Kollege Wolfgang Erbe informiert: Größter Einschnitt der Firmengeschichte Conti schließt Werke und baut Tausende Stellen ab! / Frankreich – Chemiefabrik der Kategorie Sevezo brennt! / Ex-​Chef der Danske Bank ist tot – Mafiamord oder Selbstmord? – Razzia bei Deutscher Bank! / General Electric muss weitere Milliardenlöcher fürchten – Betrug? / u. a. m.!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben haben wir als Gewerkschafter/innen-Arbeitskreis (AK) ein Info-Potpourri des Kollegen Wolfgang Erbe (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=wolfgang+erbe) erhalten.

Darin informiert Wolfgang u. a. zu folgenden Themen:

„Frankreich – Chemiefabrik der Kategorie Sevezo brennt!“

„Ex-​Chef der Danske Bank tot – Mafiamord oder Selbstmord? – Razzia bei Deutscher Bank wegen Danske-​Geldwäscheskandal!“

„General Electric muss weitere Milliardenlöcher fürchten – Betrug?“.

Wir haben das komplette Info-Potpourri nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

********************************************************** Kollege Wolfgang Erbe informiert:

Frankreich – Chemiefabrik der Kategorie Sevezo brennt + Ex-​Chef der Danske Bank tot – Mafiamord oder Selbstmord? – Razzia bei Deutscher Bank wegen Danske-​Geldwäscheskandal + General Electric muss weitere Milliardenlöcher fürchten – Betrug?

Ex-​Chef der Danske Bank tot      Mafiamord oder Selbstmord?

Razzia bei Deutscher Bank wegen Danske-​Geldwäscheskandal

Ex-Chef der Danske Bank tot aufgefunden
 
Der frühere Chef der von einem Geldwäscheskandal erschütterten Danske Bank in Estland, Aivar Rehe, ist tot. Ein Sprecher der estnischen Polizei sagte am Mittwoch zu Reuters, der Leichnam des Mannes sei gefunden worden. Die Polizei hatte Rehe seit Montag gesucht. Rehe leitete die Filiale der Danske Bank in Estland von 2007 bis 2015. In der Zeit waren über das Geldhaus verdächtige Zahlungen im Volumen von rund 200 Milliarden Euro gelaufen. In mehreren Ländern, darunter in den USA, laufen Ermittlungen gegen das Institut. Rehe sei dabei nicht als Verdächtiger geführt worden, sondern ein Zeuge, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
 
 

Neu entdeckte Tricks gefährden Siemens-Rivalen

General Electric muss weitere Milliardenlöcher fürchten

Der US-Ikone werden die alten Geschäfte zum Verhängnis. In der Bilanz tun sich Löcher auf. Neu entdeckte Tricks gefährden nun sogar die Zukunft des Giganten. Von Angela Maier
 
 
25.09.2019
 

IPCC-Bericht zeigt „dramatische Entwicklung“ Weltklimarat warnt vor Wetterkatastrophen in Millionenstädten 

 
25.09.2019
 

Größter Einschnitt der Firmengeschichte Conti schließt Werke und baut Tausende Stellen ab

Es hatte sich bereits angekündigt, jetzt macht Continental Börsen-Chart zeigen ernst: Der kriselnde Autozulieferer legt ein Sanierungsprogramm auf, von dem etwa ein Zehntel der weltweit rund 244.000 Arbeitsplätze betroffen ist. Im Zuge der vom Aufsichtsrat eingeleiteten Veränderungen seien binnen zehn Jahren voraussichtlich bis zu 20.000 Arbeitsplätze betroffen, teilte der Dax-Konzern aus Hannover am Mittwoch im Anschluss an eine Sitzung des Aufsichtsrats mit. Es treffe auch etwa 7.000 der mehr als 62.000 Jobs in Deutschland, so das Unternehmen. Selbst betriebsbedingte Kündigungen schließt Conti nicht aus.

Die geplanten Veränderungen reichten von Stellenabbau über Verlagerungen innerhalb des Konzerns bis hin zum möglichen Verkauf von Geschäftsteilen. Ein Werk in den USA mit 650 Mitarbeitern und ein Standort in Malaysia mit 270 Beschäftigten sollen dichtgemacht werden. Über weitere Projekte werde noch verhandelt.

Die Höhe des Stellenabbaus bezifferte der Konzern nicht. Dies hänge von den nun beginnenden Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen an den einzelnen Standorten ab, sagte ein Sprecher. Die Kosten sollen durch den Umbau ab 2023 jährlich um eine halbe Milliarde Euro sinken.

 

https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/continental-schliesst-werke-und-baut-tausende-stellen-ab-a-1288586.html

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/zulieferer-continental-schliesst-werke-in-deutschland-7000-arbeitsplaetze-betroffen/25054202.html

Conti streicht bis zu 20.000 Jobs – Betriebsrat rebelliert

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/continental-krempelt-alles-um-bis-zu-20-000-stellen-betroffen-8033100

Michelin schließt Reifen-Werk bei Bamberg

Der französische Reifenhersteller stellt nach 50 Jahren die Produktion im bayrischen Werk ein. Zu groß sei der Druck durch Konkurrenten aus Asien.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/reifenhersteller-michelin-schliesst-reifen-werk-bei-bamberg/25054260.html

https://www.manager-magazin.de/

Frankreich – Chemiefabrik der Kategorie Sevezo brennt

Incendie de l’usine Lubrizol le 26 septembre 2019

Publié le : 
Jeudi 26 septembre 2019 – 07h37
 
 
 
 

Incendie dans une usine Seveso à Rouen: les habitants de 12 communes invités à rester chez eux

Les habitants de douze communes dont Rouen sont invités à rester chez eux en raison d’un incendie en cours dans une usine Lubrizol classée Seveso seuil haut, qui n’a pas fait de victime, a annoncé jeudi le préfet de Normandie.

Les établissements scolaires vont rester fermés et un „spectaculaire panache de fumée domine toute l’agglomération“, a ajouté Pierre-André Durand qui a d’abord parlé de 11 communes avant qu’une douzième ne s’y ajoute.

Les secours ont été alertés vers 2H40 du matin, selon le préfet.

Ce panache de fumée „noire“ lié à la présence „d’hydrocarbures“ est „forcément anxiogène“ mais les „premières analyses n’ont pas fait apparaître de toxicité aiguë sur les principales molécules que nous suivons, ce qui est plutôt rassurant“, a-t-il ajouté lors d’une audioconférence de presse. „Nous n’avons pas d’élément qui permettent de penser qu’il y a un risque lié aux fumées“, a affirmé le ministre de l’Intérieur Christophe Castaner sur RTL.

Un périmètre de 500 mètres autour du site a été évacué, a poursuivi le préfet sans pouvoir préciser combien de personnes cela a concerné.

„Le feu n’est pas circonscrit. Le dispositif monte en puissance. 200 hommes et plus de 60 véhicules sont mobilisés. J’attends des renforts nationaux“, a précisé vers 7H30 un responsable des pompiers.

Des habitants ont entendu des bruits d’explosion dans la nuit mais il s’agissait de fûts d’huile qui ont éclaté, selon la préfecture.

Le plan particulier d’intervention a été déclenché.

L’usine Lubrizol fabrique essentiellement des additifs pour huile, selon le préfet.

Selon un correspondant sur place, une odeur acre était perceptible.

https://www.afp.com/fr/infos/334/incendie-dans-une-usine-seveso-rouen-les-habitants-de-12-communes-invites-rester-chez-eux-doc-1kn4836

Brand in Chemiewerk bei Istanbul 

Heftige Explosion schleudert Tank durch die Luft

Bei einem Brand in einer Chemiefrabrik nahe Istanbul komm es zu einer gewaltigen Explosion. Ein Tank wird hoch in die Luft geschleudert. Wenige Meter entfernt von umstehenden Personen kracht der Behälter zu Boden. Zwei Feuerwehrleute werden verletzt, mehrere Personen erleiden eine Vergiftung.
 
