Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die ausführlichen Informationen der VVN-BdA haben wir sehr gerne zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere AK-Homepage gepostet. Dies verbinden wir mit der herzlichen Bitte, sofern es Euch möglich ist, an den Aktionen gegen Faschismus und Krieg im Vorfeld des Antikriegstages und des Antikriegstages 2011 selbst teilnehmen zu wollen. Unser Motto muss lauten: JETZT ERST RECHT!
Mit kollegialen Grüßen für den AK
Manni Engelhardt
——– Original-Nachricht ——–
Betreff: Nazianschlag auf Engelhardt * Antimilitaristische Fahrraddemo * Antikriegstag * Stolberg 2012
Datum: Sun, 21 Aug 2011 19:15:29 +0200
Von: VVN-BdA Aachen <info-ac@vvn-bda.de>
Organisation: VVN-BdA Aachen
An: VVN/BdA Aachen <info-ac@vvn-bda.de>
Nazianschlag auf Engelhardt
Antimilitaristische Fahrraddemo
Antikriegstag
Stolberg 2012
Antikriegstag 2011
Antifaschistische und antimilitaristische Fahrraddemo
Samstag, 27. August 2011
13:00 Uhr – 17:00 Uhr
Aachen, Synagogenplatz [Bei Regen Treffpunkt ver.di-Haus, AC, Harscampstr. 20]
Antikriegstag 2011
DGB-Kundgebung „Stoppt den Waffenhandel“
Anschließend Verleihung des Aachener Friedenspreis
Donnerstag, 1. September 2011
17:30 Uhr
Aachen, Elisenbrunnen und Aula Carolina, Pontstraße
mit: Hein Kolberg, Frontsoldat im II. Weltkrieg/Gewerkschafter
Jürgen Grässlin, Rüstungsinformationsbüro Freiburg
Tobias Pflüger, Informationsstelle Militarisierung Tübingen
Naziprovokation in Dortmund
Den „Nationalen Antikriegstag“ verhindern
Samstag, 3. September 2011
07:30 Uhr Zugabfahrt AC Hbf
Bei aller Trauer um die Opfer des 2. Weltkrieges macht uns wütend, dass es den Neonazis immer wieder und immer noch erlaubt wird, ihre Hetze legal auf die Straße zu bringen. So wollen die Neonazis am 03.09.2011 eine zentrale Demonstration in Dortmund unter dem Motto „Gegen jeden Krieg – nach unserem Sieg“ durchführen. Wir sind empört, dass der Antikriegstag auf diese Weise missbraucht werden kann.
Wir wollen mit vielen anderen in Dortmund protestieren und den Naziaufmarsch nach Möglichkeit durch Blockaden verhindern. Daher bitten wir um zahlreiche Teilnahme.
Näheres auf unsere Homepage und auf http://dortmundquer.blogsport.de
Regionalkonferenz
Aktiv gegen Rechts
Samstag, 24. September 2011
11:00 Uhr
Europaschule Herzogenrath (Zufahrt über Geilenkirchener Straße; Euregiobahn August-Schmidt-Platz)
Nazianschlag auf Engelhardt
Wir sind empört über den Brand- und Farbanschlag auf Manfred Engelhardt und seine Familie. Manfred Engelhardt hatte mit dem Rolling-Stones-Club Aachen/Stolberg und dem Gewerkschafterkreis Aachen am 27.08.11 ein Konzert gegen Rechts in Brand veranstalten wollen.
Daraufhin veröffentlichte die berüchtigte Nazibande „Kameradschaft Aachener Land“ am 14.08.2011 einen Bericht mit Foto. Aus dem Bericht ging hervor, dass Manfred Engelhardt in der Nähe des Veranstaltungsortes wohnt. Kurz darauf – am Morgen des 15.08.2011 – kam es zu dem Brandanschlag und der Farbbeutelattacke.
Aufgrund der Veröffentlichung auf dieser Nazi-Webseite gehen wir davon aus, dass der Anschlag von Neonazis durchgeführt wurde – zudem die Farbe große Ähnlichkeit mit der Farbe bei diversen in letzter Zeit durchgeführten Nazischmiereien hat.
Wir erklären uns solidarisch mit Manfred Engelhardt, seiner Familie und allen Opfern von Nazigewalt. Wir rufen alle Menschen dazu auf, sich gegen Naziterror zusammenzuschließen und den Nazis angemessen entgegenzutreten
Auch wir haben schlechte Erfahrungen mit Nazigewalt. Bei einem unserer Antifa-Konzerte in Stolberg wurden dessen Besucher im Jahr 2007 von Neonazis überfallen. Die Polizei hatte durch den vorzeitigen Abzug der zum Schutz der Veranstaltung eingesetzten Polizisten den Weg für einen militärisch geplanten Überfall freigemacht. Einige jugendliche Besucher des Antifa-Konzertes wurden schwer verletzt – die Täter wurden bis heute nicht ermittelt und bestraft. Auch die Verantwortlichen für den gewaltsamen Überfall auf unsere Demonstration in Aachen im März 2008 sind bis heute nicht bestraft. Es wundert daher nicht, dass die lokale Neonaziszene der Polizei und Justiz auf der Nase herumtanzen. Die Aachener Neonazis gelten mittlerweile als neben Dortmund gefährlichster Teil dieser kriminellen Bande.
