Das Projektteam „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“ lädt zu seinem im Januar 2018 stattfindenden Veranstaltungswochenende nach Baesweiler ein!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) hat uns die Mitteilung des Günter Pesler vom Geschichtsverein Baesweiler zu den jüngst stattfindenden Veranstaltungen des Projektteams „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“  (http://www.geschichtsverein-baesweiler.de/index.php   und http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=geschichte+verstehen+-+zukunft+gestalten) erreicht.

Sehr gerne haben wir diese Mitteilung in ihrer Gänze nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnis- und Teilnahme nachstehend auf unsere Homepage und in die Kategorie „ANTIFA“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/antifa/) gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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Das Projektteam lädt ein:

 

Sehr geehrte Freunde und Förderer von „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“,

 

sehr gerne möchte ich Sie im Namen Projektteams zum nächsten Veranstaltungswochenende von „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“ einladen. Es findet statt am

 

Freitag, 19. Januar (19 Uhr) und Samstag, 20. Januar (14 Uhr) in der Burg Baesweiler.

 

Hunderttausendfacher Mord an kranken und behinderten Menschen im Nationalsozialismus, auch an Kindern und Jugendlichen, und massenhaft Zwangssterilisierungen und damit Zerstörung von Lebensentwürfen unter Beteiligung von Ärzten, Krankenschwestern und -pflegern, Verwaltungspersonal und vielen anderen mehr: warum? Die Veranstaltungsreihe „Geschichte verstehen – Zukunft gestalten“ wird in der dritten Runde am Wochenende 19./20. Januar 2018 den thematischen Schwerpunkt auf Fragen zur Wertigkeit des menschlichen Lebens legen. Denn auch bei diesem Thema sprechen wir von langen Entwicklungslinien und Haltungen, auch heute gibt es noch immer unterschiedliche Vorstellungen vom Wert eines Lebens.

 

Zur Veranstaltung am Freitag, 19. Januar, 19:00 Uhr, dürfen wir Frau Gabriele Lübke und Herrn Dr. Friedrich Leidinger begrüßen. Frau Lübke wird über die Ergebnisse ihrer Recherchen zum Lebens- und Leidensweg ihrer Großmutter Rosa Schillings aus Würselen berichten, die in der Gaskammer in Hadamar ermordet wurde. Sie gehört damit zu den ca. 15.000 Opfern im Rahmen des Mordprogramms „Aktion T4“, der „Vernichtung unwerten Lebens“, die allein in der hessischen NS-Tötungsanstalt den Vorstellungen der nationalsozialistischen „Rassenhygiene“ zum Opfer fielen. Auf der Sterbeurkunde, datiert auf den 26. Mai 1941, ist als Todesursache Leukämie eingetragen, eine zynische Lüge. Was ist in den Jahren von 1936 – ihre Einlieferung in die Heil- und Pflegeanstalt Galkhausen im Rheinland – bis zu jenem Tag im Mai 1941 geschehen? Enkelin Gabriele Lübke kennt nach Auswertung der Krankenakte im Bundesarchiv Berlin und persönlicher Dokumente die ganze Geschichte.

 

Im Anschluss an den Vortrag von Gabriele Lübke wird sie gemeinsam mit Dr. Friedrich Leidinger, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, ehemaliger Chefarzt der Allgemeinen Psychiatrie in der LVR-Klinik Langenfeld und Experte für die NS-„Euthanasie“, die historische Faktenlage zu den nationalsozialistischen Bestrebungen, „unwertes Leben“ zu vernichten, diskutieren. Neben der eingangs gestellten Frage gibt es noch zahlreiche weitere, die an dem Abend aufgeworfen werden: Was ist beispielsweise mit der „wilden Euthanasie“, mit „Ballastexistenzen“ und mit „leeren Menschenhülsen“ gemeint, was geschah in den zahlreichen Heil- und Pflegeanstalten und worin liegt die Motivation auch heute noch menschlichem Leben einen unterschiedlichen Wert beizumessen? Die Verbindung zur Gegenwart lässt erschrecken, denn diverse Umfragen zeigen zweifelsfrei, dass auch in der Gegenwart durchaus unterschiedliche Vorstellungen über den Wert des Lebens von Menschen existieren. Das Projektteam bleibt somit seinem gewählten Ansatz treu: Vergangenheit und Gegenwart verbinden und Geschichten in der Geschichte erzählen.  

 

Das Themenwochenende wird am Samstag, 20. Januar 2018, ab 14 Uhr in der Burg Baesweiler fortgesetzt. Dr. Matthis Krischel vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität zu Düsseldorf behandelt in seinem Vortrag „Die Rolle der Ärzte und medizinischen Institutionen im Nationalsozialismus“ u. a. die Frage, warum die Mediziner zur Gruppe unter den Akademikern gehörten, die den höchsten Grad einer NSDAP-Mitgliedschaft aufweisen. Warum waren etliche von ihnen führend verantwortlich für Verbrechen in den Konzentrationslagern und inwiefern profitierten sie vom NS-Staat? Ferner befasst sich der Historiker, der seine Promotion im Jahre 2013 zur Medizin im Nationalsozialismus abschloss, mit der juristischen Aufarbeitung der Medizinverbrechen. Aktuelle Diskussionen rund um das Thema Sterbehilfe dürfte bei der sich anschließenden gegenwartsbezogenen Diskussion einen Schwerpunkt bilden, aber auch der Wert eines Menschen. Sowohl der renommierte Aachener Wissenschaftler Prof. Frank Schneider als auch der Präsident der Bundesärztekammer Montgomery betonen, dass es immer wieder notwendig sei, den Wert des Menschen als Leitlinie herauszustellen.

 

Das Projektteam um Jana Blaney, Volkshochschule Nordkreis Aachen, Günter Pesler vom Geschichtsverein Baesweiler, Heinz W. Kneip und Enno Schwanke vom Historischen Institut der Universität zu Köln würde sich über zahlreiche Gäste freuen, die sich in den beiden Veranstaltungen an den Diskussionen beteiligen. Denn gerade wegen des starken Bezugs zur Gegenwart lädt die Thematik zum kontroversen Austausch ein.

 

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei!

 

Das Projektteam möchte die Gelegenheit nutzen, sich bei allen Unterstützern des Projekts herzlich zu bedanken. Die dem Projekt zuteil gewordene Hilfe sowie Ratschläge und Unterstützung aller Art werden keinesfalls als selbstverständlich betrachtet. Das Projektteam freut sich auf die weitere Zusammenarbeit im Jahre 2018.  

 

Bei Fragen zur Veranstaltungsreihe oder zum Themenwochenende 19./20.01.2018 in der Burg Baesweiler wenden Sie sich bitte an die für das Projekt verantwortlichen Institutionen:

 

Volkshochschule Nordkreis Aachen (Tel. 02404-90630, info@vhs-nordkreis-aachen.de) oder Geschichtsverein Baesweiler e. V. (Tel. 02401-4902, gpesler@t-online.de).

 

Hinweis: Auf den im Nordkreis Aachen aufgehängten Plakaten befinden sich teils falsche Veranstaltungsdaten.

 

Folgende Daten sind korrekt:

 

Freitag, 19. Januar 2018, 19 Uhr, Burg Baesweiler, Burgstraße 16, 52499 Baesweiler

Samstag, 20. Januar 2018, 14 Uhr, Burg Baesweiler, Burgstraße 16, 52499 Baesweiler

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                    http://www.geschichtsverein-baesweiler.de/images/2017/FoerderungSozialeStadt.jpg

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