 
Saarland – Köln – Niedersachsen – Die Insolvenz von Gusswerken Saarbrücken zieht auch DEUTZ Motoren und die Autoindustrie in den Strudel 
 
Die Insolvenz eines wichtigen Zulieferers setzt dem Motorenhersteller Deutz schwer zu. Das Unternehmen kappte seine Prognose
 
 
 
 

Die Insolvenz eines wichtigen Zulieferers setzt dem Motorenhersteller Deutz schwer zu. Das Unternehmen kappte seine Prognose und schickte damit die Aktien am Montag auf Talfahrt.

Der Kurs der Papiere gab um 18 Prozent ein und fielen auf den tiefsten Stand seit November 2016. Deutz erklärte, die Pleite des Zulieferers werde den Gewinn negativ beeinträchtigen und kappte seine Prognose für die Gewinnmarge auf vier bis fünf Prozent von mehr als fünf Prozent.

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/gewinnprognose-gesenkt-deutz-aktienkurs-faellt-stark-16398896.html

Die Gusswerke Saarbrücken haben Insolvenz angemeldet. Rund 1000 Mitarbeiter fürchten um ihre Arbeitsplätze. Gegen den VW-Konzern werden schwere Vorwürfe erhoben

https://www.automobilwoche.de/article/20190922/NACHRICHTEN/190929990/schwere-vorwuerfe-gegen-vw-gusswerke-saarbruecken-melden-insolvenz-an

Nach Insolvenz der Gusswerke: Saar-Jusos geben VW Schuld an Gusswerke-Pleite

Saarbrücken Nach der Insolvenz der Gusswerke Saarbrücken kritisieren die Saar-Jusos den Volkswagenkonzern. „Dass VW auf dem Rücken der Beschäftigten so leichtfertig mit der Existenzgrundlage so vieler Kolleginnen und Kollegen spielt, ist ein Armutszeugnis für einen so großen Konzern“, sagte die Juso-Landesvorsitzende Kira Braun.

Viele hätten das Unternehmen verlassen, um durch weniger Personal für mehr Sicherheit der Übrigen zu sorgen. Dass deren Abfindungen nun nicht gezahlt würden, „ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Einzelnen“, sagte sie.

Die Motorblockgießerei hat am Freitag Insolvenz beantragt. Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke belastete VW, einen der Großkunden der Gusswerke, Mitschuld zu tragen.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-wirtschaft/nach-insolvenz-der-gusswerke-saarbruecken-jusos-kritisieren-vw_aid-46006495

https://www.saarbruecker-zeitung.de/

Neue Halberg Guss muss Deutz weiter beliefern
 
Im Streit mit dem Zulieferer Neue Halberg Guss (NHG) hat der Motorenhersteller Deutz einen Etappensieg vor Gericht errungen.
 
 
Aber das war ein Pyrrussieg:
 
Scheitert die Sanierung?:     Gusswerke Saarbrücken ringen um die Zukunft
 
Saarbrücken Spekulationen über eine drohende Insolvenz der früheren Neue Halberg Guss beunruhigen die Belegschaft. Das Management bezeichnet sie als Unsinn.

Kurz vor Weihnachten war der Jubel groß. Die Belegschaft der Neue Halberg Guss feierte die Geschäftsführer der Sanierungsberater von One Square Advisors wie Helden. Die Mitarbeiter sahen in ihnen die Retter, die die traditionsreiche Motorblockgießerei aus den Fängen der Prevent-Gruppe befreit und vor dem Untergang bewahrt hatten. Die Stammbelegschaft – etwa 1220 Mitarbeiter in Saarbrücken und 580 in Leipzig – wurde komplett übernommen. Jetzt, gut ein halbes Jahr nach der Übernahme und einem Neuanfang unter den Namen Gusswerke Saarbrücken und Gusswerke Leipzig, spekuliert das Handelsblatt über eine drohende Insolvenz. „Das ist totaler Unsinn“, zitiert die Leipziger Volkszeitung Frank Günther. Er ist einer der Chefs der Avir Guss Holding, der Muttergesellschaft der Gusswerke, sowie von One Square Advisors. Patrick Selzer, erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken, sei nicht bekannt, dass eine Pleite bevorstehe, sagt er.

Auch wenn das stimmt, ist die Avir Guss Holding finanziell nicht auf Rosen gebettet. Prevent hatte aus der Neue Halberg Guss Millionen herausgesaugt und das Unternehmen fast ruiniert. Dramatisch wirkten sich die drastischen Preiserhöhungen aus, die Auftragskündigungen provozierten: vor allem von Volkswagen, dem früher wichtigsten Abnehmer von Motorblöcken. Nur mit Unterstützung der verbliebenen Kunden, vor allem von Deutz und General Motors, war die Übernahme gelungen. Günther gab danach das Ziel aus: Die Gusswerke sollen „nachhaltig wettbewerbsfähig“ werden. Dafür muss das Unternehmen den schon vor Prevent akuten Investitionsstau lösen. Eine Millionenaufgabe – nur zu stemmen, indem Kredite ermöglicht werden und Kosten sinken. Was nur gelingen kann, wenn alle mithelfen: Kunden, Arbeitnehmer und die betroffenen Bundesländer. Zu Jahresbeginn hofften die Verantwortlichen noch, in einigen Monaten alle Voraussetzungen für einen nachhaltigen Wiederaufbau der Gusswerke geklärt zu haben.

Das hat sich offenbar verzögert. Trotzdem ist Avir-Guss-Chef Günther optimistisch: „Wir haben die Produktion nach den Verwerfungen im vergangenen Jahr stabilisiert und bekommen seither auch neue Aufträge rein.“ Außerdem sei eine Einigung mit Betriebsrat und Gewerkschaft über „Restrukturierungsmaßnahmen“ erzielt. Günther hatte die Mitarbeiter von Anfang an auf einen Stellenabbau und Lohneinbußen eingestimmt. Details der Vereinbarung nennt er nicht. Patrick Selzer von der IG Metall bestätigt dies im Grundsatz, macht aber auch keine genaueren Angaben: „Wir haben One Square unsere Unterstützung zum Sanierungskonzept zugesagt, das wir nun umsetzen wollen.“ Darüber hinaus hätten Großkunden zugesagt, einen Teil der Kosten für die Sanierung zu tragen, sagt Günther.

https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-wirtschaft/gusswerke-saarbruecken-weisen-geruechte-ueber-drohende-insolvenz-zurueck_aid-39768845

Richtige Kritik von Arbeiter- und Gewerkschaftsfeinden – mit falschen Schlüssen:
 
Berufspolitiker wie Heil ohne jede Erfahrung als Arbeitnehmer treten in Gewerkschaften ein, um ihre Hausmacht im innerparteilichen Machtgerangel zu stärken. Dass dies auch die Gewerkschaften verändert, dass da eben nicht mehr Charakter-Köpfe wie Leber den Ton angeben, ist vermutlich eine der Ursachen für deren Niedergang.
 
das IG-Metall-Mitglied Hubertus Heil. Dass ein studierter Politologe und Soziologe, der 1998 mit 26 Jahren Bundestagsmitglied wurde und ausweislich seines Lebenslaufs nie in einem Industriebetrieb angestellt war, Mitglied einer Gewerkschaft von Metall-Arbeitern ist, kann man eigentlich durchaus für seltsam halten. Das ist aber kein Sonderfall, sondern bezeichnend für die Verfassung des politischen Tandems SPD-DGB.
 
Arbeitsminister Heil  – Statt tieferer Analyse und notwendiger Erneuerung fällt der SPD nur armselige Gewerkschafts Bonzen-Politik ein. So wird das nichts!
 
