Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir seitens der Organisation „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=geschichte+verstehen+zukunft+gestalten) einen Veranstaltungshinweis des Geschichtsvereins Baesweiler erhalten.
Diesen Veranstaltungshinweis haben wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Geschichtsverein Baesweiler: Veranstaltungshinweis
Liebe Freundinnen und Freunde von „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten,
heute möchte ich Sie auf eine hochinteressante Veranstaltung der Volkshochschule Nordkreis Aachen und des Alsdorfer Geschichtsvereins hinweisen:
Vortrag: Vom Sperrbrecher zum staatsfeindlichen Menschenhändler
Zeitzeuge Hartmut Richter berichtet über sein Leben in der DDR, als Republikflüchtling, Fluchthelfer und Gefangener der Stasi.
Mittwoch, 2. Oktober, 19 Uhr
Rathaus Alsdorf, Hubertusstraße 17, Sitzungssaal
Eintritt frei
Ich habe Hartmut Richter im Jahr 2018 in der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam (ehemaliges Stasi-Untersuchungsgefängnis) persönlich kennengelernt. Seine Ausführungen, die sämtlich auf eigenem Erleben beruhen, sind nicht nur fesselnd, sie lassen einen Blick auf Geschehnisse zu, der sich nur schwerlich aus Literatur gewinnen lässt.
1948 im brandenburgischen Glindow geboren, war Hartmut Richter zunächst begeistert bei den jungen Pionieren. Erst als er seine Mitschüler an seinen Pionierleiter verraten sollte, änderte sich seine Einstellung zur DDR, sein Traum von der Freiheit begann. 1966 scheiterte sein erster Fluchtversuch. Er wurde gefasst und in das Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit nach Potsdam gebracht. Da er Reue vortäuschte, fiel das Urteil glimpflich aus. Noch im selben Jahr schwamm er durch den Teltow-Kanal nach West-Berlin. Seit Beginn der 1970er Jahre agierte er als Fluchthelfer, 33 Menschen konnte er über die Transitstrecke nach West-Berlin bringen, bevor er verhaftet und wegen „staatsfeindlichen Menschenhandels“ zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde. Im Oktober 1980 wurde Hartmut Richter von der BRD freigekauft.
Heute engagiert sich Hartmut Richter als Zeitzeuge für die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er ist seit vielen Jahren als Besucherreferent in Gedenkstätten aktiv, z. B. in Hohenschönhausen. Für seine Arbeit als Fluchthelfer erhielt er 2012 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Vielen Dank an die Verantwortlichen vom Alsdorfer Geschichtsverein und der Volkshochschule Nordkreis Aachen, dass es ihnen gelungen ist, Hartmut Richter zu gewinnen und die Veranstaltung mit ihm zu organisieren.
Diesen Veranstaltungstipp finden Sie auch auf der Vereinshomepage:
www.geschichtsverein-baesweiler.de
Und der aktuelle Artikel zum Thema in der Aachener Zeitung:
Mit freundlichen Grüßen
Günter Pesler
Geschichtsverein Baesweiler e. V.