In der Tarifrunde 2023 bei der DEUTSCHEN POST AG kreißte der Berg und gebar eine Maus! Den betroffenen Kolleg/Innen raten wir als AK, gegen diesen Abschluss zu stimmen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir mit Entsetzen registriegt, dass in der Tarifrunde 2023 bei der DEUTSCHEN POST AG (http://ak-gewerkschafter.com/?s=deutsche+post) der Berg kreiste und eine Maus gebar!

Noch mit Beitrag vom10. März 2023 hatten wir berichtet, dass 86 Prozent der betroffenen Ver.di-Kolleg/Innen sich bei der DEUTSCHEN POST AG für Streik entschieden hatten, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.

> http://ak-gewerkschafter.com/mit-86-prozent-haben-sich-die-postbeschaeftigten-fuer-streik-entschieden-das-setzt-die-arbeitgeber-unter-druck-sie-wollen-weiterverhandeln-verzoegerungstaktik-oder-nicht/ !

Ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.

Seit gestern steht fest, dass die Gewerkschaft Ver.di eingeknickt ist. Lest bitte selbst und urteilt:

Deutsche Post: Klares Votum für Streik führt zu verbessertem Angebot der Arbeitgeber

Eine hohe Einmalzahlung im April, monatliche Zahlungen zum Inflationsausgleich bis März 2024 und ein tabellenwirksamer Festbetrag von 340 Euro ab April 2024 sind das deutlich verbesserte Angebot der Arbeitgeber. Die ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG stimmen darüber jetzt bei einer weiteren Urabstimmung ab

© Christian Jungeblodt

11.03.2023

85,9 Prozent der ver.di-Mitglieder bei der Deutschen Post AG hatten sich bei einer Urabstimmung für unbefristete Streiks ausgesprochen. Doch mit der Bekanntgabe dieses Ergebnisses hatte die Deutsche Post AG ver.di zu weiteren Verhandlungen aufgefordert, bei denen sie ein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt haben. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten erhalten Tarifbeschäftigte, Azubis und Dual Studierende im April eine steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung zum Inflationsausgleich in Höhe von 1.020 Euro. Teilzeitbeschäftigte bekommen sie anteilig.

340 Euro Festbetrag

Für die Monate von Mai 2023 bis einschließlich März 2024 werden Monat für Monat weitere 180 Euro gezahlt, auch sie sind als Sonderzahlung zum Inflationsausgleich steuer- nd abgabenfrei. Ab April 2024 werden die Tabellenentgelte für alle Vollzeitbeschäftigten um monatlich 340 Euro erhöht. Das entspricht in den unteren drei Entgeltgruppen, in denen fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten eingruppiert sind, Entgeltsteigerungen von 11,0 bis 16,1 Prozent. Neu eingestellte Beschäftigte haben künftig bereits nach 30 Tagen Tätigkeit einen Anspruch auf ein 13. Monatsgehalt; bislang mussten sie ein Jahr für die Deutsche Post AG gearbeitet haben. Die Postzulage für die Beamt*innen bei der Post wird in Höhe von 4,0 Prozent der individuellen Besoldung fortgeschrieben. 

„Das ist ein gutes Ergebnis, das ohne den Druck und die hohe Streikbereitschaft unserer Mitglieder nicht hätte erreicht werden können“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis. Sie hob besonders die hohe Einmalzahlung im April 2023 hervor. Zudem hätten die Arbeitgeber bei der monatlichen Sonderzahlung ihr Angebot in der kurzfristig angesetzen Verhandlungsrunde gebenüber dem vorherigen Angebot um 20 Prozent erhöht. Auch waren sie bereit, die tabellenwirksame Erhöhung um den Festbetrag um acht Monate vorzuziehen.

„Mit diesem Tarifergebnis wird unser wichtigstes Ziel, einen Inflationsausgleich insbesondere für die unteren Einkommensgruppen zu schaffen, nach den aktuellen Prognosen der zu erwartenden Preissteigerungsrate erreicht“, sagte Kocsis. Zudem sei mit dem Tarifergebnis der Einkommenszuwachs für die Tarifbeschäftigten über die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages um 25 Prozent gegenüber dem letzten Arbeitgeberangebot erhöht worden. Damit wurde klar, dass das eindeutige Votum für unbefristete Streiks durch die Beschäftigten und ihre hohe Beteiligung an den vorhergehenden Warnstreiks Wirkung gezeigt haben. 

Reallohnverluste drohten

Noch in der 3. Tarifverhandlungsrunde für die rund 160.000 Beschäftigten der Deutschen Post AG hatten sich die Arbeitgeber nicht bereit gezeigt, die Reallohneinbußen der Beschäftigten auszugleichen. Zudem wollten sie eine lange Laufzeit von 24 Monaten und eine geringe Entgelterhöhung im Jahr 2024 durchsetzen. Dadurch hätte sich aber das Risiko weiterer Reallohnverluste erhöht. Der weit überwiegende Teil der Postbeschäftigten ist in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert, das bedeutet ein Monatsgrundentgelt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Damit sind sie in besonderem Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen.

