Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Kollegen Udo Buchholz, dem Vorstandsmitglied und Presseprecher des BBU (), eine Pressemitteilung zum Thema
„Tschernobyl nicht vergessen: Mahnwachen am 37. Jahrestag (26. April 2023) in Gronau und Lingen“
erhalten. Wir haben diese Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
(Das linke Eigenfoto zeigt Udo Buchholz.)
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Kollege Udo Buchholz informiert:
(Das Foto zeigt die Mahnwache an der Gronauer Urananreicherungsanage vom 21.04.2023.)
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Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Mitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
Kontakt: Udo Buchholz (AKU Gronau / BBU), Tel. 02562-23125
Pressemitteilung, 24. April 2023
Tschernobyl nicht vergessen: Mahnwachen am 37. Jahrestag (26. April
2023) in Gronau und Lingen
Am 37. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (Ukraine, 26. April)
finden auch in Gronau und Lingen wieder Gedenk- und Protestmahnwachen
statt. Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau betont, dass die Katastrophe
in Tschernobyl und ihre anhaltenden Folgen nicht in Vergessenheit
geraten dürfen. Das innige Mitgefühl der Anti-Atomkraft-Bewegung gilt
den betroffenen Menschen in und um Tschernobyl.
In Gronau wird am Mittwoch (26. April) von 17.00 bis 18.00 Uhr mit einer
Mahnwache in der Neustraße (Höhe Antoniuskirche) an die Katastrophe in
Tschernobyl erinnert. Gleichzeitig wird mit der Aktion besonders der
Forderung nach sofortiger Stilllegung der Gronauer
Urananreicherungsanlage (UAA) Nachdruck verliehen.
In Lingen findet ebenfalls am Mittwoch am Alten Rathaus (Marktplatz)
eine Mahnwache statt. Sie beginnt um 18.00 Uhr. Nach der jüngst
erfolgten Stilllegung des Atomkraftwerkes Lingen 2 richtet sich die
Mahnwache besonders gegen die in Lingen ansässige Brennelementefabrik.
Ziel der Anti-Atomkraft-Initiativen im Ems- und Münsterland ist die
Stilllegung der Uranfabriken in Gronau und Lingen. Grenzüberschreitend
wird zudem die Stilllegung der niederländischen Urananreicherungsanlage
in Almelo gefordert. Pläne zum Bau von neuen Atomkraftwerken in den
Niederlanden werden abgelehnt. „Schon für den bisher vorhandenen
Atommüll gibt es weltweit kein sicheres Endlager. Jegliche weitere
Atommüllproduktion muss daher verhindert werden“, fordert Udo Buchholz
vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau.
In Gronau und Almelo wurden am Freitag (21. April) Delegationen einer
internationalen Pro-Atomkraft-Konferenz mit Protestmahnwachen vor den
Urananreicherungsanlagen begrüßt. Die Konferenz wurde in der letzten
Woche in Den Hag durchgeführt. Hauptsponsor war der Urenco-Konzern, der
auch die Uranfabriken in Gronau und Almelo betreibt. Die
Anti-Atomkraft-Bewegung kritisiert, dass mit angereichertem Uran aus
Gronau und Almelo der Betrieb zahlreicher Atomkraftwerke gewährleistet
wird.
Weitere Informationen und Aktionstermine zum Tschernobyl-Jahrestag:
https://www.bbu-online.de/Termine/Termine.htm
·Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland
·Elternverein Restrisiko Emsland
·Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
·SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster
·Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
·Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
·IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung
Lingen, 26. April 2023
Pressemitteilung
Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl:
Einstieg von russischem Atomkonzern in Lingen verhindern
Rosatom-Einstieg verstößt gegen Atomgesetz:
– Rosatom gefährdet „innere Sicherheit“
– Rosatom-Mitarbeiter sind nicht „zuverlässig“
– Russ. Beteiligung ist „Störmaßnahme“ im Atombereich
Zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erneuern Anti-Atomkraft-Initiativen aus Niedersachsen und NRW sowie Umweltverbände ihre Forderung nach einer Verhinderung des Einstiegs des staatlich-russischen Atomkonzerns Rosatom in die Brennelementeproduktion im emsländischen Lingen. Durch die Beteiligung am französischen Betreiber Framatome erhält Rosatom direkten Zugriff auf äußerst sensible Atominfrastruktur in Deutschland. Sogar Mitarbeiter des Kreml-Konzerns sollen in Lingen laut Umweltministerium in Hannover „unterstützend“ tätig werden.