 
Der katastrophale Jobabbau bei Ford Köln und die arbeiterfeindliche Bonzenpolitik der IGM und Gewerkschaftsbonzen

Nun hätten allein in Köln schon 3000 Kollegen Abfindungsverträge unterschrieben, berichten Osman und Mehmet. „Sie wollen aber noch weitere 1800 loswerden“, sagt Osman. Das Zeitfenster für das Abfindungsprogramm, das eigentlich nur bis Juni 2019 reichte, ist schon zweimal verlängert worden, inzwischen auf März 2020.

„Die wollen unbedingt die Jobs abbauen. Eigentlich wollten sie die älteren Kollegen loswerden“, sagt Osman, „die verdienen besser“. Aber wegen der geringen Abfindungen würden nur die jungen gehen. Mehmet, der seit 40 Jahren bei Ford arbeitet, würde 63.000 Euro bekommen. „Das sind netto etwas über 30.000 Euro.“, sagt der 60-jährige Arbeiter. „Dazu die dreimonatige Sperre beim Arbeitslosengeld, da bleibt nicht viel übrig. Es wird ja auch alles immer teurer – Miete, Auto, Lebensmittel.“ Er könne sich die Abfindung einfach nicht leisten.

Aber wie es weitergeht, wissen sie genauso wenig wie alle anderen Arbeiter. Derzeit würden nur 1150 Fiestas am Tag gebaut werden, es soll weiter runter gehen auf 950. Zuvor waren 1500 und davor sogar 1800 Autos am Tag vom Band gelaufen. Bereits die Werksferien im Sommer waren auf fünf Wochen ausgedehnt worden. Am Montag sind Betriebsversammlungen, die Arbeiter befürchten, dort werde mitgeteilt, dass schon bald Kurzarbeit ansteht. Das würde empfindliche Einbußen bedeuten. Denn dann erhalten sie nur einen geringen Lohnausgleich von der Arbeitsagentur.

„Das ist doch jedes Jahr das gleiche“, erregt sich Jan. „Sie sagen, es gehe ihnen schlecht, um dann Kurzarbeit anzumelden und Staatsknete zu bekommen.“ Er ist 57 und hat einen Altersteilzeit-Vertrag unterschrieben. Er ist noch drei Jahre im Betrieb, dann drei Jahre in Altersteilzeit zuhause und – so hofft er – mit 63 Jahren in Rente. Er vergleicht die Probleme der Autoarbeiter mit der Klimakrise. „Da kann man auch nicht in einem Land etwas ausrichten. Das kann doch nur international gelöst werden.“ Er schimpft über „Politik und Konzerne“. „Die machen, was sie wollen. Wir müssten alle aufstehen, international.“

Dass der im März angekündigte Stellenabbau nur der Anfang war, wurde schnell klar. Im Juni hatte Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann angekündigt, dass weit mehr Stellen wegfallen, als bis dato geplant. Das laufende Abfindungsprogramm sei nur der erste Schritt zu weiterem Jobabbau. Durch die Umstellung auf den Bau von Elektroautos werde rund ein Viertel der Jobs in der Produktion wegfallen, kündigte er an. Da an Elektroautos rund 30 Prozent weniger Teile verbaut würden als bei Verbrennermotoren, reduziere sich auch die Mitarbeiterzahl entsprechend.

Ford nutzt – wie auch die anderen Autokonzerne – die Umstellung auf Elektro-Mobilität und andere technische Neuerungen, die die Arbeit und das gesellschaftliche Leben erheblich erleichtern könnten, um die Ausbeutung der Arbeiter drastisch zu verschärfen und die Rendite zu steigern. Als Maßstab dient dabei das Ford-Werk im rumänischen Craiova, wo Arbeiter unter unmenschlichen Bedingungen für einen Hungerlohn schuften. Neueingestellte verdienen zum Teil nicht mehr als 300 Euro im Monat.

Während die Ford Motor Company im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch von 1,1 Milliarden auf 148 Millionen Dollar (133 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr meldete, weil der Konzern allein 1,2 Milliarden Dollar als Kosten für die Werksschließungen und den Jobabbau zurückgestellt hat, stieg der Gewinn in Europa um 126 Millionen auf ein Plus von 53 Millionen Dollar.

Die Ford-Arbeiter in Köln sind, wie ihre Kollegen in den USA, nicht nur mit den internationalen Konzernen konfrontiert, sondern auch mit den Gewerkschaften und den Betriebsräten, die vorgeben ihre Interessen zu vertreten.

„Was willst du mit Möchtegern-Managern machen, die ständig darauf schielen, ins Management zu wechseln“, fragt ein Arbeiter, der seinen Namen nicht nennen will. Denn er meint den Ford-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Martin Hennig. Hennig hatte im März – wie in den Jahren zuvor – sofort seine Unterstützung für den Arbeitsplatzabbau signalisiert. Wegen des Strukturwandels in der Autobranche sei ein umfassender Stellenabbau nicht zu vermeiden. Diesen müsste man aber „strecken“. „Wenn wir in den nächsten zwei Jahren zumindest ein bisschen in die Gewinnzone kommen, wird niemand mit harten Bandagen Personal abbauen wollen“, sagte er.

„Weder Betriebsrat noch IG Metall werden etwas tun“, ist sich Zafer sicher. Er arbeitet seit 20 Jahren bei Ford. „Die werden das hier in Köln über kurz oder lang so machen wie damals in Genk“, befürchtet er. 2014 hatte Ford das Werk in Belgien geschlossen, mit Unterstützung der deutschen IG Metall. Die belgischen Gewerkschaften wiederum hatten einen wirklichen Arbeitskampf unterdrückt und zahnlose Proteste zum Druckablassen organisiert.

Zafer hat bereits auf der WSWS von den Streiks der Autoarbeiter in den USA und Südkorea gelesen. „Davon bekommt man hier ja kaum etwas mit, aber so sind die Medien hier.“ Er berichtet, dass die Lohnunterschiede zwischen den älteren und den neueingestellten Kollegen zwar nicht so krass wie in den USA sind. „Aber das haben wir durch die Einführung des ERA ja auch hier in Deutschland.“ Das Entgelt-Rahmenabkommen (ERA) hatte die IGM mit den Unternehmen zwischen 2003 und 2009 eingeführt und damit Einstiegslöhne für Neueingestellte um bis zu 30 Prozent gesenkt.

„Die Gewerkschaften arbeiten für die Unternehmen, nicht für uns“, meint Zafer, „obwohl wir sie mit unseren Beiträgen bezahlen.“ Daher sei es richtig, dass die US-Kollegen streiken, auch wenn die UAW das eigentlich nicht wolle. „Wir würden ja gerne helfen, aber wir sind weit weg.“ Arbeiter müssten zusammenstehen. „Jeder Arbeiter weiß, wie der andere Arbeiter leidet und fühlt. Die Gewerkschaften sind nicht für uns da, wir Arbeiter sind die einzigen, die sich gegenseitig unterstützen.“ Das müsse auch über Grenzen hinweg ausgebaut werden. „Gebt nicht auf, bevor ihr eure Forderungen durchgesetzt habt“, möchte er den US-Kollegen mitteilen.

Um die von vielen Arbeitern geäußerte notwendige internationale Zusammenarbeit in Angriff zu nehmen, müssen sich die Ford-Arbeiter – wie alle Autoarbeiter weltweit – unabhängig von der Gewerkschaft organisieren und international zusammenschließen. Dazu müssen unabhängige Aktionskomitees aufgebaut und Kontakte zu den Beschäftigten der Autoindustrie in aller Welt geknüpft werden.