An dem Tag, an dem ver.di das Ergebnis der Urabstimmung bekannt gegeben hat, hatte das Unternehmen bei seiner Bilanzpressekonferenz erneut eine Rekordbilanz verkündet. Der Vorjahresergebnis wurde um sechs Prozent übertroffen. Die Dividende für die Aktionär*innen wurde erhöht. Auf die berechtigen Forderungen von ver.di hatte die Deutsche Post AG noch vor der Urabstimmung mit Drohungen reagiert. Betriebsbereiche sollen ausgegliedert und Stellen abgebaut werden, wenn ver.di nicht „von den hohen Forderungen abweiche“. ver.di hatte die Drohung als untaugliche Einschüchterung der Beschäftigten vor der Urabstimmung im laufenden Tarifkonflikt zurückgewiesen. 

Kocsis wies darauf hin, dass ver.di schon länger für Eigenbeschäftigung u.a. in der Paketdienstbranche kämpfe, um Lohndumping und Ausbeutung von Beschäftigten durch Subunternehmen zu verhindern. „Die Drohung der DP AG macht deutlich, wie die Fremdvergabe eingesetzt wird, um Tarifbindung und Tarifautonomie zu unterlaufen.“ Dies bestätige einmal mehr, dass die Politik eingreifen und diese Geschäftsmodelle in der Branche gesetzlich verbieten müsse.

Klares Signal an die Arbeitgeber vor der 3. Verhandlungsrunde

Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde hatte ver.di die Beschäftigten bereits bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen erstreckten sich auf ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche bei der Deutschen Post AG. Insgesamt hatten sich fast 100.000 Streikende an Arbeitskampfmaßnahmen beteiligt. Begleitet wurden die Warnstreiks von Protestkundgebungen in insgesamt zehn Städten. Gestreikt wurde in allen Bundesländern in den Brief- und Paketzentren, punktuell auch in der Paket- und Briefzustellung.

Die bislang letzte letzte Tariferhöhung bei der DP AG war im Januar 2022. Sie lag bei zwei Prozent. Das neue Verhandlungsergebnis wird in den nächsten Wochen den ver.di-Mitgliedern bei der Deutschen Post AG zur Urabstimmung vorgelegt.

Weitere Informationen zur Tarifrunde finden sich hier: Tarifrunde Deutsche Post 2023 – ver.di (verdi.de)

 
© Carstensen/picture alliance/dpa Bei der Post geht jetzt die Post ab, nur nicht mehr raus: Seit der Nacht vom 19. auf den 20. Januar 2023 gehen bundesweit Beschäftigte der Post in Warnstreiks

Die Deutsche Post AG zählt zu den sogenannten Krisengewinnern

Während der Corona-Pandemie 2020 ist das Sendungsvolumen rasant gestiegen und hat sich bis jetzt auf einem hohen Niveau gehalten. Die Gewinne des Dax-Konzerns taten es auch. So konnte das Unternehmen das Jahr 2021 mit einem Rekordergebnis von 5,1 Milliarden abschließen und strebt auch für 2022 ein sehr gutes Ergebnis an. Erwirtschaftet wird der Erfolg der Deutschen Post AG von den Kolleg*innen, die uns Tag für Tag Briefe und Pakete bringen und angesichts des hohen Sendungsvolumens vielfach einer hohen körperlichen und psychischen Belastung ausgesetzt sind. Sie sollen immer schneller, immer schwerer, immer mehr transportieren, um den Umsatz weiter zu steigern.

Gutes Geld für gute Arbeit

Die Kolleg*innen bei der Post arbeiten gerade unter Hochbelastung. Denn wie in vielen anderen Branchen auch gibt es einen akuten Arbeitskräftemangel, der aktuell zu Zustellungsausfällen führt und von den Beschäftigten aufgefangen wird. Die Gesellschaft und die Unternehmen sind auf die Dienstleistungen der Brief- und Paketzustellung angewiesen. Ob Medikamente, Bücher oder Gartenstühle – die Kolleg*innen bringen Waren aller Art zuverlässig bis zur Wohnungstür.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Durch den Klick auf den nachstehenden Link könnt Ihr den Beitrag direkt auf der Homepage der Gewerkschaft VER.DI lesen.

> https://www.verdi.de/themen/geld-tarif/++co++ad671ba4-5929-11ed-b1f5-001a4a16012a !

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Kurz zusammengafasst: LAUFZEIT 24 Monate! Lohnprozente deutlich unter 15 %! Den betroffenen Kolleg/Innen können wir nur raten, gegen diesen Tarifasbschluss zu stimmen!

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

Share
Dieser Beitrag wurde unter Tarifpolitik, Ver.di veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert