Kollege Heinz-J. Kaltenbach informiert über den „Saubermann“ Wolodymyr Selenskyj mit einem Beitrag aus der BERLINER ZEITUNG!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis- (AK-) Mitglied Heinz-J. Kaltenbach (http://ak-gewerkschafter.com/?s=kaltenbach) hat uns zum aktuellen Thema „RUSSLAND VS. UKRAINE“ (http://ak-gewerkschafter.com/?s=ukraine) einen hochinteressanten Beitrag über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugesendet, den wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet haben.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Kollege Heinz-J. Kaltenbach informiert mit einem Beitrag aus der

Pandora Papers :

Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident und sein peinliches Netzwerk

Im Wahlkampf versprach Wolodymyr Selenskyj, gegen Korruption zu kämpfen. Laut den Pandora Papers hat er in Wirklichkeit ganz anders gehandelt.

Elizabeth Rushton, 16.10.2021 – 18:03 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte Politiker auf, offen über ihre Finanzen zu sprechen. Eine Empfehlung, die er vermutlich nicht selbst in die Tat umgesetzt hat. Imago/Serhii Hudak

Hinweis der Redaktion: Dieser Text ist im Oktober 2021, vor dem Ukraine-Krieg erschienen.

Kiew – Die Geschichte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist umso unglaublicher, weil sie von dem Mann selbst geschrieben wurde. Bereits vor seiner Wahl im Jahr 2019 hatte der ehemalige Komiker bereits einen Probelauf als Präsident hinter sich, in dem er die Hauptrolle in seiner eigenen Comedyserie über einen einfachen Lehrer spielte, der zum Präsidenten gewählt wird.

In der Rolle des Geschichtslehrers Wassily Goloborodko nahm Selenskyj es mit ukrainischer Korruption auf – und diese wurde auch ein zentrales Thema seiner echten Wahlkampagne. Das kam bei den Ukrainern gut an – Selenskyj wurde mit einer Mehrheit von 73 Prozent im zweiten Wahlgang gewählt und schlug dabei den amtierenden Präsidenten, den Oligarchen Petro Poroschenko.

In dem jüngsten Kapitel seiner Präsidialgeschichte ist er aber von seinem Drehbuch abgewichen. Denn das Datenleck der Pandora Papers deckte auf, dass Selenskyj zu den 38 ukrainischen Politikern gehört, die Geld auf Offshore-Konten versteckt haben. Dabei wurden aus keinem anderen Land mehr Politiker in den Papers genannt als der Ukraine, mit doppelt so vielen Amtsträgern wie das Land auf dem zweiten Platz – Russland.

41 Millionen Dollar, die nicht verschwinden wollen

Im Fall Selenskyj handelt es sich um ein Netzwerk von Offshore-Firmen in Belize, Zypern und den Britischen Jungferninseln, an denen nicht nur er vermutlich beteiligt ist (oder einst war), sondern auch einige wichtige Figuren in seinem Präsidialteam und Mitarbeiter seiner Produktionsfirma Kvartal 95. Selenskyj hatte seine Beteiligung an nur einigen dieser Unternehmen während seiner Kandidatur erklärt.

Auch dabei ist der berüchtigte Oligarch Ihor Kolomojskj, im dessen Fernsehkanal die Sendungen von Kvartal 95 ausgestrahlt wurden. Die ukrainischen Aufsichtsbehörden glauben, dass Kolomojskj Milliarden von Dollar aus der PrivatBank abgezweigt haben könnte. Er selbst hatte diese inzwischen  größte Bank der Ukraine in den 90er-Jahren mitgegründet. Er verließ das Land, nachdem eine Lücke von 5,5 Milliarden Dollar in den Büchern der Bank entdeckt und mit Steuergeldern gestopft worden war, und kehrte erst zurück, als Selenskyj Präsident geworden war.

Schon während seines Wahlkampfs warfen Selenskyjs Gegner ihm vor, bloß eine Marionette Kolomojskjs zu sein, und verwiesen auf nicht näher erläuterte Zahlungen von insgesamt 41 Millionen Dollar von der PrivatBank an sein Offshore-Netzwerk. Die ukrainische Investigativseite Slidstvo.Info enthüllte, dass diese Firmen dazu benutzt wurden, Luxusimmobilien im Zentrum Londons zu kaufen.

Finanzexperten weisen darauf hin, dass die Aufbewahrung von Geld auf Offshore-Konten nicht per se illegal ist. Doch für Selenskyj reichen die Enthüllungen in den Papers aus, um einige daran zweifeln zu lassen, ob seine Begeisterung für den Kampf gegen die Korruption einfach noch eine Rolle war, die er gut spielen konnte.

