Liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben erhalten wir als Gewerkschafter/innen-Arbeitskreis (AK) über den Kollegen Udo Buchholz, dem Pressesprecher und Vorstandsmitglied des BBU (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz%2Bbbu), eine aktuelle Pressemitteilung, die wie folgt betitelt ist: „7 Jahre nach Fukushima – BBU fordert Sofortausstieg! Bundesweite Gedenk- und Protestveranstaltungen!“
Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
(Foto des BBU zeigt die Lingen-Demo am 09.09.2017.)
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BBU-Pressemitteilung vom 08.03.2018
7 Jahre nach Fukushima – BBU fordert Sofortausstieg! Bundesweit
Gedenk-und Protestveranstaltungen
(Bonn / Berlin, 08.03.2018) Anlässlich des 7. Jahrestages des Beginns
der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan, 11. März 2011) ruft der
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bundesweit zur
Teilnahme an Gedenk- und Protestveranstaltungen rund um den Jahrestag
auf. „Die Katastrophe und ihre anhaltenden Folgen dürfen nicht in
Vergessenheit geraten. Das Mitgefühl des BBU gilt den betroffenen
Menschen in Japan. Und in der Bundesrepublik muss der Atomausstieg
endlich richtig und umfassend vollzogen werden“, fordert
BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz. Dreckiger Kohlestrom darf dabei
keine Alternative zum Atomstrom sein. „Die Zukunft gehört der
Solarenergie und der Windkraft“.
Der BBU weist darauf hin, dass besonders Initiativen im Bereich von
Atomanlagen und von Atommüll-Lagern mit vielfältigen lokalen
Veranstaltungen an die Fukushima-Katastrophe erinnern und einen
umfassenden Atomausstieg einfordern. Der Weiterbetrieb von
Atomkraftwerken bis z. T. Ende 2022 ist unverantwortlich und auch die
sonstigen Atomanlagen wie die Uranfabriken in Gronau und Lingen müssen
sofort stillgelegt werden.
Hier eine unvollständige Übersicht lokaler und überregionaler Aktivitäten:
10.03., Berlin, Kazaguruma-Demonstration, 13 Uhr, Brandenburger Tor /
Pariser Platz
10.03., Gronau, Mahnwache, 12.00 – 13.00 Uhr, Neustraße (vor „Bruno Kleine“)
10.03., Landshut, Filmvorführung zum Thema Atommüll, 17 Uhr, Landshuter
Umweltmesse, Niedermayerstraße 100
10.03., Mosbach, Mahnwache, 11.30 Uhr – 12.00 Uhr, Kirchplatz
11.03., Bonn, Filmvorführung über Fukushima, 11.00 Uhr, Neue Filmbühne,
Friedrich-Breuer-Straße 68-70
11.03., Gorleben, Sonntagsspaziergang am Bergwerksgelände, 13.00 Uhr
11.03., Lingen, Mahnwache, 18.00 – 18,30 Uhr, Altes Rathaus, Marktplatz
11.03., Münster, Filmvorführung über Fukushima, 12.00 Uhr, Cinema,
Warendorfer Str. 45
11.03., Neckarwestheim, überörtliche Demonstration zum Atomkraftwerk,
13.00 Uhr ab Bahnhof Kirchheim / Neckar
12.03., Dannenberg, Mahnwache, Kundgebung und Treckerkonvoi, 18.00 Uhr,
Marktplatz
13.03., Hamburg, Infoveranstaltung über die Gefahren der Atomtransporte,
19.00 Uhr, Centro Sociale, Raum Kubus, Sternstr. 2, Ecke Neuer Kamp
18.03., Ahaus, Kundgebung, 14.00 Uhr, Innenstadt / am Mahner
Weitere Informationen: https://www.facebook.com/BBU72
Europäischer Brücken-Aktionstag gegen Atomgefahren
Zudem findet am Samstag, 10.03., eine international vernetzte Aktion
statt, in deren Rahmen in vielen Städten auf Autobahnbrücken mit
Transparenten und Anti-Atomkraft-Fahnen demonstriert wird. Damit soll
auf die europäische Bedrohung durch die Nutzung der Atomkraft und deren
Gefahren (GAU, Terrorgefahren, Verlängerung der Laufzeiten, Ausbau von
AKWs etc.) hingewiesen werden. In der Bundesrepublik gibt es dabei
Aktionen u. a. auf Brücken in Berlin, Freiburg, Karlsruhe, Saarbrücken
und Trier. Auch in Belgien und Frankreich finden Brückenproteste statt.
http://chainehumaine.fr/aufruf-zum-europaischen-bruckentag
Mit diesen und vielen weiteren Aktionen soll verdeutlicht werden, dass
kein weiterer Atommüll, für den es weltweit keinen sicheren Platz gibt,
produziert werden darf. Mit der notwendigen Stilllegung der AKW und
Atomanlagen wird das Risiko großer Katastrophen reduziert, deren
Wahrscheinlichkeit steigt, weil die Anlagen schon alle sehr alt sind.