Wir bedauern, dass das die Veranstalter für den 27.08.2011 geplante Konzert jetzt kurzfristig abgesagt haben, verstehen aber, dass ein Schutz durch die Polizei in Aachen wenig viel versprechend erscheint.
Es kann aber auf Dauer nicht richtig sein, wenn wir uns von dem Terror der Nazis einschüchtern lassen und vor ihnen zurückweichen. Wir werden deshalb in Kürze zusammen mit anderen antifaschistischen Gruppen erneut ein Konzert der Reihe „Fight Fascim“ im Raum Aachen durchführen.
Für Samstag, 27.08.2011. rufen wir auf zu einer antimilitaristischen und antifaschistischen Fahrraddemo durch Aachen. Wir werden während der Fahrt an markanten Plätzen auf den damaligen und den heutigen Naziterror gegen Menschen in Aachen hinweisen. Als Beispiel seinen nur die zahlreichen Anschläge auf das Autonome Zentrum (AZ) in Aachen genannt. Wir werden Manfred Engelhardt und auch dem AZ Aachen Gelegenheit geben, bei dieser antifaschistischen Fahrraddemonstration über ihre Situation zu berichten.
Außerdem rufen wir dazu auf, sich an den Aktionen von DGB und Friedenspreis am Antikriegstag am 01.09.2011 in Aachen sowie den Protesten gegen den Naziaufmarsch in Dortmund am 03.09.2011 zu beteiligen!
Und nicht zuletzt:
Stoppt die Naziaufmärsche in Stolberg Anfang April jeden Jahres!
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!
Die VVN-BdA Kreisvereinigung Aachen wird auf ihrer nächsten Vorstandssitzung noch eine offizielle Solidaritätserklärung mit Manfred Engelhardt beschliessen und dann auf unserer Homepage veröffentlichen; dieser Text dokumentiert vorab unsere grundsätzliche Haltung.
Antimilitaristische Fahrraddemo
Zum Antikriegstag führen die Gewerkschaft Ver.di und die VVN-Bund der Antifaschisten eine antifaschistische und antimilitaristische Fahrraddemonstration durch. Wir treffen uns um 13.00 Uhr auf dem Synagogenplatz und fahren über die Stationen Stadttheater, Rathaus, Kiosk Anna Braun Sittarz, Denkmal Adam Kuckhoff, politische Polizei, Hauptbahnhof, ehemaliges jüdisches Altenheim, Gallwitz Kaserne zum Waldfriedhof. Die reine Fahrstrecke beträgt 50 Minuten, die Punkte liegen ungefähr 5 Fahrminuten auseinander. Ein (!) Berg nach Kalverbenden/Gallwitz ist zu bewältigen.
Helfen werden uns diesmal: Aachener Friedenspreis, Flüchtlingsplenum, AK Antifa, Autonomes Zentrum. Kurt und Josie steuern handgemachte Musik bei.
Also, pumpt die Reifen auf, damit wir den Rechten die Luft raus lassen können. Fahnen/Plakate Spruchbänder nicht vergessen!
Die Fahrradrundfahrt dient dem Erinnern an den Antikriegstag und die Lehren aus dem 2. Weltkrieg, sie will mobilisieren für die DGB Kundgebung und die Friedenspreisverleihung sowie für die überregionale Demonstration gegen den Neonaziaufmarsch in Dortmund am 3.9. mobilisieren.
Das Flugblatt zur Demo ist hier auf der Seite der VVN/BdA Aachen erhältlich.
Antikriegstag
Am 1. September überfielen deutsche Truppen das Nachbarland Polen. „Ab 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“, logen die Nazis. Die Welt stand in Flammen. In Polen wurde systematisch die intellektuelle Schicht umgebracht. Am Ende waren es 6 Millionen ermordete Polinnen und Polen. 1940 wurden die westlichen Nachbarn überfallen und schließlich 1941 die Sowjetunion, die über 26 Millionen Tote zu beklagen hatte. Europa lag in Schutt und Asche. Schließlich traf es die Aggressoren selbst. Deutschland wurde teils zerstört und geteilt. Die „Nationalen“ hatten ihre Nation zerstört.
Die Lehre aus dem 2. Weltkrieg konnte nur lauten: Nie wieder!
Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus!