Dazu macht das Atomgesetz klare Vorgaben: Schon einleitend heißt es, die „Anwendung der Kernenergie“ dürfe die „innere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland“ nicht gefährden (§ 1 Atomgesetz). Diese Gefährdung ist durch die Beteiligung des zentralen russischen Atomkonzerns aber eindeutig gegeben. Rosatom verfolgt einzig und allein die Interessen des Kreml – sowohl im zivilen wie im militärischen Atombereich. Das Atomgesetz fordert deshalb eine Zuverlässigkeitsprüfung für alle Personen, die „bei der Errichtung und beim Betrieb“ einer Atomanlage tätig sind (§ 12b Abs. 1 Atomgesetz). Rosatom-Mitarbeiter dürften eine solche Prüfung nicht bestehen, da sie z. B. auch geheimdienstlich tätig sein können. Weiter wird von den Betreibern einer Atomanlage gefordert, dass sie keine „Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter“ zulassen dürfen (§ 43 Atomgesetz). Auch das ist bei einem derart brisanten Joint Venture kaum zu verhindern. Mitarbeiter von Rosatom können vor Ort z. B. jederzeit Spionage- und Schadsoftware installieren.
„Wir erwarten die konsequente Anwendung der Schutzvorschriften des Atomgesetzes. In den Bereichen Gas und Öl hat sich zu Recht gezeigt, dass eine Beteiligung russischer Staatskonzerne politisch nicht länger akzeptiert werden kann. Das gilt umso mehr im äußerst sensiblen Atombereich. Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden. Der Einstieg von Rosatom muss konsequent verhindert werden. Das Atomgesetz bietet dazu reichlich Handhabe für die Umweltministerien in Hannover und Berlin. Umweltminister Meyer muss den Framatome-Antrag zurückweisen,“ so Alexander Vent vom Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland.
„Der Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und die regelmäßigen Warnmeldungen aus dem von Russland militärisch besetzten AKW Saporischschja machen uns die Brisanz der Lage mehr als deutlich. Vor einem Jahr hat Russland beide Atomanlagen besetzt und Rosatom verwaltet nun im Auftrag von Vladimir Putin das AKW Saporischschja. Rosatom ist damit direkt am völkerrechtswidrigen Krieg beteiligt und hält die Ukraine in nuklearer Geiselhaft. Der Konzern arbeitet im zivilen und militärischen Atombereich, also auch im Bereich Atomwaffen und Atom-U-Boote. Mit diesem Konzern darf es in Deutschland und der EU keine weiteren Atomgeschäfte mehr geben. Wir erwarten von der Landes- und Bundesregierung eine klare Ablehnung der Atompläne für die Brennelementefabrik Lingen,“ ergänzte Dr. Angelika Claußen von der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW.
Heute, 18 Uhr: Tschernobyl-Mahnwache in Lingen
Der Elternverein Restrisiko Emsland und das Lingener Bündnis AgiEL – Atomkraftgegner:innen im Emsland veranstalten am heutigen Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr auf dem Marktplatz von Lingen eine Mahnwache zum Gedenken an die vielen Opfer der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.
Kontakte:
Alexander Vent (Bündnis AgiEL): 0157-59690000
Lara-Marie Krauße (IPPNW): Tel. 0163-4871264
Udo Buchholz (BBU): Tel. 02562-23125
Matthias Eickhoff (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen): 0176-64699023
Weitere Infos:
https://atomstadt-lingen.de/aktuelles, http://www.ippnw.de <http://www.ippnw.de>, http://www.sofa-ms.de <http://www.sofa-ms.de>, http://www.bbu-online.de <http://www.bbu-online.de>, http://www.bi-luechow-dannenberg.de <http://www.bi-luechow-dannenberg.de>