Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK)
c/o Manni Engelhardt -Koordinator-
Freunder Landstr. 100, 52078 Aachen
RESOLUTION zum Tarifabschluss der IG-Metall 2022 in der Metall- und Elektroindustrie
Der Tarifabschluss 2022, den die IG-Metall im Bereich der Metall- & Elektroindustrie abgeschlossen hat, ist aus unserer Sicht unmöglich, wobei wir den Standpunkt der IG-Metall, dass nur tabellenwirksame Erhöhungen den Lebensstandard der betroffenen Beschäftigten erhalten kann, grundsätzlich für richtig halten.
Die IG-Metall beschloss im Juni 2022, die Tabellenlöhne um 8 Prozent anzuheben. Dieser Beschluss hätte dem steigenden Preisindex (Inflationsrate) von über 10 Prozent modifiziert angepasst werden müssen, zumal die futuristische Perspektive ein weiteres Ansteigen der Preise annehmen lässt.
Ein vollkommenes NO GO ist aber die mit den Arbeitgebern vereinbarte Laufzeit von 24 Monaten. Hier hätte die knallharte Forderung nach einer maximalen Laufzeit von 12 Monaten erhoben und notfalls mit weitere Vollstreikmaßnahmen durchgesetzt gehört, da die Krise mit Sicherheit noch sehr lange andauern wird.
Das Ergebnis von 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024 und die 1500 Euro Inflationsausgleichprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024 wird als völlig unzureichend erachtet.
Die Handlungsfähigkeit hätte gewahrt bleiben müssen. Die Laufzeit des Tarifvertrages ist somit zur Verhandlungsmasse geworden!
Das bedeutet für die nächsten 2 Jahre bei steigender Inflationsrate, dass die betroffenen Kolleginnen und Kollegen für weitere Lohnerhöhungen nicht mehr kämpfen dürfen! Sie haben damit die sogenannte „Popokarte“ bekommen!
Was in der Öffentlichkeit nicht bekannt wurde, ist die Tatsache der eingebauten ENERGIENOTFALLKLAUSEL.
Darin wurde festgehalten, dass bei Ausrufung des Notfalls durch die Unternehmen bei Energieengpässen binnen 2 Tagen Verhandlungen aufgenommen werden können, die zu Abweichungen vom Flächentarifvertrag führen können. Und wie die Abweichungen aussehen werden, kann sich jede Kollegin und jeder Kollege denken! Als AK sind wir sicher, dass die Unternehmen davon reichlich Gebrauch machen werden.
Wir sehen in diesem Abschluss als AK wieder ein latentes Zusammenspiel der sogenannten „SOZIALPARTNER“ (http://ak-gewerkschafter.com/?s=sozialpartner), bei dem sich die Gewerkschaftsspitze, der Unternehmerverband und die Politik ganz klar abgesprochen haben.
Kapitalismus, Krisen und Krieg gehören abgeschafft! Erst dann ist eine nicht am Profit der Kapitalisten orientierte Entlohnung für die arbeitenden Menschen möglich.
13. Dezember 2022
Nach einstimmiger Beschlussfassung veröffentlicht!
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
Hallo Manni,
danke für diese klare Stellungnahme gegen diesen Tarifaschluss, der die Rüstungskapitalisten Jubeln lässt. Da wird jetzt noch mehr an den Rüstungsaufträgen verdient, weil die Kolleginnen und Kollegen in der Metall- & Elektrobranche für 24 Monate an die Kette der Sozialpartner geschmiedet sind.
This is an absolute shame!
Inge Kerschgen