Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz – BBU – (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=bbu) und die Initiative für den sofortigen Atomausstieg (SOFA-Münster) haben uns als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine Pressemitteilung über Anti-Atomkraft-Proteste bei der EON-Hauptversammlung zukommen lassen.
Diese Mitteilung haben wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage und in die Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik) gepostet.
Für den AK Manni Engelhardt –AC-Koordinator-
Pressemitteilung des ANTIATOMKRAFT-Bündnisses:
„Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
SOFA Münster – Initiative für den sofortigen Atomausstieg
Gronau/Münster, 8. Juni 2016
Gegen Urananreicherung und AKW-Betrieb:
Anti-Atomkraft-Proteste bei EON-Hauptversammlung
Anlässlich der diesjährigen E.ON-Jahreshauptversammlung haben
Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (BBU) erneut den E.ON-Konzern als bedeutenden Teil der
internationalen Atomindustrie scharf kritisiert. E.ON ist beispielsweise
am Urenco-Konzern beteiligt, der auch die Urananreicherungsanlage in
Gronau betreibt; an den Atomkraftwerken Brokdorf und Grohnde ist E.ON
jeweils mit ca. 80% beteiligt und das AKW Grafenrheinfeld ist zu 100% im
Besitz von E.ON.
Bei der heutigen (8. Juni 2016) E.ON-Jahreshauptversammlung in Essen
wurde vor und in der Versammlungshalle gegen die E.ON-Konzernpolitik
protestiert. Im Zentrum der Kritik standen dabei auch die drohende
Inbetriebnahme der bereits fertiggestellten Uranmüll-Lagerhalle neben
der Urananreicherungsanlage in Gronau sowie die noch immer nicht
eingestampften Pläne zum Verkauf der Urenco-Anteile.
Mit konkreten Darstellungen zur E.ON-Atompolitik und mit Fragen an den
EON-Vorstand wurden Auskünfte zum aktuellen Stand rund um die Gronauer
Uranfabrik eingefordert. Die Anti-Atomkraft-Bewegung verlangt von E.ON
sowie den anderen Urenco-Eigentümern, von der verantwortlichen
Landesregierung in Düsseldorf und von der Bundesregierung die sofortige
Beendigung der Urananreicherung. Damit sollen Gefahren bei der
Urananreicherung und bei den damit verbundenen Urantransporten
unterbunden und die ständige Produktion von Atommüll sowie die
Versorgung von Atomkraftwerken im In- und Ausland –inclusive Belgien-
unterbunden werden.
E.ON für AKW-Betrieb in Belgien mitverantwortlich
„Anti – Atomkraft- Initiativen hatten im Februar aufgedeckt, dass der in
Gronau tätige Urananreicherer Urenco über die US- Atomfirma Westinghouse
sowie die spanische Enusa angereichertes Uran für die
Brennelementeherstellung u.a. für die AKW Tihange 2 und 3 sowie Doel 4
liefert. Diese Recherche wurde vom Chef der Urenco Deutschland, Joachim
Ohnemus, am 13. März im WDR–Magazin Wespol bestätigt. EON und RWE machen
sich damit mitschuldig, sollte es zu einer atomaren Katastrophe in
Belgien kommen. Dies kann EON und seine Aktionäre nicht ernsthaft
unterstützen wollen“, so Peter Bastian vom Aktionsbündnis Münsterland
gegen Atomanlagen in seiner Rede vor der E.ON-Jahreshauptversammlung.
Die Inbetriebnahme des sogenannten Zwischenlagers für 60 000 Tonnen
Uranoxid auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage Gronau verzögert
sich offenbar weiterhin. Die Gründe dafür werden der Öffentlichkeit
nicht mitgeteilt. Ursprünglich sollte die Uranoxid-Halle bereits vor
zwei bis drei Jahren in Betrieb gehen. Anti-Atomkraft-Initiativen
vermuten, dass sich die Inbetriebnahme der Uranmüll-Lagerhalle bisher
bedingt durch technische Probleme verzögert hat.
Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und der BBU fordern, dass die
NRW-Landesregierung die Öffentlichkeit über die Hintergründe umfassend
informiert und die Inbetriebnahme des Uranoxid-Lagers nicht zulässt,
zumal der weitere Verbleib des Uranmülls völlig ungeklärt ist. Dadurch
kann in Gronau faktisch ein oberirdisches Atommüll-Endlager entstehen.
Es ist völlig unverständlich, warum die NRW-Landesregierung dabei
tatenlos zusieht. Rot-Grün muss deshalb die Notbremse ziehen und die
Schaffung von Sachzwängen unterbinden.
AKW Grohnde darf nie mehr ans Netz
Udo Buchholz vom Vorstand des BBU betont: „Die Verantwortlichen bei E.ON
müssen auch zukünftig für ihre nuklearen Hinterlassenschaften die
Verantwortung übernehmen. Die Anti-Atomkraft-Bewegung wird den Konzern
weiter im Auge behalten, unabhängig davon, ob und wie er sich bzw.
Teilbereiche umstrukturiert oder umbenennt. Und aktuell muss die Politik
dafür Sorge tragen, dass das derzeit abgeschaltete AKW Grohnde nie mehr
ans Netz gehen darf.“
Kontakt:
Peter Bastian (Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen / SOFA
Münster): Tel. 0157-86269233
Udo Buchholz (BBU / AKU Gronau): Tel. 02562 –23125
Weitere Infos:
www.bbu-online.de
www.sofa-ms.de
www.urantransport.de
www.grohnde-kampagne.de
www.kritischeaktionaere.de
www.urgewald.org/home„