 
IAA Frankfurt – 25.000 gegen die Scheiße + KlimateWeek Bielefeld: 19.9.-29.9.19 mit Klimacamp, in dem auch übernachtet wird – viele Bielefelder Hausärzte und Kinderärzte wollen am Weltklimastreiktag am Freitag, 20. September, ab 11 Uhr ihre Praxen schließen & 14 Bielefelder Kirchen beteiligen
 
 
1, 2, 3, laßt die Leute frei
 
 
 
Rund 25.000 Menschen haben am Samstag in der Frankfurter Innenstadt friedlich gegen die die IAA 2019 in Frankfurt protestiert. Auch am Sonntag soll es zu Demonstrationen kommen.Teilnehmer einer Demonstration gegen die IAA in Frankfurt am Main.Teilnehmer einer Demonstration gegen die IAA in Frankfurt am Main.Teilnehmer einer Demonstration gegen die IAA in Frankfurt am Main.Teilnehmer einer Demonstration gegen die IAA in Frankfurt am Main.
 
 
Strafanzeigen nach Protesten
Autoindustrie geht mit aller Härte gegen Demonstranten auf der IAA vor
 
 

Gemeinsam Druck machen – Für einen sozialen, ökologischen und demokratischen Wandel

Erklärung der IG Metall anlässlich des Aufrufs von Fridays for Future zu Klimastreiks und -aktionen am 20. September

Die IG Metall teilt das Ziel von Fridays for Future, die drohende Klimakatastrophe abzuwenden und hält einen raschen und grundlegenden ökologischen Umbau unseres Wirtschaftens für dringend notwendig. Um Druck für eine soziale, ökologische und demokratische Transformation zu machen, braucht es breite Mehrheiten in der Zivilgesellschaft. Die IG Metall begrüßt es daher, wenn ihre Mitglieder sich am Klimaaktionstag am 20. September beteiligen und Flagge zeigen für einen Wandel, der Klimaschutz, sichere Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit verbindet.

Die IG Metall und Fridays for Future eint das Ziel, die drohende Klimakatastrophe abzuwenden und die Auffassung, dass hierfür die Einhaltung des Klimaziels des Pariser Abkommens, in dem sich die Welt zu einer drastischen CO2-Reduktion verpflichtet hat, elementar ist.

Um dies zu erreichen, ist ein grundlegender Umbau unseres Wirtschaftssystems notwendig. Ökologisch, sozial, demokratisch – und schnell! Für einen solchen „Fairwandel“ hat die IG Metall mit 50.000 Menschen Ende Juni vor dem Brandenburger Tor demonstriert und damit einen Beitrag geleistet, Druck auf Politik und Unternehmen aufzubauen.

Einigkeit besteht auch in einem weiteren Punkt: Klimaschutz darf nicht auf Kosten von Beschäftigung gehen. Der ökologische Umbau der Wirtschaft muss sozial und demokratisch gestaltet werden, Beschäftigung und gute Arbeit müssen in einer ökologischen Wirtschaft erhalten und ausgebaut werden.

Welche Schritte zur Erreichung des Klimaziels im Einzelnen notwendig, auf welchem Weg und in welcher Geschwindigkeit die Zwischenziele bis 2050 erreichbar sind – darüber, gibt es durchaus unterschiedliche Sichtweisen zwischen Gewerkschaften und Fridays for Future. Die IG Metall sieht die Priorität vor allem darin, konkrete Umsetzungsschritte zu definieren und zügig anzugehen – nicht darin, die ohnehin nur mit großen Anstrengungen zu erreichenden Ziele noch enger zu stecken.

Zu den dringend anzugehenden Maßnahmen gehört der Schienenausbau für Nah- und Fernverkehr, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und die Förderung von sozial verträglicher Gebäudesanierung insbesondere im Mietwohnungsbau. Dazu gehört ebenso der Ausbau der Stromnetze, die den Anforderungen von Verkehrs- und Wärmewende derzeit nicht genügen. Der Staat muss außerdem Impulse für den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität setzen, neue Mobilitätskonzepte fördern und die Infrastruktur für mittelfristig verfügbare Alternativen wie den Wasserstoffantrieb schaffen.

Bereits im Juli haben IG Metall, der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) so- wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hierzu eine gemeinsame Initiative „Die Klima- und Mobilitätswende gestalten“ beschlossen, die eine rasche Umsetzung dieser Maßnahmen fordert.

Denn die Menschen brauchen bezahlbare, attraktive und klimaschonende Alternativen für Verkehr und Wärme. Sonst wird die Verteuerung fossiler Energieträger nicht zu einer klimascho- nenderen Lebensweise, sondern zur Verärgerung breiter Teile der Bevölkerung angesichts höherer Lebenshaltungskosten führen. Dies wiederum könnte zur Gefährdung der Legitimation für Klimapolitik insgesamt sowie zu einem weiteren Erstarken der Rechtspopulisten beitragen.

Um die notwendigen Klimaschutzinvestitionen zu finanzieren, müssen stärkere Schultern mehr tragen als Schwächere. Deshalb müssen hohe Vermögen und Erbschaften stärker besteuert werden und eine restriktive Haushaltspolitik, die sich an schwarzer Null und Schuldenbremse orientiert, überwunden werden.

Die IG Metall begrüßt es, wenn ihre Mitglieder sich im Rahmen der arbeitsrechtlichen Spielräume am Klimaaktionstag am 20. September beteiligen und Flagge zeigen für einen Wandel, der Klimaschutz, sichere Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit verbindet. Denn um Druck für eine soziale, ökologische und demokratische Transformation zu machen, braucht es breite Mehrheiten in der Zivilgesellschaft.

Außerdem besteht auf Seiten der IG Metall eine große Bereitschaft, gemeinsam mit den Aktivist*innen von Fridays for Future für konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele einzutreten, z.B. für die kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel durch Schüler*innen, Studierende und Auszubildende. Hierzu und zu weiteren Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen, soll insbesondere vor Ort und mit der IG Metall-Jugend eine Zusammenarbeit erfolgen.

http://netkey40.igmetall.de/homepages/bielefeld/jahresbersicht/2019/20september.html#LayoutElement_888354_510873000

IGM Vernetzungstreffen mit der sozialen Bewegung „Fridays For Future“ + Kämpfe bei Siemens, „Hörmann Automotive Penzberg GmbH“ (HAP), Bosch, RIVA, Kennametal +  Neuer alter Contergan Skandal + Umweltpolitik: Mittelständler rufen zum Klimastreik auf schon 3000 Unternehmen rufen zum Klimastreik auf

Ton Steine Scherben – Der Kampf Geht Weiter 

https://www.youtube.com/watch?v=KoMyADSl_kA&list=RDKoMyADSl_kA&start_radio=1&t=4

VSK – Schlag zurück Prolet!

1998 wurde „Schlag zurück“ das erste Mal veröffentlicht. Damals gab es harte Nazistrukturen und „Freie Kameradschaften“ machten sich vor allem im Osten breit. Die Zeit waren hart und niemand hätte gedacht, dass sie noch härter werden. Gestern waren in Sachsen und Brandenburg Wahlen und das Ergebnis zeigt die fortschreitende Verrohung unserer Gesellschaft. 23% bzw. sogar 27% haben menschenverachtende Hetzer*innen in die Parlamente gewählt!!! Die deutsche Fratze zeigt also ungeniert ihr Gesicht.

Wir hätten uns gewünscht, dass 2019 (21 Jahre später!!!) niemand mehr diesen Song braucht. Doch er ist aktueller und wichtiger denn je. Die Arbeiten am ersten VSK Album sind bald abgeschlossen und wir möchten unsere Version des Songs nicht länger zurück halten. 2019 – Wir müssen zusammenhalten, wir müssen uns solidarisieren, wir müssen kämpfen – gegen all den faschistischen und rassistischen Dreck um uns herum!!!

https://kunstundfilm.de/2018/11/george-grosz-in-berlin/

Wunderbares antifaschistisches Gemälde:

https://www.facebook.com/VSK-305942736198607/

SIEMENS

IG-Metall bereitet Kundgebungen gegen Personalabbau in der Energiesparte vor

 

13. September 2019

 

Kommende Woche sollen Kundgebungen gegen den geplanten Personalabbau bei Siemens stattfinden um so ein Signal an das Management zu senden. Verschiedene Standorte in Deutschland könnten Betroffen sein.

