Kollege Laurenz Nurk informiert uns mit seinem dritten NEWSLETTER im Monat Juli 2023!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir den dritten JULI-NEWSLETTER des GEWERKSCHAFTSFORUMS über den Kollegen Laurenz Nurk (http://ak-gewerkschafter.com/?s=laurenz+nurk)  2023 erhalten.

Wir haben den kompletten NEWSLETTER nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „GEWERKSCHAFTSARBEIT“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/gewerkschaftsarbeit/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Laurenz Nurk informiert:

Ein Forum für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die etwas zu sagen haben

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten euch auf neue Artikel auf gewerkschaftsforum.de aufmerksam machen:

Bundesminister für Arbeit und Soziales Hubertus Heil auf Sommertour mit dem Bundesteilhabechancengesetz

Großer Bahnhof im Ruhrgebiet Anfang Juli 2023 für den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und sein Gefolge. Der Minister stellt im Gespräch mit drei Menschen, die „erfolgreich den Weg aus der Arbeitslosigkeit gemeistert haben“ gleich klar, dass er nicht zum Reden, sondern zum Zuhören gekommen ist. Das gelingt ihm auch, wird er doch von einer vormals langzeitarbeitslosen Frau, die im Rahmen des Bundesteilhabechancengesetzes eine Beschäftigung aufgenommen hat, von der Begeisterung für ihre Arbeit überschüttet. Sichtlich gerührt ergreift er das Wort: „Sie haben mich schon freudestrahlend empfangen. Sie haben meinen Tag gerettet. Es tut wirklich gut, das zu hören. In meinem Job macht man Dinge und man hofft, dass es Leuten hilft. Es geht um das ganze Land. Personen zu treffen, denen es wirklich geholfen hat, ist schön“. Voller Freude bedankt sich die Frau persönlich bei Hubertus Heil für die Chance auf einen Job, sie meint: „Das ist wie ein Sechster im Lotto!“

In Richtung der drei neu vermittelten Beschäftigten lobt er das von ihm geschaffene Bundesteilhabechancengesetz voller Stolz und sagt: „Sie sind der lebende Beweis dafür, dass es gut investiertes Geld ist. Nicht nur, dass es Ihnen besser geht, Sie werden auch gebraucht. Sowohl auf dem Bau, in der Seniorenbegleitung als auch in der Küche“.

Die drei Neubeschäftigten, die so dankbar sind arbeiten als Altenbetreuerin bei einer Fraueninitiative, Bauhelfer bei einem privaten Bauunternehmer und Beikoch in einem familiengeführten Restaurant. Für die ersten zwei Jahre werden ihre Löhne zu 100 Prozent vom Jobcenter gezahlt, danach sinkt der Anteil der öffentlichen Mittel. Da es sich um eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme handelt, sind sie während der gesamten Laufzeit nicht nur ihren Unternehmen, sondern auch der „Betreuung“ durch die Jobcenter unterworfen, inklusive möglicher Sanktionierung ihres Verhaltens.

Das Bundesteilhabechancengesetz ist eines der am wenigsten hinterfragten und problematisierten Gesetze im Land, mit dessen Hilfe langzeitarbeitslose Menschen den Unternehmen als teilweise kostenlose Arbeitskräfte unter Aufsicht der Jobcenter dienen müssen. weiterlesen →

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Leere Versprechen der Konzerne – Ausbeutung in Bangladesch

Von Daniela Gschweng 

Textilarbeiterinnen in Dhaka werden nach wie vor ausgebeutet. Das Schicksal des Mädchens Shimu ist eines von vielen.

Eine Frau schlendert durch eine sommerliche Fussgängerzone, begutachtet und kauft eines der dünnen T-Shirts, die auf Ständern vor den Läden hängen. Eine Szene, die es auf europäischen Einkaufsstrassen jeden Tag dutzendfach gibt. «Keine Wahnsinnsqualität, aber den Sommer über wird es schon halten», denkt die Käuferin vielleicht. Das Etikett, auf dem «Made in Bangladesh» steht, nimmt sie kaum zur Kenntnis. Für sie ist es nicht wichtig.

Für Shimu schon. Bangladeschs Hauptstadt Dhaka ist ihr Zuhause. 2013 schaute sie in die Kamera des Journalisten und Filmemachers Manfred Karremann, der eine Reportage über Bangladesch für das ZDF drehte. Shimu war jung und wollte Ärztin werden, obwohl sie im Gerberviertel Hazaribagh von Dhaka lebt. Im Fluss wohne etwas Böses, fand sie damals. Er ist schwarz und voll von Müll, zeigt der Film. Ins Wasser flossen sowohl Fäkalien wie giftige Chemikalien aus der Gerberei. Hazaribagh war und ist einer der giftigsten Orte der Welt. weiterlesen →

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Zur konkreten Lebenssituation armer Menschen in der Großstadt – eingeklemmt in der Sandwichposition zwischen Jobcenter und Sozialkonzernen

Grundsätzlich wird den erwerbslosen Menschen von den Jobcentern unterstellt, dass sie an „individuellen Vermittlungshemmnissen“ – von „familiären Problemen über Fettleibigkeit bis hin zur Sucht“ –  leiden und die Sekundärtugenden wie frühes Aufstehen, Pünktlichkeit und regelmäßige Arbeitsabläufe einhalten, erst wieder trainieren müssen. Dafür hat die Arbeitsverwaltung immer schon eigene Maßnahmen entwickelt.

