschaft als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Studentenwerkspersonalräte (ARGE/NW) einen Protestlauf in Begleitung von Presse, Funk und Fernsehen von Aachen nach Düsseldorf zum Landeswissenschaftsministerium (84 Kilometer), den er in 8 Stunden und 10 Minuten absolvierte und der mit einer großen Protestdemo vor dem Landeswissenschaftsministerium endete. Der Sinn und Zweck dieses Laufes war die Einforderung von mehr Personal wegen der erfolgten Arbeitszeitreduzierung bei den Studentenwerken von NRW; denn die Forderung nach Arbeitszeitreduktion war teilerfüllt worden; jedoch ließ der entsprechende Personalausgleich auf sich warten.
Diese Forderung nach Arbeitszeitreduzierung war, ist und sollte auch für die Zukunft ein richtiges Instrument für uns sein, Kolleginnen und Kollegen, die arbeitslos sind, wieder in feste Beschäftigung zu bringen. Sie ist auch indirekt ein Instrument gegen die „Seuche der prekären Beschäftigungsverhältnisse“!
Aus diesem Grunde haben wir als AK auch heute sehr gerne die Buchneuerscheinung der Herausgeber Heinz-J. Bontrup und Mohssen Masserat mit nachstehendem Text und der entsprechenden Anfügungsprospekt zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung auf unsere Homepage gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
Heinz-J. Bontrup / Mohssen Masserat (Hrsg.)
Arbeitszeitverkürzung jetzt! 30-Stunden-Woche fordern!
Mit dem „Manifest zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit“
74 Seiten, 5.– € – pad-verlag/Bergkamen
Staffelpreise bei Direktbestellung:
ab 5 Expl. 4,50 €/St., ab 10 Expl. 4.– €/St.
E-Mail: pad-Verlag@gmx.net
In der Geschichte der Bundesrepublik gab es nur wenige Jahre sog. Vollbeschäftigung. Das Menschenrecht auf menschenwürdige Arbeit und menschenwürdige Muße ist nach wie vor nicht realisiert.
Die vorliegende Veröffentlichung will mit helfen, eine neue gesellschaftliche Debatte um die gerechte Verteilung von Arbeit, Arbeitszeitverkürzung und dem Ausbau der öffentlichen Beschäftigung voranzubringen.
Arbeitszeitverkürzung in allen Formen und die Verteilung von Arbeit muss wieder auf die Tagesordnung von Politik und Gewerkschaften gesetzt werden. Nur so kann die Massenarbeitslosigkeit effektiv bekämpft werden.
INHALT:
1. Arbeitszeitverkürzung lange überfällig – Vorwort der Herausgeber / 2. Manifest zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit / 3. Texte – Interviews – Materialien (Oswald von Nell-Breuning: 10 Stunden sind genug – Fritz Vilmar: Systematische Verknappung des Arbeitskraft-Angebots: Ein tarifpolitischer Beitrag zur Vollbeschäftigungspolitik und Wirtschafts-demokratie – Oskar Negt: Arbeit und menschliche Würde – 30 Stunden sind genug (Flugschrift) – Heinz-J. Bontrup: Höhere Produktivität erlaubt kürzere Arbeitszeiten (Interview mit den vdi-nachrichten) – Gewerkschafts-politischer Ratschlag zur Arbeitszeitverkürzung) / 4. Offener Brief an die Vorstände der Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände und Kirchenleitungen in Deutschland
„Wir wissen um die schwierigen Bedingungen in den Betrieben, in denen die Beschäftigten sich gegen Arbeitszeitverlängerungen wehren, nachdem der Kampf um die 35-Stunden-Woche ins Stocken geraten ist, und wir wissen um viele Fälle, in denen Beschäftigte negative Erfahrungen sammeln mussten, weil bisherige Arbeitszeitverkürzungen ohne Einstellungen von Arbeitslosen oftmals mit steigendem Arbeitsdruck bezahlt werden mussten. Hier muss Aufklärungsarbeit in den Betrieben im Rahmen einer betriebsverfassungsrechtlich erzwingbaren Personalplanung geleistet werden. Denn: Nur eine kollektive Arbeitszeitverkürzung auf eine rechnerische gesamtwirtschaft-liche 30-Stunden-Woche ist nach unserer Überzeugung einer der entscheidenden Schlüssel für die Perspektive einer Vollbeschäftigung – wenn nicht sogar der Wichtigste. Wir erklären uns deshalb bereit, eine gesellschaftliche Kampagne dazu tatkräftig zu unterstützen und zu begleiten.“
(aus dem „Offenen Brief“ an die Vorstände der Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände und Kirchenleitungen in Deutschland)