Betriebsräte und IG Metall planen für kommende Woche Kundgebungen gegen den Personalabbau bei Siemens. „Wir wollen vom 17. bis zum 19. September an den von den Abbauplänen betroffenen Standorten ein Signal an das Management senden“, hieß es von Seiten der IG Metall gegenüber der WirtschaftsWoche. Konkret planen Betriebsräte und IG Metall Kundgebungen an den Standorten Berlin, Nürnberg, Erlangen, Dresden und „und eventuell einigen anderen Standorten“. Anlass der Kundgebungen sind die derzeit stattfindenden Verhandlungen um die Ausgliederung der Energiesparte von Siemens und dem damit verbundenen Personalabbau. Insgesamt sollen in diesem Bereich 1400 Arbeitsplätze abgebaut werden. „Wir haben im Mai mit Siemens einen vernünftigen und tragfähigen Rahmen für die Ausgliederung des Energiegeschäfts vereinbart. Jetzt geht es darum, die entsprechenden Weichen für den Übergang zu stellen. Dabei dürfen nicht Kopfzahlendenken und Einschnitte im Vordergrund stehen – dafür setzen die Beschäftigten der betroffenen Standorte ein deutliches Zeichen“, sagte Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall und Siemens-Aufsichtsrat, der WirtschaftsWoche.
 
 
 
 
 

Internationale Solidarität mit dem Streik bei RIVA H.E.S. in Trier und Horath

Vorbereitungen für die Solidaritäts- und Protestwoche laufen in allen RIVA Werken auf Hochtouren

Am 17.9.2019 soll die Aktionswoche beginnen.  Vor Ort bereiten die Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen die Solidaritätswoche mit phantasievollen Aktionen zur Unterstützung der Streikenden aus Trier und Horath vor. Die IG Metall hat mit Unterstützung von IndustrieALL die Aufrufe in die verschiedenen Sprachen der Betriebe von RIVA in Europa übersetzt.

Den gemeinsamen Appell könnt ihr hier in verschiedenen Sprachen herunterladen:

https://igmetall-riva.de/internationale-solidaritaet-vorbereitungen-fuer-die-solidaritaets-und-protestwoche-laufen-in-allen-riva-werken-auf-hochtouren/

Offener Brief an Claudio RIVA und die Geschäftsführung von RIVA H.E.S. 

Sehr geehrter Herr Riva, sehr geehrte Frau Rex,

wir wenden uns auf diesem ungewöhnlichen Weg an Sie. Wir streiken heute fast 14 Wochen für unsere Forderung nach einem Tarifvertrag. Wir wollen nicht mehr und nicht weniger als Tarifbindung wie in allen RIVA Betrieben in Deutschland.

 
entlassungen insolvenzen betriebsschliessungen
 
 
 

Insolvenz: Kölner Autohaus Dirkes schließt

 
Kennametal – Rauswurf trotz Rekordgewinn
 

Protest gegen Abbau-Pläne

400 Beschäftigte aus ganz Deutschland demonstrieren vor der Kennametal-Zentrale in Fürth

Die drei Standorte in Essen, Lichtenau (Mittelfranken) und Neunkirchen (Saarland) mit ca. 650 Beschäftigten will Kennametal im Rahmen einer sogenannten „Modernisierungsstrategie“ auslöschen. Beschäftigte, Betriebsräte und die IG Metall in allen 10 deutschen Werken kämpfen dagegen.

Auch die außerordentliche Sondersitzung des Aufsichtsrates brachte keine wesentlichen neuen Erkenntnisse. Auf Geheiß der amerikanischen Konzern-Herren (Hauptsitz in Pittsburgh, Pennsylvania) will die deutsche Geschäftsführung die Kahlschlagpläne schnellstmöglich umsetzen. Das Werk Ebermannstadt ist am Rande mit betroffen, ca. 40 Arbeitsplätze sollen ins oberpfälzische Vohenstrauß verlagert werden.

Aus Ebermannstadt nahmen 40 Kolleginnen an der Kundgebung teil. Der Bevollmächtigte Matthias Gebhardt, zugleich Aufsichtsratsmitglied der Kennametal Holding verurteilt das Vorhaben ebenfalls scharf. „Um Kennametal zukunftsorientiert auf die Beine zu stellen, braucht es bei der aktuellen Gewinn- und Renditesituation keine Kahlschlagpläne, sondern einen Ausbau und eine Stärkung der Standorte. Wir brauchen ein tragfähiges Zukunftskonzept für den ganzen Konzern und mehr Zeit für einen Umbau“.

Mitte Oktober sollen weitere konzeptionelle Vorhaben aus den USA erklärt werden. Hierzu wird sich die Arbeitnehmerseite mit allen demokratischen zur Verfügung stehenden Mitteln äußern bzw. zur Wehr setzen.

 
 
Fotos:
 
 
 

ERSTE MITARBEITER ERHALTEN KÜNDIGUNG

HAP: Kündigungswelle rollt an

Die erste der rund 600 Mitarbeiter der „Hörmann Automotive Penzberg GmbH“ (HAP) haben ihre Kündigung erhalten. Die Produktion sei angesichts der dezimierten Belegschaft „hart an der Kante“. 

Penzberg – Bei der „Hörmann Automotive Penzberg GmbH“ (HAP) haben die ersten der rund 600 Mitarbeiter ihre Kündigungen erhalten. Es seien knapp 20 Mitarbeiter. Das teilte Daniela Fischer von der IG Metall Weilheim auf Nachfrage mit.

„Die große Kündigungswelle wird aber jetzt im September los gehen“, gibt Fischer die Vermutung des Betriebsrates wieder. Der Grund, warum schon weit vor der tatsächlichen Betriebsschließung im Sommer 2020 Kündigungen ausgesprochen würden, seien die langen Kündigungsfristen von bis zu sieben Monaten für Mitarbeiter, die beispielsweise besonders lange im Betrieb beschäftigt waren, so Fischer. Bis zum 30. Juni nächsten Jahres soll der Betrieb still gelegt werden. „Dabei bleibt es“, gibt Fischer eine Aussage des Konzerns wieder.

Produktion „hart an der Kante“

Einige der HAP-Mitarbeiter hätten auch schon Eigenkündigungen vorgenommen. „Die sind auch schon ausgeschieden“, so Fischer. Um wie viele Mitarbeiter es sich dabei genau handelt, könne sie aber nicht sagen.

In jedem Fall ist es aber bereits eine dezimierte Belegschaft, die in dem Penzberger Werk die Produktion am Laufen hält und die noch anstehenden Aufträge ausführt. Angesichts der geringeren Mitarbeiterzahl sei die Produktion „hart an der Kante“, sagte Fischer. „Aber es läuft.“ 

Von Franziska Seliger

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/penzberg-ort29272/penzberg-hap-kuendigungswelle-rollt-an-12973386.html

JEDE MENGE ARBEIT TROTZ BEVORSTEHENDER WERKSSCHLIESSUN

HAP in Penzberg: Eine Million Euro Verlust pro Monat – müssen Arbeitnehmer um Abfindungen bangen?

Kurios präsentiert sich derzeit die Lage bei der „Hörmann Automotive Penzberg GmbH“ (HAP). Wie berichtet, will der „Hörmann“-Konzern das Werk zum 30. Juni 2020 stilllegen. Aber wie Daniela Fischer von der IG Metall  mitteilt, arbeiten die rund 600 Mitarbeiter trotzdem weiter am Anschlag.