Die Gewerkschaften und regional der Aachener Friedenspreis gestalten vor allem durch die Friedenspreisverleihung das Erinnern an den Beginn des 2. Weltkriegs. Wir bitten alle, sich an den Aktionen zum Antikriegstag und der Verleihung des Aachener Friedenspreises zu beteiligen.
Das Flugblatt ist hier erhältlich.
Stolberg 2012
Dokumentation des Aufrufs
Seit 2008 instrumentalisieren Nazis den Tod eines Jugendlichen in Stolberg für ihre rassistische Propaganda. Dabei ist ihr Ziel in Stolberg einen Märtyrerkult aufzubauen, ähnlich dem, der etwa im schwedischen Salem besteht. In Neonazikreisen setzte sich eine Konstruktion der Ereignisse durch, die auf Opfermythos, Märtyrerkult und Rassismus setzt. Es wurde ein Bild gezeichnet, nachdem die Tat nur ein weiteres Beispiel, für eine ständige Verfolgung „der Deutschen“ durch MigrantInnen, durch Linke und durch eine breite Öffentlichkeit sei, gegen die sie sich gemeinsam, entschlossen und gewaltsam zur Wehr setzten müssten. Kevin P., der Getötete wurde stilisiert zum »Held, der für Deutschland fiel«, zum »Soldat, im Kampf ermordet«, zum »Märtyrer für die national(sozialistisch)e Sache«, eben als einer der ihren. Und wenn schon nicht einer der ihren, denn in dieser Frage sind sich die Neonazis nicht einig, so war er doch wenigstens »ein junger Deutscher«. Dass es sich bei dem Streit um einen sogenannten Beziehungsstreit handelte, erwähnten sie nicht.
Für die Nazis entwickelt sich Stolberg zu einer Großveranstaltung. So versammeln sich jedes Jahr im April zwischen 500 und 800 Nazis in Stolberg um ein symbolisches Datum zu schaffen, mit dem bundes-, wenn nicht europaweit ein Aufmarschanlass geschaffen und zudem eine teils taktisch zerstrittene Szene geeint werden kann.
Auch 2011 mobilisierten Nazis bundes-, zum Teil europaweit für ihren Trauermarsch. Erschreckend war sicherlich, dass trotz fehlender NPD-Mobilisierung über 400 gewaltbereite Nazis dem Aufruf folgten und durch Stolberg marschierten.
Für Neonazis sind kollektive Veranstaltungen wie Aufmärsche nicht nur wichtig, um Rassismus und Nationalismus öffentlich zu propagieren. Sie festigen auch das Selbstbild eines kollektiven »Wir« der TeilnehmerInnen.
Jeder erfolgreich durchgeführte Aufmarsch wirkt motivierend, stabilisierend und ideologisierend auf die NS-Szene. Die Auswirkungen zeigen sich in verstärkter überregionaler Vernetzung, aber auch im Kleinen; durch ein alltägliches offensives, gewalttätiges Auftreten von NeofaschistInnen in Stolberg, Düren, Aachen – Städte, in denen Menschen zunehmend Opfer von Nazigewalt werden.
Nazis blockieren – Den Märtyrerkult stoppen!
Nicht zuletzt die Blockaden in Dresden, Wunsiedel, Lübeck und Köln haben bewiesen, dass es mit vielen Menschen möglich ist, Naziaufmärsche zu verhindern. 2011 konnten wir den Aufmarsch verzögern, 2012 werden wir ihn verhindern.
Um effektiv etwas gegen den entstehenden Märtyrerkult erreichen zu können, um dem rechten Gedenken ein Ende zu setzen, um zu verhindern, dass Neonazis ihre rassistische Propaganda verbreiten, werden wir mit allen, die diese Aufmärsche effektiv verhindern wollen, die Nazis Anfang April 2012 blockieren. Dieses Ziel eint uns über alle sozialen, politischen und kulturellen Unterschiede hinweg!
Doch damit eine solche Blockade erfolgreich wird, bedarf es eines großen Bündnisses. Wir sind davon überzeugt, dass eine Vielfalt von Protesten, von solidarischen Protesten, uns nicht nur unseren Zielen näher bringt, sondern uns auch lernen lässt, welcher Wert in Differenz und in der Vernetzung steckt.
Wir leisten zivilen Ungehorsam gegen den Naziaufmarsch. Von uns geht dabei keine Eskalation aus. Unsere Massenblockaden sind Menschenblockaden. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.
ich hätte gerne auskunft über die fahrt nach belgien am 7.10, da ich mich für eine mitfahrt intresiere.
Bitte um antwort!!
klaus hinderlich
Hallo KLaus,
unser AK macht am 07. Oktober 2012 keine Ausfahrt nach Belgien. Wenn das die VVN macht, wärest Du gut beraten, Dich über http://www.vvn-bda.de zu informieren.
Mit kollgialen Grüßen
Manni Engelhardt -AK-Koordinator-