Derweil die GDL noch mit der DB im Clinch liegt, schließt die EVG mit der DB relativ schnell einen neuen Tarifvertrag ab!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

zur lfd. Tarifrunde bei der DEUTSCHEN BAHN (DB) hatten wir bis dato als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) ausführlich berichtet, wie Ihr es durch das Anklicken der nachstehenden Links aufrufen und nachlesen könnt:

http://www.ak-gewerkschafter.de/category/tarifpolitik/gdl/

http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=evg !

Seit gestern Abend (12.12.2016) vermeldet die Eisenbahn- und Verkehrs-Gewerkschaft (EVG) auf ihrer Homepage den Durchbruch bei den Tarifverhandlungen mit der DB.

http://abload.de/img/evg_-_logoxbi14.jpg  https://www.bahn.de/common/view/static/v8/img/social-media/db_logo_sm_1200x630_2016.jpg

Den entsprechenden Online-Artikel könnt Ihr durch den Klick auf den dahinterstehenden Link auf der Homepage der EVG aufrufen und nachlesen:

https://www.evg-online.org/dafuer-kaempfen-wir/tarifpolitik/news/evg-setzt-innovativen-tarifvertrag-mit-wahlmodell-durch-mehr-als-5-prozent-lohnerhoehung-im-volumen/ !

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Unsere AK-Anmerkungen dazu:

Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt vom Tage der Verkündung des Verhandlungsergebnisses an 20 Monate!

Für dreieinhalb Monate gilt noch der alte Tarifvertrag, weil der neue erst ab 01.04.2017 finanziell wirksam wird. Insoweit muss die Einmalzahlung, die es ab 1. Januar 17 in Höhe von 550 Euro brutto geben soll, durch 3,5 Monate geteilt werden, was dann lediglich einen monatlichen Betrag von 157 Euro brutto ergibt.

Die Arbeitszeitverkürzung durch eine Woche Urlaub mehr, die wahlweise ab dem 1. Januar 2018 anstatt der zweiten Lohnerhöhungstranche von 2,6 Prozent in Anspruch genommen werden kann, dämpft die vorgeblichen 5,1 Prozent Lohnerhöhungsvolumen ganz gewaltig, denn es ist eine für die Tarifnehmer mögliche Form der Inanspruchnahme von Arbeitszeitverkürzung ohne garantierten Lohn- und Personalausgleich.

Hier unterscheidet sich dieser Tarifvertrag deutlich von der Tarifforderung der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

https://www.hessen-depesche.de/media/k2/items/cache/c48f224888efd83a470a9b3f11aa38d6_XL.jpg?t=-62169984000

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Die GDL teilte mit:

Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer • Baumweg 45 • 60316 Frankfurt am Main

Frankfurt am Main, 30.November 2016

DB-Tarifverhandlungen

Altes Angebot – neu erklärt

Mit diesen Worten lässt sich die fünfte Verhandlungsrunde mit der DB am 28. November 2016 in Frankfurt am Main trefflich beschreiben. Die einzige Veränderung zum Angebot vom 17. November war eine Verhandlungsverpflichtung über die gewonnenen Erkenntnisse der betrieblichen Arbeitszeitprojekte, die der Arbeitgeber statt der geforderten Arbeitszeitregelungen durchführen will.

„Probieren statt normieren“ – das ist das Ziel der Arbeitgeber in den Verhandlungen. Anstatt handfeste Regelungen für das Zugpersonal zu tarifieren, soll lieber auf der grünen Wiese probiert werden und zwar nur im Rahmen der vom Arbeitgeber gewünschten Grenzen.

Die Belastung des Zugpersonals ist einfach zu hoch, um sich den Luxus einer zweijährigen Erprobungsphase gönnen zu können, an deren Ende keine verbindlichen Verbesserungen für das gesamte Zugpersonal stehen.

Dabei ist es doch gar nicht so schwer – die GDL fordert nichts Unmögliches. Sie möchte mit dem Modell „5+2“eine Gleichstellung des Zugpersonals mit den weiteren Beschäftigten im Konzern erreichen, denn auch die haben pro Kalenderwoche fünf Arbeitstage und zwei zusammenhängende Ruhetage.

Auch sah sich die DB nicht in der Lage, zu den weiteren Forderungen Angebote vorzulegen.

Vielmehr soll es für das Zugpersonal bei den angebotenen sagenhaften 0,66 Prozent bleiben.

Für den 16. Dezember 2016 ist eine sechste Verhandlungsrunde in Berlin vereinbart. Die GDL hat den Arbeitgeber nochmals klar und unmissverständlich aufgefordert ein neues und kein „neu erklärtes“ Angebot vorzulegen.

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Insoweit erkennen wir als AK in dem zwischen DB und EVG abgeschlossenen Tarifvertrag einen Befreiungsschlag der DB aus der tariflichen Zwickmühle und einen durch die EVG indirekt legitimierte bessere Verhandlungsbasis der DB gegenüber der GDL!

Am Freitag, den 16. Dezember 2016, geht die Verhandlungsrunde zwischen DB und GDL weiter. Wir glauben nicht, dass die GDL jetzt durch diese veränderte Lage einknicken wird.

Wir bleiben am Thema dran und werden weiter berichten.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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