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/penzberg-ort29272/hap-in-penzberg-eine-million-euro-verlust-pro-monat-muessen-arbeitnehmer-um-abfindungen-bangen-12814281.html

„So geht das nicht“

Schock für Penzberg: HAP-Werk wird dicht gemacht – Ex-Werkleiter erhebt schwere Vorwürfe

https://www.tz.de/muenchen/region/penzberg-hap-werk-schliesst-ex-werkleiter-erhebt-schwere-vorwuerfe-12182950.html

https://www.merkur.de/lokales/weilheim/penzberg-ort29272/penzberg-hap-mitarbeiter-sind-verzweifelt-motivation-ist-im-keller-11878608.html

Sozialplan für HAP erzielt

Penzberg – Nach über elf Stunden Verhandlung die Lösung: IG Metall und die Konzernspitze von Hörmann Automotive Penzberg haben eine Einigung über den Sozialplan für alle Mitarbeiter des Werks an der Seeshaupter Straße erzielt.

Hätte man es nicht besser gewusst, wäre man unweigerlich auf den Gedanken gekommen, dass Thomas Nachtmann eine durchzechte Nacht hinter sich haben muss. Leichenblass schleicht er herein, man sieht ihm an, wie fertig er ist. Aber Nachtmann ist auch zufrieden, weil es ihm, dem Betriebsratsvorsitzenden des zur Abwicklung freigegebenen Autoteileherstellers HAP gemeinsam mit der IG Metall gelungen ist, mit der Konzernspitze von Hörmann eine Einigung über den Sozialplan für alle 648 Mitarbeiter zu erzielen, deren Arbeitsplatz am 30. Juni 2020 wegfällt.

 

Neue Betrugsvorwürfe gegen Bosch

Ein früherer Ingenieur behauptet, wichtige Sicherheitsprüfungen von Auto-Software für Daimler seien umgangen worden. Und das soll nicht alles sein.
 
 

Neuer alter Contergan Skandal + Umweltpolitik: Mittelständler rufen zum Klimastreik auf schon 3000 Unternehmen rufen zum Klimastreik auf+ Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz

Nur gemeinsam sind wir stark – organisiert Euch!

DysNet

Offizielle Gemeinschaft

DysNet ist ein globales Netzwerk, dessen Ziel es ist, Menschen in Verbindung zu bringen, die entweder selbst oder beruflich durch Fehlbildungen von Gliedmaßen (Dysmelie) betroffen sind.

https://www.rareconnect.org/de/community/dysnet

Neuer alter Contergan Skandal – der Contergan Skandal war und ist auch ein Skandal der Behörden und der Politik warum, das lesen Sie in den folgenden Zeilen:

 
*dazu lesen Sie weiter unten:
Der wissenschaftliche Beirat der Bundes­ärzte­kammer hat bereits 1993 (25) die Einrichtung eines Netzwerks von Monitorstationen gefordert, das jährlich rund 40 000 Neugeborene erfasst, valide Daten ermittelt und eine internationale Vergleichbarkeit zulässt.
 

FREITAG, 13. SEPTEMBER 2019

Nordrhein-Westfalen

Häufung von Handfehlbildungen: Minister fordert Aufklärung

 
 

Babys ohne Hände: Kölner Hebammen in Sorge

 
Weltweit – Mysteriöse Fehlbildungen Frankreich rätselt über Babys ohne Arme und Hände
 
 

MEDIZIN: Originalarbeit

Fehlbildungen bei Neugeborenen

Congenital Malformations

Zusammenfassung
Einleitung: Etwa jedes 15. Neugeborene wird mit einer großen Fehlbildung geboren. In Deutschland sind somit jährlich etwa 49 000 Kinder betroffen.
 
 
Diskussion: Die Beispiele der epidemiologischen Fehlbildungsforschung unterstreichen die Notwendigkeit sowie den gesundheitspolitischen und wissenschaftlichen Wert von Studien auf Grundlage valider Daten aus Fehlbildungserfassungssystemen.
 
Häufigkeiten angeborener Fehlbildungen
Häufigkeiten von Fehlbildungen werden nach internationaler Übereinkunft nicht als Inzidenz, sondern als Prävalenz angesehen, denn es handelt sich nicht um eine Neuerkrankung sondern um einen Istwert bei Geburt. Die Angaben zur Prävalenz großer Fehlbildungen liegen zwischen drei bis vier Prozent (passive Erfassungssysteme) und sechs bis acht Prozent (aktive Erfassungssysteme) aller Neugeborenen. Ungefähr ein Fünftel davon sind schwer und lebensbedrohlich (46). In optimal ausgestatteten aktiven Erfassungssystemen werden Neugeborene von speziell ausgebildeten Ärzten untersucht. Diese stellen die Diagnosen, übernehmen die Klassifizierung, Kodierung und Registrierung der Fehlbildungen. In passiven Registern werden ausgewählte Fehlbildungen von Personen (Institutionen) mit unterschiedlicher Ausbildung und Motivation einem Zentrum mitgeteilt. Die meldende Person hat die Untersuchung nicht durchgeführt und die Fehlbildung nicht diagnostiziert, sondern die Diagnose meist den Akten entnommen. Ein standardisiertes, systematisches Untersuchungsschema existiert nicht.
 
Gerade das aber ist erforderlich!!!!!!!!!!!!!
 
Diese Kinder benötigen häufig eine intensive medizinische, interdisziplinäre und oftmals lebenslange, kostenintensive Behandlung.
 
Angeborene Fehlbildungen sind ein wesentliches Problem der öffentlichen Gesundheitsfürsorge, die Güte ihrer Behandlung ist ein Indikator für die medizinische Versorgung der Bevölkerung (5). Auf europäischer Ebene existiert seit 1979 die European Registration of Congenital Anomalies and Twins (EUROCAT), eine konzertierte Aktion der Europäischen Gemeinschaft zur epidemiologischen Beobachtung (Monitoring) angeborener Fehlbildungen bei Neugeborenen (4). Auf globaler Ebene gibt es seit 1974 das International Clearinghouse for Congenital Birth Defects Monitoring Systems (ICBDMS), ein weltweites Fehlbildungs-Surveillance-System der Welt­gesund­heits­organi­sation (8). Deutschland war bis 1990 an keinem der internationalen Surveillance-Systeme beteiligt. Im Nationalsozialismus wurden Menschen mit angeborenen Fehlbildungen als nicht lebenswert eingestuft, zu verbrecherischen Versuchen missbraucht und vernichtet. Darin liegt wahrscheinlich auch die Hauptursache dafür, dass sich die wissenschaftlich-epidemiologische Fehlbildungsforschung in Deutschland erst in den letzten Jahren zu etablieren beginnt.
 
In Deutschland arbeiten derzeit drei aktive Erfassungssysteme, und zwar in folgenden Einrichtungen:
 
Die Beispiele zeigen, wie wichtig die Arbeit von Fehlbildungsregistern zur Erfassung zeitlicher Trends und regionaler Häufigkeiten ist. Ursächliche Zusammenhänge können erkannt werden. Daraus können gesundheitspolitische Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor teratogenen Einflüssen eingeleitet werden.
 
In Deutschland werden bei einer Prävalenz von rund sechs bis sieben Prozent jährlich etwa 50 000 Kinder mit großen Fehlbildungen geboren. 
 
Derzeit hat die pädiatrisch-epidemiologische Fehlbildungsforschung in Deutschland einen untergeordneten Stellenwert. Die Stärkung und intensive Förderung der bestehenden Aktivitäten sowie eine konsequente Nutzung vorhandener epidemiologischer Ressourcen sind notwenig.
Der wissenschaftliche Beirat der Bundes­ärzte­kammer hat bereits 1993 (25) die Einrichtung eines Netzwerks von Monitorstationen gefordert, das jährlich rund 40 000 Neugeborene erfasst, valide Daten ermittelt und eine internationale Vergleichbarkeit zulässt.
 