Einige Szenen aus der Serie, in der Selenskyj einen demütigen Präsidenten spielte, „Sluga naroda“ (Diener des Volkes), sind jetzt ironisch lustig geworden. In der Serie landet der Lehrer Goloborodko zufällig auf dem Wahlzettel, nachdem ein Video seiner Wuttirade gegen die Korruption viral geht. „Warum kommen unsere Politiker an die Macht und machen immer wieder die gleichen Fehler?“ tobt er. „Wenn ich eine Woche lang an ihrer Stelle wäre, dann würde ich ihnen zeigen. Scheiß auf die Bonusse, scheiß auf die Datschen – damit der Präsident wie ein Lehrer lebt, und ein Lehrer wie der Präsident.“ Der Lehrer hätte guten Grund, sauer zu sein: Nach Angaben des ukrainischen Statistikamtes aus diesem Jahr beträgt das durchschnittliche Monatsgehalt eines Lehrers 14.158 ukrainische Griwna – ungefähr 460 Euro.

Mit so viel Geld kann man sich wohl keine Luxuswohnung in London leisten, wie von den Offshore-Unternehmen des Dieners des Volkes gekauft wurden. In einer Folge Sluga naroda kritisiert Goloborodko (gespielt von Selenskyj) genau solche Politiker, die ihre Zeit lieber in ihren protzigen Londoner Zweitwohnungen als in der Ukraine verbringen. Dass es dabei um seine Freunde und Geschäftspartner ging, hat nie zu seinem Image gehört.

Diener des Volkes – oder des eigenen Kontostands?

Sluga naroda wurde Ende 2018 zum Namen der Partei, für die Selenskyj nun im wirklichen Leben für die Präsidentschaft kandidierte. Auf Wahlkampftour hatte er Ähnliches zu sagen wie Goloborodko, wenn auch nicht so derb: Bei einer Wahldebatte beschuldigte Selenskyj seinem Konkurrenten Poroschenko, Geld auf Offshore-Konten versteckt und dadurch sein Vermögen massiv vergrößert zu haben, als ob er selbst nichts zu verbergen hatte.

In den Kiewer Medien wird heftig diskutiert, ob die Pandora Papers eine zweite Amtszeit für Selenskyj unmöglich machen, falls er sich für eine erneute Kandidatur entschließt. Ihre Auswirkungen sind in den Umfragen noch nicht zu erkennen. Aber beim letzten Stand Mitte September waren 33 Prozent der Ukrainer bereit, Selenskyj wiederzuwählen. Nur 16,8 Prozent wollten Poroschenko wieder an die Macht bringen. Fazit: Es gibt noch keine Kandidaten, die Selenskyj eine realistische Bedrohung darstellen. Vielleicht außer ihn selbst.

Dieser Text ist am 16.Oktober 2021 in der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung erschienen – hier im

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Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den kompletten Beitrag direkt auf der Homepage der   lesen.

> https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/pandora-papers-volodymyr-selenskij-der-ukrainische-praesident-und-sein-peinliches-netzwerk-li.188923 !

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Und der Klick auf den nachstehenden Link führt Euch auf einen entsprechenden Beitrag vom 04.10.2021 zu den PANDORA PAPERS auf unserer Homepage.

> http://ak-gewerkschafter.com/nach-den-panama-papers-folgt-der-pandora-papers-skandal-das-magazin-der-spiegel-berichtet/

Der „Saubermann“ Wolodymyr Selenskyj dürfte damit für uns Arbeiter/Innen erledigt sein!

Heinz-J. Kaltenbach

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2 Antworten zu Kollege Heinz-J. Kaltenbach informiert über den „Saubermann“ Wolodymyr Selenskyj mit einem Beitrag aus der BERLINER ZEITUNG!

  1. Heinz-J. Kaltenbach sagt:

    Ukraine: Hat Selenskyj sein Volk gezielt getäuscht und belogen?
    Hallo Mann,
    bereite mich auf einen sehr harten Herbst und Winter vor. Auch hier in Kanada.
    Gruß Heinz

    https://www.berliner-zeitung.de/news/das-ist-ein-verbrechen-ukraine-krieg-hat-praesident-wolodymyr-selenskyj-sein-volk-gezielt-getaeuscht-und-belogen-warnungen-der-us-geheimdienste-verschwiegen-russische-invasion-li.261544

  2. Heinz-J. Kaltenbach sagt:

    Selenskys Sieg: Ausdruck eines kranken Systems – Politik – SZ.de

    Hallo Manni,
    so schrieb die Süddeutsche Zeitung am 22. April 2019 über den Komiker der Ukraine und zukünftigen Karlspreisträger der Stadt Aachen.
    Nur mal so als Erinnerung an den derzeitigen Journalismus.
    Gruß Heinz

    https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-selensky-oligarch-1.4416942

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