Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschfter/Innen-Arbeitskreis (AK) haben wir kontinuierlich über die Tarifverhandlung 2023 für die Sicherheitskräfte an den Flughäfen berichtet, wie Ihr es durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen könnt.
> http://ak-gewerkschafter.com/?s=sicherheitspersonal !
(Foto aus https://www.koeln.de/koeln/die_domstadt/verkehr/flughafen_koeln_bonn)
Die Uneinsichtigkeit der Arbeitgeber hat einen Tarifabschluss bis zum heutigen Tage verhindert, so dass die Gewerkschaft Ver.di ab heute zu weiteren STREIKMASSNAHMEN an diversen Flughäfen in Deutschland aufruft.
Warum an Flughäfen gestreikt wird
15.03.2023
14.3.2022 – Lange Warteschlangen, genervte Passagier, etliche Flugverzögerungen und Flugausfälle – heute und morgen geht es chaotisch zu an vielen deutschen Flughäfen. ver.di hat im Vorfeld der nächsten Tarifverhandlungsrunde an mehreren Flughäfen Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die u.a. in der Fluggastkontrolle sowie Personal- und Warenkontrolle tätig sind, zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Der Grund: In den drei Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bislang keine Einigung erzielt werden, denn die Arbeitgeber haben bisher nur ein unzureichendes Angebot gemacht. Am Montag waren deshalb Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich bereits an den Flughäfen Köln/Bonn, München, Düsseldorf, Hannover, Bremen, Leipzig und Berlin im Streik. Morgen wird u.a. an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden gestreikt.
Was die Passagiere wissen sollten: ver.di verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Forderungen: Mindestens 1 Euro mehr Lohn pro Stunde, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und eine überfällige Angleichung der Löhne in Ost an West. Die Arbeitgeber haben bisher in drei Runden nur ein unzureichendes Angebot gemacht, das in keiner Weise die Preisentwicklung aufgreift und Nullmonate vorsieht. Dieses Angebot hatte bereits Ende Februar zu Protesten und Streiks der Beschäftigten geführt.
„Vor allem zur Angleichung der regionalen Löhne liegt kein Angebot vor, trotz der Zusage der Arbeitgeber, in dieser Tarifrunde über eine zu verhandeln“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. Für die Angleichung der Löhne in Ost an West sehe das Angebot der Arbeitgeber eine Angleichung von 10 Cent pro Stunde für jeweils ein Jahr vor. Das Westniveau würde so erst in 22 beziehungsweise 29 Jahren erreicht, also längstens im Jahr 2050 – das wären 60 Jahre nach der Einheit. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und die Angleichung Ost an West müssen endlich zeitnah realisiert werden“, so Pieper.
„Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte muss finanziell attraktiv bleiben, damit die dringend benötigten Fachkräfte gewonnen werden können. Deshalb muss der Lohn um mindestens um 1 Euro angehoben werden. Das Arbeitgeberangebot liegt weit unter der Forderung der Beschäftigten. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen“, so Pieper weiter. „Schon jetzt gibt es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die bereit sind, rund um die Uhr, an Wochenenden und an Feiertagen äußerst flexibel am Flughafen zu arbeiten.“
Die Luftsicherheitskräfte in ver.di fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus soll in der Tarifrunde der Lohn für die Luftsicherheitskräfte Fracht und Personen/Warenkontrolle mit behördlicher Prüfung auf die Lohnhöhe der Luftsicherheitsassistenten (Fluggastkontrolle) nach dem Grundsatz gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit angehoben werden. Für die Luftsicherheitskräfte in der Bordkartenkontrolle, in der Sicherung von sicherheitsempfindlichen Bereichen, in der Flugzeugbewachung u.a. mit Qualifizierung und bestandener Prüfung sowie in der Dokumentenkontrolle solle bundesweit das gleiche Stundenentgelt (Gleicher Lohn für gleiche Arbeit) gezahlt werden. Bisher würden diese Beschäftigten regional unterschiedlich bezahlt. Jetzt müsse das Stundenentgelt auf das höchste Entgeltniveau angeglichen werden. Auch die niedrigere Bezahlung von Sicherheitskräften beim Berufseinstieg von bis zu 24 Monaten solle abgeschafft werden. Eine solche Regelung sei angesichts des Mangels an qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr zeitgemäß.
Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. März in Berlin fortgesetzt.