Herr Werner Schell informiert: Hat Deutschland im internationalen Vergleich bei der PFLEGE die „rote Laterne“?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) hat uns soeben eine wichtige Mitteilung des Herrn Werner Schell (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=werner+schell) erreicht.

Darin geht der Vorsitzende des Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerks auf das Thema „Hat Deutschland im internationalen Vergleich bei der Pflege die ´rote Laterne´?“ ein.

Wir haben die komplette Mitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „GESUNDHEITSPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/gesundheitspolitik/) archiviert.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

**********************************************************************************

Herr Werner Schell informiert:

 

 

 

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Unabhängige und gemeinnützige Initiative

Vorstand: Werner Schell – Harffer Straße 59 – 41469 Neuss

Tel.: 02131 / 150779 – Fax: 02131 / 167289

E-Mail: ProPflege@wernerschell.de

Internet: http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

07.12.2018

Hat Deutschland im internationalen Vergleich bei der Pflege die „rote Laterne“?

Bei Facebook hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) zur aktuellen Pflegepolitik ausgeführt: „Versprochen – Wort gehalten! Wir verbessern die Arbeitsbedingungen für Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Neu ab 01.01.2019! 13.000 neue Pflegekräfte in stationären Einrichtungen.“

Dazu ergibt sich folgende Stellungnahme:

Auch wenn 13.000 neue Stellen – als „Reparaturmaßnahme“ zu Lasten der Krankenversicherung – verfügbar sein sollten: Seit der letzten Bundestagswahl sind möglicherweise in gleich hoher Zahl Pflegekräfte aus dem Pflegesystem „geflüchtet“. Es wird also keine merkbaren Verbesserungen in den Heimen geben! – Was erforderlich ist: Andere Arbeitsbedingungen mit deutlich verbesserten Stellenschlüsseln und höheren Vergütungen. Seit vielen Jahren wird auf solche Erfordernisse aufmerksam gemacht. Der nächste (30.) Neusser Pflegetreff am 17.04.2019 soll die gesamte Problematik nochmals aufzeigen! >

  http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=7&t=22968

Die vom BMG angepriesenen Verbesserungen für das Pflegesystem sind im Übrigen nicht gründlich bedacht worden. Es ging offensichtlich darum, im Schnellschussverfahren zu zeigen, dass da oben jemand aktiv wird nach dem Motto: „Wir haben verstanden und lösen die Probleme“ statt alle Aspekte der wiederholt aufgezeigten Handlungsanforderungen mit größter Sorgfalt zu berücksichtigen.

Was dabei herausgekommen ist, muss als unvollkommen und als wenig hilfreich eingestuft werden. Daher hat es auch massive Kritik am PpSG gegeben. Es wäre besser gewesen, mit etwas mehr Ruhe und Beteiligung von unabhängigen Experten ein umfängliches Maßnahmebündel in den Blick zu nehmen, das mit Rücksicht auf alle Schwachstellen im Pflegesystem tatsächlich alsbaldige Verbesserungen in Gang bringen könnte. Dazu hat es u.a. von hier zuletzt am 06.07.2018 eine entsprechende Stellungnahme mit geeigneten Vorschlägen gegeben. Leider blieben diese Hinweise

(>http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/Pressemitteilungen/PpPS_Entwurf_Stellungnahme_06072018.pdf )

unberücksichtigt.

Man hätte zum Beispiel mit etwas mehr Sorgfalt einen lösungsorientierten „Masterplan Pflege“ präsentieren können. Jetzt kommt es zu kleinschrittigen Veränderungen, die auf absehbare Zeit wohl eher nichts verbessern können. Die Mängel und der Frust bleiben uns folglich erhalten!

In der Pflegezeitschrift „Die Schwester / Der Pfleger“, Ausgabe 12/2018 (Seite 27), hat Prof. Dr. Michael Bossle ebenfalls Klartext zum Pflegenotstand geredet und u.a. ausgeführt: „… seit jeher wurde immer wieder mit dem gleichen Reflex reagiert: dem ´zu Wenig` mit Versuchen nach dem quantitativen ´Mehr` zu begegnen. Aber was ist eigentlich die Ursache für den Pflegefachkräftemangel? Neben dem demografischen Wandel sind es vor allem die seit Jahrzehnten politisch immer wieder nur halbherzig angegangenen Mängel an Attraktivität und Wertschätzung des Berufes. Im internationalen Vergleich tun die meisten Länder mehr für die Pflege. Warum hängt man sich in einem der angeblich besten Gesundheitssysteme der Welt hier die rote Laterne um?“ …

Bei den von Prof. Dr. Bossle gemachten Gestaltungsvorschlägen wird u.a. angemerkt: „Kommunale Versorgungsettings deutlich stärken. Es braucht mehr Alternativen zur stationären Versorgung in Seniorenheimen. Hierzu braucht es passende Rahmenbedingungen und mehr finanzielle Mittel“. Genau das wurde auch von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk mit Hinweis auf die Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen gefordert. Und dann führt Prof. Dr. Bossle (sehr zutreffend) noch aus: „Ausbildungsoffensiven in Drittländern lenken von der eigentlichen Malaise ab“.

Im Übrigen ist der Pflegebeitrag nach Auffassung der Bundesregierung langfristig kaum kalkulierbar (so heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Bundestages vom 06.1.2018 > http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=4&t=22683 ). Dies lässt befürchten, dass in der Pflegepolitik der Überblick verloren gegangen ist. Es muss doch eigentlich längst deutlich geworden sein, dass aufgrund der demografischen Entwicklung mit den anwachsenden Hilfeerfordernissen Haushaltsmittel von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzt werden müssen. Dies v.a. auch, weil dringlich die Gestaltung von kommunalen Quartiershilfen zur Gewährleistung des Grundsatzes „ambulant vor stationär“ geboten ist.

Quelle: http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=4&t=22697&p=106755#p106755

Werner Schell – Diplom-Verwaltungswirt – Oberamtsrat a.D. – Buchautor/Journalist – Dozent für Pflegerecht

Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.http://www.medizinjournalisten.de/ 
http://www.wernerschell.de – Pflegerecht und Gesundheitswesen

Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ 

·        Der (30.) Neusser Pflegetreff findet am 17.04.2019 in Neuss-Erfttal statt und befasst sich mit dem Thema „Aktuelle Pflegepolitik – Pflegenotstand in den Pflegeeinrichtungen und Unterstützung der ambulanten Versorgung durch Quartiershilfen“ (Arbeitstitel). Auf dem Podium u.a.: Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, und Prof. Dr. Tanja Segmüller, Hochschule für Gesundheit in Bochum. (Infos werden ständig aktulisiert). – Eintritt frei! – Näheres unter folgender Adresse > http://www.wernerschell.de/forum/neu/viewtopic.php?f=7&t=22968

·        Der 29. Neusser Pflegetreff hatte das Thema „Lachen ist oft die beste Medizin“ in den Blick genommen und konnte am 21.11.2018 mit großem Erfolg durchgeführt werden. Über die Veranstaltung wird umfänglich informiert: > http://www.wernerschell.de/aktuelles.php

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.

ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.

ist Unterstützer von „Bündnis für GUTE PFLEGE„.

ist Unterstützer der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen„.

tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.

unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.

ist Mitgründer und Mitglied bei „Runder Tisch Demenz“ (Neuss).

 

Share
Dieser Beitrag wurde unter Gesundheitspolitik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert