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Hier die Kurzbeschreibung zur Sendung:
Ende 2003 verschwindet der deutsch-libanesische Staatsbürger Khaled el-Masri bei einer Busreise an der mazedonischen Grenze. Die CIA entführt und verschleppt ihn in ein Geheimgefängnis bei Kabul, wo er monatelang unter Folter verhört wird. El-Masri geht mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit und beteuert seine Unschuld. Maßgeblich durch ihn kommt das sogenannte Rendition-Programm des amerikanischen Geheimdienstes ans Tageslicht. Nach den Anschlägen des 11. September 2001 schien der Regierung von US-Präsident George W. Bush jedes Mittel gerechtfertigt, um den internationalen Terrorismus zu bekämpfen – die Prinzipien des Rechtsstaats wurden missachtet.In den Jahren nach der Entführung kämpft el-Masri vergeblich für eine Entschuldigung und die Wiederherstellung seiner Würde. Weder die deutsche noch die amerikanische Regierung gehen auf seine Anschuldigungen ein. Der damalige deutsche Innenminister Otto Schily (SPD) war durch die US-Behörden kurz vor der Freilassung über den Fall el-Masri informiert worden. El-Masri, vermutlich durch die Folter traumatisiert, will auf sich aufmerksam machen. Er wird zum Brandstifter, verprügelt den Bürgermeister von Neu-Ulm und muss für insgesamt fünf Jahre ins Gefängnis. Tief enttäuscht verlässt er Deutschland.Im Dezember 2012 erkennt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg die Überstellung el-Masris an die CIA als Grundrechtsverletzung an. Mazedonien wird zur Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von 60.000 Euro verpflichtet. Der Dokumentarfilm erzählt, wie Khaled el-Masri und mit ihm seine Familie Opfer rechtsfreien staatlichen Zugriffs und geopolitischer Machtinteressen wurde und wie sich die deutsche Regierung den amerikanischen Freunden unterwarf.
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Deutschland 1945
Im Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa. Noch leben Angehörige der Generation, die diesen Krieg miterlebten. Zeitzeugen, die in Bombenkellern saßen, zum Volkssturm eingezogen wurden, mit ihren Eltern vor der Front flohen. Diese Zeitzeugen und ihre Erinnerungen stehen im Zentrum des Films. „Kinder des Krieges“ erzählt das Schlüsseljahr 1945 aus der Sicht der Kinder. Noch Wochen nach dem 8. Mai 1945 habe er sich in Panik auf die Erde geworfen, wenn irgendwo am Himmel ein Flugzeug erschien, berichtet Paul Diefenbach (damals 7 Jahre alt) aus Köln. Bis heute würde er davon träumen, dass der im Krieg vermisste Vater wieder in der Tür erscheint, erzählt Alois Schneider (12) aus dem Saarland. Als sie die ersten Bilder aus den KZs zu sehen bekam, habe sie sich ihrer BDM-Uniform geschämt und später begonnen, Geschichte zu studieren, erzählt Elfie Walther (17) aus Delmenhorst. Die Aussagen der Zeitzeugen machen deutlich: Unser Bild vom Jahr 1945 ist rückblickend geschönt. Geschönt von der Vorstellung des nahen Kriegsendes. Geschönt von der Vorstellung, dass am 8. Mai 1945 aller Schrecken endet. Aus Sicht derjenigen, die damals Kinder waren, stellt sich das Jahr 1945 anders dar: Zwar ist das Ende des Krieges bereits im Januar 1945 absehbar, doch niemand kann sicher sein, dieses Ende auch zu erleben. Fast alle der für diesen Film interviewten Personen haben in diesem Jahr 1945 traumatische Erfahrungen gemacht: Sie haben Hinrichtungen und Selbstmorde mitangesehen, Bombenangriffe erlebt und Vergewaltigungen ertragen. Sie drohten zu verhungern. Sie haben beim Spielen in Ruinen mit Blindgängern hantiert und dabei ihr Leben riskiert. Sie haben gesehen, wie ihre Eltern sich der Parteiabzeichen, der Hitlerbilder, der Hakenkreuzwimpel und Fahnen entledigten. Sie wurden vorgeschickt, um die ersten alliierten Soldaten zu begrüßen, während die Eltern ängstlich hinter den Gardinen lauerten. Zusammen mit ihren Eltern wurden sie durch die befreiten Konzentrationslager geschleust, um zu erkennen, welche Verbrechen in den Jahren des Nationalsozialismus geschehen waren. Nach dem Krieg haben viele über das Erlebte geschwiegen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es sind unsere Mütter und Väter, unsere Großmütter und Großväter. Redaktionshinweis: 3sat zeigt den Dokumentarfilm „Kinder des Krieges“ anlässlich des Antikriegstages am 1. September. (Senderinfo)