Liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben haben wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine Kampagne von CAMPACT (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=campact) erhalten.
In dieser Kampagne weist die Organisation darauf hin, dass die SCHUFA unsere Konten ausspionieren will.
Wir haben diese Kampagne gegen die SCHUFA nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme und Bedienung auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „KAMPAGNEN“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/kampagnen/) archiviert.
Macht bitte ALLE mit!
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Achtung, Schufa
https://www.campact.de
Die Schufa will Konten ausspionieren
Bald könnte die Schufa alles wissen – über Ihr Gehalt, Ihre Miete und Ihre Konsumgewohnheiten. Der private Konzern will die Kontoauszüge von Millionen Menschen durchleuchten – mit fatalen Folgen für die Verbraucher*innen. Durch öffentlichen Druck wollen wir die Schufa von ihrem perfiden Plan abbringen. Schützen Sie Ihre Daten und unterzeichnen Sie unseren Appell.
Unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell
Hallo Manni Engelhardt,
ob Wohnung, Kredit oder Mobilfunkvertrag: Das alles ist mit schlechter Schufa-Bewertung kaum zu bekommen. Das Unternehmen ist mächtig, denn es sammelt Informationen über die vermeintliche Zahlungsfähigkeit von Verbraucher*innen. Diese Macht will es nun ausnutzen. Bei einer schlechter Bewertung bietet die Schufa an, die Kontoauszüge der Betroffenen zu scannen. Und verspricht danach ein neues Ergebnis.[1] Mit diesem Trick will der Konzern auf die sensiblen Daten von Millionen Menschen zugreifen – um damit dann Geschäfte zu machen.
Datenschützer*innen und Verbraucherzentralen sind entsetzt: „Ich mache mich da wirklich nackig, wenn ich den Einwilligungsbutton bestätige“, so der frühere Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar.[1] Die Schnüffelei der Schufa könnte fatale Folgen haben: Schon die einmalige Teilnahme an einem Glücksspiel oder ein niedriger Kontostand würden ausreichen, um vom Konzern eine schlechte Kreditwürdigkeit unterstellt zu bekommen – obwohl das überhaupt nicht stimmt.[2]
Die Schufa betont zwar, die Teilnahme am sogenannten Konto-Check sei freiwillig. Doch eine Vertriebsleiterin machte auf einem Branchentreffen deutlich, worauf der datenhungrige Konzern wirklich setzt: „(…) die Leute sind faul und bequem. Die haben keinen Bock auf sowas und wollen den Service haben. Und sie klicken da durch.“[1] Dieser Plan darf nicht aufgehen!
Vor einigen Jahren hat die Schufa eine ähnliche Idee verfolgt – sie wollte Facebook-Profile von Verbraucher*innen auswerten.[3] Die öffentliche Empörung war riesig, das Unternehmen musste das Projekt stoppen. Eine solche Welle des Widerstands braucht es jetzt wieder. Beschwerden einzelner Menschen ist der Konzern gewohnt – nicht aber den geballten Protest von Zehntausend Bürger*innen. Bitte helfen Sie mit, manni engelhardt – damit die Schufa das Ausspionieren von Konten stoppt.
Unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell
Ob Hornbach, Deutsche Bank oder RWE – Campact hat sich bereits mit einigen Konzernen angelegt. Nun ist die Schufa dran. Denn es geht um viel: Kontoauszüge enthalten sehr persönliche Informationen. Einkommen, Arztrechnungen, Beiträge für die Gewerkschaft oder den Mieterverein – keine Überweisung oder Abbuchung würde verborgen bleiben. Diese Daten gehen das Unternehmen nichts an; dennoch könnte es aus ihnen umfassende Persönlichkeitsprofile erstellen.[2]
Schon heute fließt nicht nur das tatsächliche Zahlungsverhalten von Verbraucher*innen in die Schufa-Prognosen ein. Auch Adresse und Wohnumfeld wirken sich auf die Kreditwürdigkeit aus.[4] Wer Nachbar*innen hat, die ihre Rechnungen häufiger nicht bezahlen können, der ist wohl auch selbst weniger kreditwürdig – so zumindest die Schufa-Logik.
Wie genau die Schufa-Bewertungen zustande kommen, ist unklar. Und der Konzern verrät es auch nicht. Datenschützer*innen und Verbraucherzentralen kritisieren das seit Langem.[5] Deshalb könnte auch niemand nachvollziehen, was die Schufa mit den sensiblen Daten anstellt, die sie beim Durchleuchten der Kontoauszüge erhält.
Gemeinsam mit unserem Kampagnenpartner digitalcourage wollen wir die Schufa jetzt dazu bringen, ihre Pläne zu beerdigen. Schützen Sie Ihre Daten – unterstützen Sie unseren Appell.
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Herzliche Grüße
Annemarie Großer, Campaignerin
Yves Venedey, Campaigner
PS: Was der Datenhunger der Schufa bedeuten kann, zeigt ein anderes Beispiel. Der Konzern plant, auch die Vertragsdaten von Strom- und Gaskund*innen zu speichern. Mit diesen Infos könnten Energieversorger sparsame, wechselwillige Kund*innen identifizieren – und sie beim nächsten Wechsel ablehnen, so die Befürchtung.[6] Stoppen Sie die Schnüffelei der Schufa und unterzeichnen Sie jetzt unseren Appell.
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[1]„Schufa will Kontoauszüge durchleuchten“, Tagesschau Online, 26. November 2020
[2]„Schufa will Konten der Deutschen durchstöbern“, Süddeutsche Zeitung Online, 26. November 2020
[3]„Facebook-Projekt der Schufa gestoppt“, Frankfurter Allgemeine Zeitung Online, 8. Juni 2012
[4]„Scoring: Sinnvolle Prognosen oder Kaffeesatzleserei?“, digitalcourage.de vom 21. Mai 2015
[5]„Schufa und Co: Kredit-Scoring-Verfahren undurchsichtig“, Verbraucherzentrale Bundesverband Online, 16. Dezember 2014
[6]„Energieversorger: Mit der Schufa gegen Bonushopper“, Tagesschau Online, 8. September 2020
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