Bisher war es so, dass die langzeitarbeitslosen Menschen systematisch vom ersten Arbeitsmarkt strikt ferngehalten wurden, auch weil sie für den Maßnahmeträger bzw. das Sozialunternehmen gut eingearbeitete und vollwertige Beschäftigte sind und in den sogenannten Zweckbetrieben der Wohlfahrtsverbände und gemeinnützigen Unternehmen für Profit sorgten. Weil sie aber immer noch unter „Vermittlungshemmnissen“ litten, mussten sie immer wieder in eine neue Maßnahme mit sozialpädagogischer Begleitung. So gibt es Menschen, die in den vergangenen 18 Jahren des Hartz-IV-Systems nur in Maßnahmen beschäftigt waren, wegen ihrer „Vermittlungshemmnisse“. 

In dieser langen Zeit haben sich naturgemäß Netzwerke auf seiten der Träger, wie Wohlfahrtsverbände, Unternehmen und Initiativen gebildet, aber auch zwischen den Jobcentern als Geldgeber und Maßnahmeträgern als Empfänger hat sich ein gegenseitiges Geben und Nehmen verfestigt, mit eigenen Kommunikationsstrukturen.  weiterlesen →

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50 Jahre Migration und Arbeitskampf: Zum Tod von Baha Targün – Ein Nachruf auf den Sprecher der Streikleitung des Ford Streiks 1973

Von  Götz Schmidt

Der Streik bei Ford in Köln im August 1973 war ein tiefer Einschnitt in der Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – der Arbeiterbewegung in Deutschland, nicht der „deutschen Arbeiterbewegung…“ Der Ford-Streik markierte als Teil der breiten Streikbewegung von Mai bis Oktober 1973 das Ende einer Zeit relativen „Klassenfriedens“. Die Periode des oft und gerne verklärten „Wirtschaftswunders“ war endgültig vorbei.

An den „wilden“ – nicht von den Gewerkschaften geführten – Streiks im Sommer 1973 beteiligten sich 300.000 Arbeiterinnen und Arbeiter. Betriebe, in denen die Belegschaften aufbegehrten, waren unter anderem John Deere in Mannheim, die Klöckner-Hütte Bremen, die Hella-Werke Lippstadt, Pierburg in Neuss, AEG-Küppersbusch in Gelsenkirchen, Opel in Bochum, Philips/Valvo in Bremen, Rheinstahl in Bielefeld/Duisburg und Buderus in Lolla/Hessen.

Baha Targün war Streikführer des „Wilden Streiks“ (1973) bei Ford-Köln, der hauptsächlich von türkischen Arbeitern getragen wurde. In die Geschichte der türkischen Migranten ging dieser Streik als Wendepunkt ein. Er war das Ende des Bildes vom unterwürfigen türkischen „Gastarbeiter“. „Einfügsam und durchaus brauchbar, wenn man ihn nur richtig anpackt“ – so hieß es in einer zeitgenössischen Einschätzung. Für fast alle kam dieser Streik deshalb völlig unvorbereitet. Er war eine ungeheure Explosion, die mit brutaler Gewalt niedergeschlagen wurde. weiterlesen →

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EU-Asylpolitik

Warum sterben an Europas Außengrenzen Tausende Flüchtlinge? Wie versucht die EU, Flüchtlinge von Europa fernzuhalten? Worüber streiten sich die EU-Staaten auf ihren zahllosen Flüchtlingsgipfeln? Warum werden an Europas Binnengrenzen wieder Stacheldrahtzäune hochgezogen? Ein Überblick über die zentralen Themen der Europäischen Flüchtlingspolitik.

Der folgende Überblick gibt eine grobe Einführung in die zentralen Themen dieses umfangreichen Bereichs. Aktuelle Informationen, Hintergründe und weiterführende Informationen finden Sie in den hier im folgenden verlinkten Themen-Seiten. weiterlesen →

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VKG: Kampf um Arbeitszeitverkürzung wieder aufnehmen

Der Kampf um Arbeits- und damit auch um Lebenszeit hat wieder Fahrt aufgenommen. Die IG Metall hat die Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich als Ziel für die anstehende Tarifrunde Ende des Jahres in der Stahlindustrie ausgegeben und so eine Debatte über Arbeitszeitreduzierung weit über die Branche hinaus angestoßen. Das ist gut so.

Doch um was geht es konkret? Um einen Tag weniger arbeiten, also statt 35 nur noch 28 Stunden? Weit gefehlt. Der IG Metall schwebt die Senkung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 32 Stunden vor, also gerade mal eine Absenkung um 3 Stunden, nicht um 7 Stunden. Verbunden ist die Viertagewoche mit einer Verlängerung des Arbeitstages von 7 auf 8 Stunden.  weiterlesen →

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Herzliche Grüße

von den Kolleginnen und Kollegen des gewerkschaftsforum.de

und viel Freude beim Lesen wünscht

Laurenz Nurk

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