Manuskriptdaten
eingereicht: 12. 8. 2005, revidierte Fassung angenommen: 24. 11. 2005.Anschrift der Verfasser:
Priv.-Doz. Dr. med. Annette Queißer-Luft
Prof. Dr. med. Jürgen Spranger
Kinder- und Kinderpoliklinik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Langenbeckstraße 1
55101 Mainz
E-Mail: queisser@wserv.kinder.klinik.uni-mainz.de

 
 
Jahresbericht zur Häufigkeit von Fehlbildungen und Anomalien sowie mitgeteilten genetisch bedingten Erkrankungen 1999
 
 

Dysmelie – anatomische Besonderheiten von Geburt an

Wenn Hände, Arme oder Beine eine Fehlbildung zeigen, werden diese unterschiedlichen Entwicklungen unter dem medizinischen Fachbegriff Dysmelie zusammengefasst. Dysmelie entsteht während der Schwangerschaft bei der Entwicklung des Babys und ist damit eine angeborene Fehlbildung.
Informieren Sie sich hier zu den Hintergründen, verschiedenen Varianten und Behandlungsmöglichkeiten der Dysmelie.
 
 
 
Umweltpolitik: Mittelständler rufen zum Klimastreik auf schon 3000 Unternehmen rufen zum Klimastreik auf+ Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz
 
IGM Vernetzungstreffen mit FfF
 
13.09.2019 Die Geschäftsstellen Karlsruhe, Bruchsal und Gaggenau versammelten sich am Donnerstag, den 12.09.2019 zu einem Vernetzungstreffen mit der sozialen Bewegung „Fridays For Future“.

Der notwendige ökologische Umbau der Wirtschaft und der Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe werden nur dann gelingen, wenn Ökologie und Ökonomie konsequent zusammengebracht wird. Die IG Metall steht daher auch im Dialog mit der Fridays for Future Bewegung.

Spannende Diskussionen entstanden durch Themen wie beispielsweise der betriebliche Umweltschutz. Am 20. September 2019 ist ein globaler Klimastreik geplant. Die Teilnehmer der Fridays for Future Bewegung erläuterten Ihre Ansichten, weshalb es wichtig ist an diesem Tag präsent zu sein. Der Druck, für die Einhaltung des Parisabkommens und gegen die anhaltende Klimazerstörung soll erhöht werden.

Allerdings wurde auch die Sichtweise der IG Metall in Betracht gezogen. Die Gewerkschaft begrüßt es, wenn ihre Mitglieder sich an dem Klimastreik beteiligen, allerdings müssen die arbeitsrechtlichen Spielräume dabei eingehalten werden.

Wer sich keinen Tag Urlaub am 20. September nehmen möchte, kann alternativ an vielen weiteren Aktionen der FfF teilnehmen. Weitere Veranstaltungen können auf dem Plakat im Anhang nachgelesen werden.

Des Weiteren wurde über die zukünftige Zusammenarbeit der IG Metall mit FfF geplant. Viele neue Ideen wurden gesammelt und weitere Treffen sind geplant.

 

Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz

 
 
 
 
Österreich alles zum Klimastreik am 20. September – Fw: Treffpunkt Ortstafel + Umweltpolitik: Mittelständler rufen zum Klimastreik auf schon 3000 Unternehmen rufen zum Klimastreik auf
 
#ALLEFÜRSKLIMA

Axel Springer gibt seinen Mitarbeitern für globalen Klimastreik frei

 
 
 
 
WOW! @amazon-Mitarbeiter:innen verlassen am 20.9. ihren Arbeitsplatz, kommen zum globalen Klimastreik & fordern Nullemissionen bei Amazon bis 2030! Unsere Klimastreik-Einladung an alle Berliner Unternehmen wie z.B. @DB_Presse: Kommt bitte #AlleFürsKlima!
 
 
 
Mittelstand unterstützt „Entrepreneurs For Future“

Deutschland wird seine Klimaziele 2020 deutlich verfehlen. Daher ist die Bundesregierung gefordert, die Energiewende endlich voranzubringen. Der Mittelstand unterstützt deshalb die Forderungen von „Entrepreneurs For Future“.

Zur aktuellen Klimaschutzdebatte erklärt Mittelstandspräsident Mario Ohoven:

„Deutschland wird seine Klimaziele 2020 deutlich verfehlen. Das Erreichen der Klimaziele 2030 ist schon jetzt mehr als fraglich. Anstatt entscheidende Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Energiewende zu stellen, verteilt die Bundesregierung Sozialgeschenke. So bricht der Ausbau der Windkraft gerade drastisch ein, und eine marktwirtschaftliche CO2-Bepreisung für alle Sektoren fehlt weiterhin. Zudem behindert der hohe Strompreis den Klimaschutz und verschlechtert die Wettbewerbsbedingungen der Unternehmen noch weiter. Trotzdem hat der Bundestag einen Antrag auf Senkung der Stromsteuer abgelehnt. Auch die öffentliche Debatte zeigt, dass die Politik endlich beim Klimaschutz handeln muss.

Der Mittelstand steht hinter dem Pariser Klimaziel und fordert deshalb die Bundesregierung auf, die Energiewende endlich mittelstandsfreundlich voranzubringen. Deshalb unterstützen die kleinen und mittleren Unternehmen die Forderungen von „Entrepreneurs For Future“.

Der Mittelstand ist der Motor der dezentralen Energiewende. Denn es sind vor allem mittelständische Unternehmen, die für Innovationen im Energiebereich sorgen. Jetzt ist die Politik gefordert: Sie muss endlich ein ganzheitliches Konzept für die Energiewende entwickeln, anstatt sich aufs Klein-Klein zu konzentrieren.“
 
 
2824 Unternehmen haben die Stellungnahme bereits unterzeichnet
 
 
 

Idealo Internet GmbH

idealo streikt fürs Klima – auch im Netz

Die Shopping- und Vergleichsplattform idealo schließt sich am 20. September 2019 dem globalen Klimastreik von Fridays for Future an. Das Unternehmen fordert alle Mitarbeiter*innen dazu auf, zwischen 12 und 16 Uhr an der Demonstration am Brandenburger Tor in Berlin teilzunehmen. idealo erwartet, dass sich die Mehrheit der über 1.100 Beschäftigten von idealo und seinen Tochtergesellschaften anschließen wird.

idealo will mit dem Streik ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Albrecht von Sonntag, Gründer und Geschäftsführer von idealo: „Wir bei idealo unterstützen die Forderungen von Fridays for Future. Klimaschutz geht uns alle an und ist vermutlich die dringendste Herausforderung unserer Zeit. Wir haben nur noch wenige Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Eine besondere Verantwortung tragen meiner Überzeugung nach Politik und Wirtschaft: Wir alle müssen unseren Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen leisten.“

idealo streikt auch im Netz

https://www.presseportal.de/pm/22312/4368529

12.09.2019

KLIMASTREIK AM 20. SEPTEMBER

LandschaftsgärtnerInnen der BASEG legen die Arbeit nieder

Die Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe (kurz BASEG) wurde 1986 als Zusammenschluss von selbstverwalteten Kleinbetrieben vor allem des Garten- und Landschaftsbaus gegründet. Die Vereinigung ist ein loser Zusammenschluss von Kleinst- und Kleinbetrieben des Garten- und Landschaftsbaus, Garten- und Landschaftsplanern, Beschäftigten aus anderen Betrieben und Einzelpersonen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 

https://www.dega-galabau.de/LandschaftsgaertnerInnen-der-BASEG-legen-die-Arbeit-nieder,QUlEPTYyMzc3NjQmTUlEPTUwMjc4.html

Rechte Medien werfen den Geschäftsleuten Opportunismus vor:
 
 
 

Umweltpolitik: Mittelständler rufen zum Klimastreik auf

Prominente Unternehmer solidarisieren sich mit den Schülern von „Fridays for Future“. Am 20. September werden einige sogar ihre Niederlassungen schließen.
 
Östberg ist Teil einer Bewegung von mehr als 2600 deutschen Unternehmern mit zusammen über 200.000 Mitarbeitern, die von der Politik drastische Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung fordern. Dazu zählt ein rascher Komplettumstieg auf erneuerbare Energien.

