Liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben erreicht uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) die jüngste Pressemitteilung des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=bbu) in Sachen „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik). Darin teilt der Pressesprecher des BBU, der Kollege Udo Buchholz,
(Foto aus: http://www.bbu-online.de/html/vsvorlage.htm)
mit, dass die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD)
(Foto aus: www.barbara-hendricks.de)
erstmals die Stilllegung der Urananreicherungsanlage erwägt.
Diese wichtige Pressemitteilung haben wir in ihrer Gänze nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-
Pressemitteilung des BBU
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Gronau/Münster/Bonn, 28. Juli 2016
Urananreicherung in Gronau:
Umweltministerin Hendricks erwägt Stilllegung!
Atomkraftgegner fordern von Land und Bund detaillierten Stilllegungsfahrplan
Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) begrüßen, dass
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erstmals eine Stilllegung
der Urananreicherungsanlage erwägt. Laut Rheinischer Post von heute hat
sie dies NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) schriftlich mitgeteilt.
Die Anti-Atom-Initiativen und der BBU fordern nun von der
NRW-Landesregierung sofort mit den Vorbereitungen für die Stilllegung zu
beginnen und einen entsprechenden Fahrplan dem Bundesumweltministerium
zu übermitteln. Zugleich fordern sie, dass die Landesregierung in dieser
neuen Situation die noch für 2016 geplante Inbetriebnahme der zeitlich
unbefristeten Uranmülllagerhalle verhindert, um keine neuen Fakten am
Atomstandort Gronau zu schaffen, die eine Stilllegung erschweren
könnten. Zugleich erwarten die Initiativen, dass Bundesumweltministerin
Hendricks wie angekündigt das Bundeskabinett hinter sich bringt in
Sachen Stilllegung.
„Sollte Frau Hendricks ihre Ankündigung ernst meinen, könnte dies ein
Wendepunkt für die Urananreicherung in Gronau sein. Die
Landesumweltminister haben letzten Monat schon einstimmig die
Stilllegung gefordert, nun muss die NRW-Landesregierung konzentriert auf
allen Ebenen mit der Bundesregierung die Stilllegung einleiten und
durchführen,“ so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und
Vorstandsmitglied im BBU in einer ersten Stellungnahme.
„Die Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau und der
Brennelementefertigung in Lingen ist mehr als überfällig. Wer in
Deutschland aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht den
Weiterbetrieb von AKW in anderen Ländern durch eigene Atomanlagen
ermöglichen und täglich neuen Atommüll produzieren, für den es dann
keine sichere Endlagerung gibt,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis
Münsterland gegen Atomanlagen.
Hintergrund:
Die Urananreicherungsanlage Gronau wurde 2011 noch vom Atomausstieg
ausgenommen, obwohl sie jedes 10. AKW weltweit mit angereichertem Uran
zur Brennelementefertigung beliefern kann. Bis 2011 gehörte der
Fukushima-Betreiber Tepco zu den Kunden, heute wird u. a. der belgische
Eigentümer der heftig umstrittenen Schrottreaktoren Tihange und Doel
beliefert. Zudem fallen alleine am Standort Gronau jedes Jahr rund
6000–7000 Tonnen abgereicherter Uranmüll an, für den es keine sichere
Entsorgungsmöglichkeit gibt. Die Betreiberfirma Urenco möchte deshalb
noch in 2016 eine neue Uranmüll-Lagerhalle für 60 000 t Uranoxid
eröffnen – die Lagerung soll zeitlich unbefristet erfolgen, sodass
Atomkraftgegner die Entstehung eines oberirdischen Endlagers befürchten.
Kontakt:
Udo Buchholz, BBU/AKU Gronau, Tel. 02562-23125
Matthias Eickhoff, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Tel.
0176-64699023
Weitere Informationen:
Schade, dass eine Gewerkschaft diese Meldung so unkommentiert stehen lässt, sollte es doch auch um die Arbeitsplätze in Gronau gehen. Hier wird etwas verbreitet, dass doch sehr nach Wahlkampfgeplänkel aussieht – die SPD unterstützt einen Unsinn der Grünen, weil man in der SPD weiß, dass man ohne die Grünen auf keinen grünen Zweig mehr kommt. Da lässt sich Frau Hendricks bereits vor den Karren spannen, um sich im Ausland lächerlich zu machen, weil irgendwelche Spinner in Aachen die benachbarten Kernkraftwerke für unsicher halten, ohne dies einschätzen zu können. Nun wird der bestehende Atomausstieg genutzt, um auch noch alle anderen Industrien kaputt zu machen, die gar keine Fukushima-Gefahr ins sich bergen. Und es sei den Hinterweltlern von den Grünen ins Stammbuch geschrieben, dass sich die ganze Welt über den deutschen Alleingang beim Atomausstieg amüsiert und Kein Land dieser Welt diesem Unsinn folgt – im Gegenteil einige ihre früheren Ausstiegsbeschlüsse überdenken.
Hallo Herr Dr. Weißkopf,
Ihre Argumentation ist diesseits nicht nachvollziehbar. Die Menschen im Grenzraum Aachen/Lüttich/Maastricht als Spinner zu bezeichnen, nur weil diese Angst vor einem europäischen Fukushima haben und deshalb das Abschalten der belgischen Risse-Atomreaktoren fordern, ist schlicht und ergreifend eine Ungezogenheit!
Hätten die Energieriesen rechtzeitig in alternative bzw. regenerierbare Energieen investiert, würde die Arbeitsplatzfrage schon längst gelöst sein! Da der Profit aber hier die größere Rolle gespielt hat und weiter spielt, ist diese Feststellung zwar richtig, wird aber auf dem Altar des Kapitalismus geopfert! Dass Frau Hendricks sich der Argumentation für das Abschalten anschließt, zeigt, dass der Druck aus der Bevölkerung die Sprache ist, die Politiker noch verstehen. Ansonsten frönen diese meistenteils dem Lobbyismus von Kapital und Adel!
Manni Engelhardt -AK-Koordinator-