Über die konkreten Folgen der Atomkatastrophe in Japan schreibt Kazuhiko
Kobayashi aus Tokyo: „Aber die Regierung will für die aus Fukushima
geflohenen Mütter und Kinder kein Geld ausgeben. Sie holt sie sogar mit
allen gemeinen psychischen und physischen Druckmitteln und Tricks wieder
in Fukushima zurück. So sind von den aus Fukushima geflohenen 17,895
Kindern mehr als Hälfte, nämlich 9,271 Kinder wieder in Fukushima
zurückgeholt worden, so bleiben nur noch 8,624 Kinder im Fluchtort
außerhalb von Fukushima, deren Mütter trotz aller Schwierigkeiten
weiterhin unbedingt ihre Kinder vor der atomaren Strahlungsgefahr
schützen wollen.“ (Vollständiger Text, siehe unten). Der BBU hat in den
letzten Jahren wiederholt Vortragsveranstaltungen mit Kazuhiko Kobayashi
in der Bundesrepublik durchgeführt.
Engagement unterstützen
Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter
http://bbu-online.de, telefonisch unter 0228-214032. Die
Facebook-Adresse lautet www.facebook.com/BBU72
. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str.
55, 53113 Bonn.
Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen,
Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat
seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und
engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die
themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken.
Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche
Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen
die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für
umweltfreundliche Energiequellen.
Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um
Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse
Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.
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Zum 7. Fukushima-Jahrestag
Liebe Freundinnen und Freunde,
genauso wie jene grauenvollen Tage des Atombombenabwurfs über Hiroshima
und Nagasaki mit unzähligen zivilen Opfern heute bei den meisten
japanischen Bürgern längst in die Ferne der Vergessenheit gerückt sind,
verschwindet ebenso der 11. März 2011 aus dem Bewußtsein von
allermeisten Japanern. So bleiben nur noch leidende Opfer, insbesondere,
geflohene Mütter und Kinder schutzlos dem ungerechten Schicksal
ausgeliefert.
Nach Schätzung will die Regierung ca. 2000Milliarden Yen (d.h. ca.
16Millarden Euro) für die Olympiade 2020 in Tokyo ausgeben, wobei ca.
450Millarden Yen (d.h. ca. 3,45Millarden Euro) als Einnahmen durch die
Veranstaltung zu erwarten sind. Mit anderen Worten, 1550Milliarden Yen
(= ca. 11,92Milliarden Euro), d.h. mehr als Dreiviertel der gesamten
gigantischen Veranstaltungskosten werden aus den japanischen Steuern
bezahlt. damit einige Industrien daran Geld verdienen.
Aber die Regierung will für die aus Fukushima geflohenen Mütter und
Kinder kein Geld ausgeben. Sie holt sie sogar mit allen gemeinen
psychischen und physischen Druckmitteln und Tricks wieder in Fukushima
zurück. So sind von den aus Fukushima geflohenen 17,895 Kindern mehr als
Hälfte, nämlich 9,271 Kinder wieder in Fukushima zurückgeholt worden, so
bleiben nur noch 8,624 Kinder im Fluchtort außerhalb von Fukushima,
deren Mütter trotz aller Schwierigkeiten weiterhin unbedingt ihre Kinder
vor der atomaren Strahlungsgefahr schützen wollen. Dabei werden sie
sogar immer mehr von den ahnungslosen Mitbürgern kalt belächelt, als ob
sie die Schuldigen und Dummen wären!! So läuft alles in allem wie
geplant und gewollt von der Regierung!!!
Wir, die freiwilligen, unterstützenden Mitbürger werden leider weniger,
sind aber noch da und fühlen uns jetzt umso stärker mit den leidenden
Opfern solidarisch gebunden.
Unsere Wut wird stärker und intensiver.
Unser Verlangen nach der Gerechtigkeit wird größer und heftiger.
Tokyo, am 08. März 2018
Kazuhiko Kobayashi
An meinem Lebensabend habe ich nur noch einen Wunsch:
Aus meiner innersten Seele heraus zu sprechen und nach meinem Gewissen
zu handeln für die hilflosen, unschuldigen Kinder und für unsere
einmalig kostbare, schöne und unersetzbare Erde, die nun weltweit
immer mehr verseucht wird und schweigend um Hilfe ruft.