Liebe Kolleginnen und Kollegen,
soeben haben wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) über den Kollegen Udo Buchholz, dem Pressesprecher und Vorstandsmitglied des BBU (http://ak-gewerkschafter.com/?s=udo+buchholz+bbu), eine gemeinsame Pressemitteilung von 11 Umweltorganisationen erhalten.
Darin geht es um die Trinationale Resolution gegen franz.-russ. Atomdeal in Lingen, worin 126 Organisationen von Bundesregierung ein Stoppsignal fordern! Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://ak-gewerkschafter.com/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
(Das Eigenfoto zeigt den Kollegen Udo Buchholz.)
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Kollege Udo Buchholz teilt mit:
(Das Foto zeigt die Demonstration am 13.12.2018 nach einem Brand in der umstrittenen Brennelementefabrik.)
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Gemeiname Pressemitteilung
·Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland
·Elternverein Restrisiko Emsland
·Réseau Sortir du nucléaire, Frankreich
·Ecodefense, Russland
·Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
·IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs /
Ärzt*innen in sozialer Verantwortung
·Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
·Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
·Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad
·Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Lingen, Moskau, Paris, 4. Februar 2022
Trinationale Resolution gegen franz.-russ. Atomdeal in Lingen:
126 Organisationen fordern von Bundesregierung Stoppsignal
Brief an Bundesminister Habeck und Lemke:
„Kein Einstieg von Rosatom in Brennelementefertigung“
126 Organisationen aus Deutschland, Frankreich, Russland und mehreren
weiteren europäischen Ländern fordern von der Bundesregierung in einer
Resolution, das geplante Joint Venture zwischen dem französischen
Atomkonzern Framatome und einer Tochter des russischen Atomkonzerns
Rosatom zur Brennelementeproduktion im emsländischen Lingen zu
verhindern. Dazu haben sie einen Brief an Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck und Bundesumweltministerin Steffi Lemke geschrieben. Über
den brisanten Atomdeal muss die Bundesregierung womöglich schon in den
nächsten Tagen entscheiden.
„Die Resolution ist ein dringender Appell an die Bundesregierung, den
französisch-russischen Brennelemente-Deal zu untersagen. Die Pläne von
Framatome und Rosatom untergraben den für Ende 2022 in Deutschland
anvisierten Atomausstieg und sind ein gefährlicher Türöffner für die
russische Atomindustrie. Was wir tatsächlich brauchen, ist ein
verbindlicher Stilllegungsfahrplan für die Brennelementefertigung in
Lingen und die Urananreicherung im nahegelegenen Gronau,“ so Alexander
Vent vom Bündnis AgiEL – AtomkraftgegnerInnen im Emsland.
Kritik am geplanten Joint Venture von Framatome und Rosatom sowie an der
französischen Atompolitik kommt auch von Charlotte Mijeon vom
französischen Netzwerk Réseau Sortir du nucléaire: „Präsident Macron
kündigte im Herbst 2021 den Bau von neuen Atomreaktoren an. Er möchte
auch in der EU die Atomenergie wieder salonfähig machen. Dazu holt er
ausgerechnet die russische Atomindustrie mit ins Boot. Das ist sehr
gefährlich und führt in die völlig falsche Richtung. Wir setzen darauf,
dass die Bundesregierung ihre ablehnende Haltung zur weiteren Nutzung
der Atomenergie auch in Lingen zeigt.“
Der Träger des Alternativen Nobelpreises 2021, Vladimir Slivyak, von der
russischen Umweltorganisation Ecodefense, ergänzt: „Wir lehnen die
Beteiligung der russischen Atomindustrie an der Brennelementeproduktion
in Deutschland strikt ab. Wir brauchen international ein Zeichen für den
Ausbau erneuerbarer Energien – weg von Atom, Kohle und Gas. Das Beharren
auf der Atomkraft ist ein gefährlicher Irrweg.“
Antje von Broock, BUND-Geschäftsführerin, erklärt zum geplanten
Framatome-Rosatom-Deal in Lingen: „Der Atomausstieg ist erst dann
vollendet, wenn auch die beiden Uran-Fabriken in Deutschland geschlossen
werden. Durch die geplante französisch-russische Atomunion würde aber
der Weiterbetrieb der Lingener Atomanlage zementiert werden. Damit würde
Deutschland dazu beitragen, dass europäische Schrott-AKWs weiterlaufen
können. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Deal zu stoppen – alles
andere wäre insbesondere für die Grünen ein Glaubwürdigkeitsproblem.“
Die Brennelementefabrik in Lingen beliefert derzeit international
umstrittene Risikoreaktoren wie z. B. Tihange und Doel in Belgien,
Cattenom in Frankreich, Leibstadt in der Schweiz sowie Olkiluoto 3 in
Finnland. Auch der niederländische Reaktor Borssele wird von Lingen
beliefert sowie Reaktoren in Großbritannien, Schweden und Spanien.
In diesem Zusammenhang äußert Dr. Angelika Claußen, Europa-Vorsitzende
der Friedensnobelpreisträgerin IPPNW, scharfe Kritik an der von der EU
angestrebten Förderung von Atomkraft: „Präsident Macron will der
Atomenergie ein grünes Label verschaffen, weil er dringend Milliarden
für seine maroden Atomanlagen benötigt. Aber es geht ihm auch um die
Modernisierung von Frankreichs Atomwaffen. Das zeigt ein Zitat aus
Macrons Rede bei seinem Besuch 2020 in der Atomschmiede le Creusot:
„Ohne zivile Atomenergie gibt es keine militärische Nutzung und ohne
militärische Nutzung gibt es keine zivile Atomenergie.“ Im Klartext:
Ohne eine Atomwirtschaft auf dem neuesten technischen Stand kann
Frankreich sein Atomwaffenarsenal nicht weiter ausbauen und
modernisieren. Framatome in Lingen ist Bestandteil dieser Politik – und:
Auch Rosatom ist im Auftrag der russischen Regierung an militärischen
Projekten beteiligt. Das ist für Lingen alarmierend.“
Resolutionstext:
Der Brieftext:
Kontakte:
Alexander Vent, Bündnis AgiEL, Tel. 0157-59690000
Vladimir Slivyak, Ecodefense/Russland, Tel. 0178-1792352
Charlotte Mijeon, Réseau Sortir du nucléaire/Frankreich, Tel. +33-6-64660123
Dr. Angelika Claußen, IPPNW, Tel. 0172-5882786
Angela Wolff, BUND, Tel. 030-27586562