Und die Idee entwickelt sich zur Bewegung: Schon mehr als 2500 Unternehmer sind mittlerweile Mitglied bei „Entrepreneurs for Future (EFF)“, die meisten von ihnen Start-ups oder Mittelständler. „Wir wollen gemeinsam ein Signal setzen und den Protest gegen die aktuelle Politik in die Breite tragen“, sagt Wortmann, der einer der Sprecher der EFF ist.

In der vergangenen Woche haben sie prominente Unterstützung bekommen. Rund 100 Digitalunternehmen, darunter so bekannte Namen wie Zalando, Delivery Hero, Flixbus, MyMuesli oder Mister Spex haben eine Initiative mit dem Namen „Leaders for climate action“ ins Leben gerufen.

„Eine CO2-Steuer wäre der wichtigste Schritt“

„Wir sind in einer entscheidenden zeithistorischen Phase angekommen, in der jeder Schritt zählt“, warnt Delivery-Hero-Chef Östberg. „Wir fordern die Umsetzung sofortiger Maßnahmen für einen effektiven Klimaschutz.“

Beide Unternehmerinitiativen haben ganz ähnliche Forderungen an die Politik, die es durchaus in sich haben. So wollen sie unter anderem eine planbare und steigende CO2-Bepreisung für alle Sektoren und einen Komplettumstieg auf erneuerbare Energien. Die EFF fordern darüber hinaus beispielsweise eine Kerosinsteuer und reduzierte Umsatzsteuern auf öffentliche Verkehrsmittel, um die Mobilitätswende voranzutreiben.

„Eine CO2-Steuer wäre der wichtigste Schritt“, sagt Antje von Dewitz, Inhaberin des Outdoor-Ausrüsters Vaude, im Interview mit dem Handelsblatt. „Nur so kann es gelingen, dass auch Produkte wie beispielsweise Flugreisen endlich so viel kosten, wie es dem wahren Wert entspricht.“

Das Bewusstsein, dass die Zeit drängt und endlich gehandelt werden muss, habe sich bei einer breiten Bevölkerung verankert, beobachtet die Unternehmerin, die sich bei den EFF engagiert. Die Politik müsse jetzt auch mehr tun, um der globalen Erwärmung entgegenzuwirken.

Viele der Unternehmer bei den EFF beschäftigen sich hauptberuflich mit dem Thema Nachhaltigkeit, wie beispielsweise die sozial-ökologische GLS Bank, die Bioladenkette Naturata oder der Ökostrompionier Enercon. Aber es sind auch große Entsorger dabei wie Remondis und Veolia, viele kleine Geschäftsinhaber und Gründer und auch ganz traditionelle Mittelständler, die Umweltschutz aus persönlicher Überzeugung betreiben.

„Nachhaltigkeit ist eine Herzensangelegenheit für mich. Hier nehmen wir gerne die Pionierrolle in unseren Branchen ein“, betont Michael Hetzer, der Sohn des Gründers und Sprecher der Geschäftsführung von Elobau. Seit 2010 arbeitet das Unternehmen klimaneutral, die Treibhausgasemissionen werden bis in die vorgelagerte Wertschöpfungskette bilanziert. Alle Maßnahmen werden von einem Nachhaltigkeitsmanager koordiniert.

Der Hersteller von Sensortechnik und Bedienelementen für die Industrie hat 2010 bereits eine Freifeld-Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Heute hat er eine Eigenstromquote von mehr als 100 Prozent, das heißt, er produziert mehr Strom, als er verbraucht.

Um die Nachhaltigkeit voranzutreiben, dreht das Unternehmen an vielen kleinen Schrauben: So gibt es seit 2014 ein Rad-Leasingprogramm für die Mitarbeiter, über das schon 100 Fahrräder angeschafft wurden.

Vorbild für andere Unternehmen sein

Auch Vanessa Weber, die Inhaberin von Werkzeug Weber aus Aschaffenburg, handelt nachhaltig aus Überzeugung. Die 38-Jährige führt den vor 65 Jahren gegründeten Dienstleister für Werkzeuge und Betriebseinrichtungen in der vierten Generation. „Ich sehe meine Verantwortung als Unternehmerin auch darin, meinen Beitrag für eine enkeltaugliche Welt zu schaffen“, sagt sie.

EFF ist nicht die erste Umweltinitiative, die Vanessa Weber unterstützt. Bereits seit 2012 fördert sie das Projekt Plant for the Planet, das 2007 vom neunjährigen Felix Finkbeiner gegründet wurde. Sie wollen mit dem Pflanzen von Bäumen die CO2-Belastung auf der Welt verringern.

Weber startet im Oktober ein großes Baumprojekt zusammen mit den Wirtschaftsjunioren von Aschaffenburg: Dann werden 12.500 Bäume in der Nähe der Stadt gepflanzt.

„Mittelständler haben noch immer ein schlechtes Image in der Öffentlichkeit. Dabei engagieren sich viele Unternehmen gesellschaftlich, reden aber zu wenig darüber“, kritisiert Weber, die in den Initiativen und vielen Veranstaltungen über ihr Engagement spricht.

Auch im eigenen Unternehmen mit 26 Mitarbeitern und einem Handelsumsatz von acht Millionen Euro kämpft sie für mehr Umweltbewusstsein. So hat sie den Druck von Katalogen für ihre Kunden reduziert, um das papierlose Büro voranzutreiben. Außerdem verzichtet sie seit eineinhalb Jahren auf ihren Firmenwagen und fährt stattdessen mit dem E-Bike zum Büro.

Für viele Mittelständler sind solche Maßnahmen heute schon eine Selbstverständlichkeit, ohne dass sie bisher groß darüber geredet hätten. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Brauerei Clemens Härle, ein mehr als 100 Jahre altes Familienunternehmen aus dem Allgäu, das ebenfalls Teil der Initiative Entrepreneurs for Future ist. Auch sie hat schon 2008 begonnen, den Weg in die Klimaneutralität zu beschreiten.

Doch nun sehen die Unternehmer den Punkt gekommen, an dem sie in die Öffentlichkeit gehen müssen – um damit die Politik zu drängen, radikaler umzusteuern, aber auch, um Vorbild für andere Unternehmen zu sein. Und deshalb wollen sich viele der Unternehmer dem geplanten internationalen Klimastreik am 20. September anschließen.

Läden sollen schließen

„Wir werden am 20. September unsere Läden schließen und mit allen unseren Mitarbeitern auf die Straße gehen“, sagt Raphael Fellmer, Gründer des Lebensmittelhändlers Sirplus. „Wir müssen jetzt radikal handeln, sonst fliegt uns hier alles um die Ohren“, sagt der Start-up-Unternehmer.

Hunderte der Entrepreneurs werden ebenfalls an diesem Tag gemeinsam mit den Jugendlichen von Fridays for Future demonstrieren. So wird beispielsweise die GLS Bank ihre Filialen geschlossen halten, genauso wie die Supermarktkette Veganz. Der Stromversorger Naturstrom hat seine 400 Mitarbeiter aufgerufen, sich an den Klimastreiks an den jeweiligen Standorten zu beteiligen.

Noch entscheidender aber ist: Sowohl die „Entrepreneurs for Future“ als auch die „Leaders for climate action“ haben sich verpflichtet, in ihren eigenen Unternehmen weitere konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz einzuleiten. „Die Unternehmer geben sich im Netzwerk untereinander Tipps, wie sie ihre Nachhaltigkeit verbessern können“, beobachtet Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Verbands UnternehmensGrün, eine der Initiatorinnen der Entrepreneurs.

„Unser Zusammenschluss von Digitalunternehmen zeigt: Wir setzen nicht nur auf Umwelttechnologien, sondern rufen dazu auf, dass jeder in seinem Alltag viel durch digitale Lösungen verbessern kann“, sagt auch Daniel Kraus, Gründer von Flixbus. „Wir müssen jetzt handeln und nicht nur auf eine ferne Zukunft verweisen.“

Mehr auf MSN

Mehr: Vaude-Chefin Antje von Dewitz fordert ein Umsteuern in der Klimapolitik. 

 

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