Der Salzwedeler Stadtforst ist ein Feuchtwald mit einer Größe von insgesamt 1400 ha stellt eine der größten Perlen des Naturschutzes am grünen Band, dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, zwischen Altmark und Wendland dar. Er zählt damit zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten auf Moorstandorten in Deutschland.
Dieses Waldgebiet ist nahezu einmalig und besitzt eine überregionale, für viele Arten sogar bundesweite Bedeutung für den Naturschutz. Aber solche Feuchtwälder sind auch wirksame Speicher für Kohlendioxid und Wasser in der Landschaft.
Auch für den Menschen ist dieser Wald ein attraktiver Lebensraum: Bohlenstege erschließen urwaldähnliche Teilbereiche und laden zum Besuch ein. Das Bürgerholz ist seit Jahrhunderten Ausflugsziel vieler Menschen aus der Altmark und dem Wendland.
Diese Perspektiven würden bei einer Privatisierung jäh unterbrochen werden und das ökologische Potential dieses Standortes nicht weiter ausgeschöpft werden. Zugleich würde ein großes Loch in den Biotopverbund entlang des Grünen Bandes gerissen werden. Privatwald darf von jeglichen Behörden, Förstern, Umweltschützern, Ornithologen und anderen nur mit Genehmigung des Eigentümers betreten werden.
Wir fordern die Hansestadt Salzwedel auf, die Ausschreibungen und den rein profitorientierten Verkauf von Flächen am Grünen Band zu stoppen!
So könnte das Land Sachsen-Anhalt oder anerkannte Naturschutzverbände die Flächen erwerben und die hohen Naturschutz-Vorgaben sicherstellen. Das Land unter Führung der Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (GRÜNE) bietet eine Übernahme der Wald-Gebiete an und will der Stadt im Preis gleichwertige landeseigene Flächen übertragen.
So wäre der Wald auch weiterhin in öffentlicher Hand und für die Öffentlichkeit zugänglich und – eben ein echtes „Bürgerholz“.
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