Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Gewerkschafter/innen-Arbeitskreis (AK) haben wir über den Kollegen Udo Buchholz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=udo+buchholz) von der GAL-GRONAU eine Pressemitteilung selbiger erhalten.
Zur Corona-Krise (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=corona) wird darin mitgeteilt, dass heute und in dieser Woche kein Uranmüllzug auf die Reise gehen wird.
Die GAL Gronau fordert jedoch das Verbot aller Urantransporte!
Wir haben die komplette Pressemitteilung nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet und in der Kategorie „ATOMPOLITIK“ (http://www.ak-gewerkschafter.de/category/atompolitik/) archiviert.
Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-
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Die GAL informiert:
Das Foto im Anhang zeigt den GAL-Protest gegen Uranmüllexport
vom 18.11.2019.
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Pressemitteilung der GAL Gronau, 30.03.2020
Corona-Krise: Heute / diese Woche kein Uranmüllzug
GAL Gronau fordert Verbot aller Urantransporte
Die parteiunabhängige Grün Alternative Liste (GAL) Gronau, die auch im
Rat der Stadt Gronau vertreten ist, begrüßt die Ankündigungen des
Bundesinnenministeriums und des Urenco-Konzerns, dass in dieser Woche
kein Sonderzug mit Uranmüll von der Gronauer Urananreicherungsanlage
Richtung Russland starten wird. Grundsätzlich fordert die GAL allerdings
ein grundsätzliches Transportverbot für alle Urantransporte, also auch
für LKW-Transporte, und das für die gesamte Zeit der Corona-Krise – und
auch danach.
Angesichts des Mangels an Schutzkleidung für Ärztinnen und Ärzte vor
Coronaviren wirft die GAL die Frage auf, wie es eigentlich um den
Katastrophenschutz bei Urantransporten bestellt ist. Die GAL befürchtet,
dass es im Ernstfall bei einem Unfall mit Uranhexafluoridfreisetzungen
nichtgenug Schutzkleidung für Polizei, Feuerwehr und medizinisches
Personal geben wird. Vom Schutz der Bevölkerung ganz zu schweigen. In
diesem Zusammenhang erinnert die GAL an den bisher schwersten Unfall in
der Gronauer Urananreicherungsanlage. 2010 wurde dabei ein Arbeiter
verseucht, dem zunächst in den örtlichen Krankenhäusern nicht geholfen
werden konnte. Die GAL Gronau fragt, wo bei einem Unfall mit
Verseuchungen Hunderte oder Tausende Personen untergebracht und
medizinisch versorgt werden können?
2019 sind monatelang fast immer alle drei Wochen an Montagen Sonderzüge
mit Uranmüll von der Gronauer Urananreicherungsanlage durch das
Münsterland und das Ruhrgebiet zum Hafen in Amsterdam gefahren. Dort
wurde der Uranmüll auf ein Frachtschiff verladen und weiter nach
Russland transportiert. Unter Protest ist am 9. März der erste
Uranmüllzug in diesem Jahr gestartet. Folglich rechneten
Bürgerinitiativen und die GAL, die die Proteste aktiv unterstützt, für
diesen Montag (30. März) mit einem weiteren Uranmüllzug.
Bürgerinitiativen, der Umweltverband BBU und die Ärzteorganisation IPPNW
protestierten vielfältig mit Hinweis auf die Corona-Krise und die
Belastungen der Polizei und der Krankenhäuser sowie der Hilfsdienste.
Sie hatten Erfolg und zunächst verkündete das Bundesinnenministerium und
dann der Urenco-Konzern, der die Gronauer Uranfabrik betreibt, dass in
dieser Woche kein Uranzug starten wird. Für die nächsten Wochen wurde
aber der Start eines Sonderzuges mit Uranmüll nicht ausgeschlossen.
Die GAL Gronau betont, dass nicht nur die unsichtbare Gefahr einer
Corona-Erkrankung zum Verbot von Atommülltransporten führen muss. Auch die
unsichtbare Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung (inclusive Polizei und
medizinisches Personal) durch Radioaktivität vor Ort in und um Gronau
sowie an den Transportstrecken in NRW und in den Niederlanden, aber auch
in Russland, sollten Grund genug sein, den Transport von Uran und
Atommüll zu verbieten. AlleUrananreicherungsanlagen im
Euregio-Grenzgebiet und anderswo müssen sofort geschlossen werden.
Die Grün Alternative Liste (GAL) Gronau hält in diesen Zeiten Uran- und
sonstige Atomtransporte für besonders unverantwortlich. Polizei und
Krankenhäuser arbeiten wegen der Coronakrise auf Hochtourren und dürfen
nicht mit den Auswirkungen von Atomtransporten zusätzlich belastet werden.
Neben dem Transport mit Zügen erfolgt der Transport des hochgefährlichen
Uranhexafluorids von und nach Gronau mit zahlreichen LKW-Transporten.
Und der Betrieb der Schwesteranlage des Urenco-Konzerns in Almelo (NL)
ist mit noch mehr LKW-Transporten verbunden. Die Urananreicherungsanlage
in Almelo verfügt über keinen Bahnanschluss.
Fazit der GAL: Urantransporte sind zu riskant und die
Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo müssen sofort stillgelegt
werden. Die GAL wird sich in der aktuellen Situation weiterhin
bestmöglich für eine Energieversorgung ohne Atomanlagen und
Atomtransporte engagieren.
Hintergrund und weitere Informationen:
https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Borken/Gronau/4177859-Gronau-Kein-Urantransport-nach-Russland
https://www.bbu-online.de/presseerklaerungen/prmitteilungen/PR%202015/21.01.15.pdf
https://bbu-online.de/Presse.htm