Frank Bsirske fordert die Legalisierung des Generalstreiks in Deutschland!

Wie einer Pressemitteilung aus dem Hamburger Abendblatt zu entnehmen ist, fordert die Dienstleistungsgewerkschaft VER.DI über ihren Vorsitzenden Franz Bsirkse jetzt auch die Legalisierung des Generalstreiks in Deutschland als Mittel der politischen Auseinandersetzung.

Bsirske u.a. wörtlich: „Ich finde, dass wir in Deutschland ein politisches Streikrecht brauchen„. Das Verbot des politischen Streiks stammt aus 1955. Jetzt haben wir eine vollkommen andere Situation. Bsirske erinnerte ausserdem an den Generalstreik vor 90 Jahren gegen den KAPP-PUTSCH. Der politische Streik „habe damals die Weimarer Demokratie für einige Jahre gerettet“.

Der Arbeitskreis Aachener Gewerkschafter/innen schliesst sich der Forderung von VER.DI an: NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK! GENERALSTREIK GEGEN REGIERUNG UND KAPITAL!

Nicht mehr nachgeben!!!

Manni Engelhardt

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Eine Antwort zu Frank Bsirske fordert die Legalisierung des Generalstreiks in Deutschland!

  1. Hier schreibt ein Gewerkschafter von Verdi. Seit Jahrzehten versuche ich ein Streikbewußtsein unter den freischaffenden Künstlern ins Bewußtsein zu heben und dies ist selbst bei Künstlern die bei Verdi organisiert sind, nicht einfach. Folgender Text hilft vielleicht. Denn sollte meine Kollegenschar den Sinn für Streik in eigener Sache kapiert haben, dann kann berechtigt gehofft werden, das in die Gesamtheit der Streikkultur eine Lebendigkeit einzieht, so das die deutsche Gesellschaft insgesamt Streikfreudiger wird. Hoffnung, was sonst. Muß aber auch sein.

    Die Marxstrophe für Anfänger

    Stellen sie sich vor, verehrtes Publikum, eines morgens, da fährt einer zur Arbeit im Cabriolet.
    Die Sonne scheint, die Frau ist schön, die Kinder gut genährt und werden vorzüglich behandelt in der Schule. Ein Gymnasium selbstverständlich.
    Er freut sich auf seinen neuen Arbeitsplatz. Der erste Tag als Generaldirektor über alle Berliner Museen der Bildenden Künste und die unverschämte Gehaltsforderung wird auch gezahlt. Herrliches Berlin.
    Er sieht sie schon die Nationalgalerie, in zwei Stunden ist der Empfang.
    Champus mit edel belegten Schnittchen und all diese schönen Kleider, üppigst geformt, mit ihren blauen strammen Anzügen. Ahhhhch ist das schön. Na ja, die sitzen selten gut.
    Und dann, schon vor dem Parkplatz, Leute, Pöbel, Dutzende, Hunderte.
    Transparente.
    Das Museum eingekesselt.
    Megafone brüllen:

    Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik

    Wir Künstler streiken heute in der ganzen Stadt. Die Theater sind besetzt. Die Fernseher und Radiostationen verlesen unsere Forderungen.
    Wir diskutieren mit bereitwilligen Politikern.
    In allen Galerien wurden die Bilder von den Wänden gehangen, kein Mensch singt, kein Mensch tanzt, vor allen Buchläden sind Streikposten aufgestellt, alle Musik schweigt, nur Transparente werden noch gemalt, auf denen steht:

    Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik

    Filmriss. Einfliegende Stars und Sternchen bekommen frei und bekommen eine Stadtrundfahrt spendiert vom Streikkomitee zu allen aufregenden Orten des Streiks. Alle Videotheken haben geschlossen. Ein Mathematiker rechnete aus, das im Durchschnitt jeder Bundesbürger nach zwei Wochen seine archivierten Kulturbestände durchsichtet hat. Romansammler brauchen länger. Nur noch Wiederholung,Wiederholung, Wiederholung. Das Internet wird mit DADAviren bombardiert. Nichts geht mehr, nur noch Sport und Bilderlose Tageszeitungen ohne Feuilleton, und da steht auch nur alles über unseren:

    Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik

    Das Streikkomitee berät, wenn der Trust Jahrmillionen alte Gene zu seinem Eigentum erklärt und das auch noch akzeptiert wird von gewaltigen Staaten, dann können wir auch nach Ägypten fahren und die Pyramiden zuhängen, Christo hat zugesagt und auf der Folie steht:

    Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik

    für Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum. Für Freigabe der Städte und Landschaften zur Gestaltung. Der Erweiterte Kunstbegriff befreit den vernormten, eingepressten, das getriebene Rädchen Mensch. Auf das jeder wird ein Künstler. Künstler durch Eigenformung, im neuen Arbeitsbegriff als Arbeit – Spiel – und Müßiggang zusammengefasst. Lohnpartizipation an den Maschinenleistungen der Menschheit. Mensch sein: Autonom, Selbstbestimmt im eigenen Denken, im eigenen Handeln, im eigenen Sein. In dieser sich demokratisierenden Demokratie mit offenen Grenzen zur Anarchie. Keine Macht für Niemand über Jemand und Frauen sind immer mit gemeint. Kein Mensch ist prinzipiell ausgeschlossen. Und darum:

    Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik – Streik

    Rainer Wieczorek, Neubearbeitung am Morgen des 28.9.2011

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