Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Arbeitskreis Gewerkschafter/Innen (AK) hat uns ein Kommentar des ehemaligen stellv. Geschäftsführers des Studentenwerks Aachen – A.ö.R. – zu unserem Beitrag „Worauf lässt die Veränderung in der Abteilungsleitung Gebäude-Management beim Studentenwerk Aachen – A.ö.R. – schließen?“ (http://ak-gewerkschafter.com/worauf-laesst-die-veraenderung-in-der-abteilungsleitung-gebaeude-management-beim-studentenwerk-aachen-a-oe-r-schliessen/) erreicht.
Diesen Kommentar, den wir Euch in seiner Gänze zur Kenntnis bringen, beantwortet der unterzeichnende AK-Koordinator vorab mit einem OFFENEN BRIEF an Rüdiger Karbowski.
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Lieber Rüdiger,
ich finde es nett nach allen den Jahren unseres Rentnerdaseins, von Dir als Ex-Kollegen etwas zum Thema „Studentenwerk Aachen – A.ö.R. – (http://www.ak-gewerkschafter.com/?s=studentenwerk+aachen) lesen zu können.
Der Klick auf den vorstehenden Link zeigt Dir die Komplexität der Thematik auf, die sich ja nicht nur auf den Artikel reduziert, den Du aus dem Komplex-Kontext herausgenommen kommentiert hast. Sicherlich hättest Du auch einmal den Artikel zum Thema vom 12.11.2016 belichten sollen, der die Dimension der Angelegenheit in ihrer öffentlichen Tragweite (Medienberichte) deutlich darstellt. Der Klick auf den nachstehenden Link führt Dich direkt auf diesen Beitrag:
Aber auch der Beitrag „…Mein Name ist Haase…“ vom 07.10.2016, den Du ebenfalls durch den Klick auf den nachstehenden Link aufrufen und nachlesen kannst, wäre es mit Sicherheit wert gewesen, in Deiner Kommentar-Betrachtung eingeschlossen worden zu sein:
Es ist ohnehin merkwürdig, dass Du fast ein Vierteljahr Zeit benötigt hast, Deine nachstehende Meinung in Form eines Kommentars auf unsere Homepage zu lenken.
Als Kenner der Studentenwerksszene, in der ich immerhin 33 Jahre Personalratsvorsitzender im Studentenwerk Aachen – A.ö.R. – und 33 Jahre in ununterbrochener Abfolge Vorsitzender der Studentenwerkspersonalräte-ARGE-NRW war, gehe ich allerdings sehr gerne auf das Stückchen Kommentar ein, das Du unserem AK am Gesamtspektrum der bestehenden Kritik vorbei hast zukommen lassen.
Deine Eingangs-Bemerkung zu den Neuen Besen, die gut kehren würden, in allen Ehren, aber Besen, die „gut kehren“, wechselt niemand aus. Das macht auch die Wirtschaft nicht, denn der Austausch eines Besens der „gut kehrt“, birgt das Risiko in sich, im schlimmsten Fall von einem sogenannten „Rennpferd“ auf einen „Esel“ umzusatteln.
Und dann auch noch alle, wie Du schreibst „Leistungsträger“ mit diesem Besen, der „gut gekehrt“ hat, auszutauschen, würde die schwachsinnigste Entscheidung in einem Unternehmen darstellen, die überhaupt zu treffen wäre!
Ein Management, das Angst davor hat, es könnte eingefahrene Wege etablieren, funktioniert insgesamt nicht richtig.
Das Management muss tagtäglich Sorge dafür tragen, dass die ökomische Dynamik nicht nachlässt, wobei die Entscheidungsträger in einem ständigen Austausch zu stehen haben, um effizient wirken zu können.
Dabei spielt das Feedback eine wichtige Rolle, damit niemand in die Verlegenheit gebracht wird, zu erklären: „Mein Name ist Haase, ich weiß von Nichts!“
Merke: Der Fisch stinkt immer vom Kopf her!
Hätte der Besen „gut gekehrt“, dann hätte man ihn mit Sicherheit nicht ausgetauscht oder ganz einfach gehen lassen!?
Dass sich durch Abgänge, Austausche und Kündigungen nichts an Gerichtsverfahren ändert, ist eine Binsenweisheit. Gerichtsverfahren bleiben allerdings immer die Folgen von Verursachungen, die häufig durch Fehlentscheidungen des Managements herbeigeführt wurden und werden.
Im Studentenwerk Aachen – A.ö.R. – habe ich zu meiner aktiven Zeit als Personalratsvorsitzender Führungskräfte kommen und gehen sehen. Diejenigen, die gegangen sind, waren in den häufigsten Fällen die „nicht gut kehrenden“ Besen.
Und apropos Skandale, von denen man erst reden soll, wenn sie gerichtsfest sind, wie Du meinst.
Es handelt sich nicht erst dann um einen Skandal, wenn höchstrichterlich Urteile gefällt worden sind.
Skandale werden durch Tatsachen definiert, die abnorm sind.
Der Vorliegende beim Studentenwerk Aachen – A.ö.R. –, den die AACHENER ZEITUNG scharf, schonungslos klar und deutlich für die Öffentlichkeit publiziert hat, ist ein aktueller von vielen Skandalen, die die Arbeitnehmer/Innen und ich in meiner aktiven Personalratszeit beim Studentenwerk Aachen – A.ö.R.- erleben mussten.
Mit kollegialen Grüßen
Manni Engelhardt – AK-Koordinator-
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Rüdiger Karbowski meint:
Neue Besen kehren gut ! Nach diesem Motto wird in der Wirtschaft bei einem Wechsel an der Führungsspitze häufig verfahren, mit der Folge, dass sämtliche Leitungsstellen auf Abteilungsebene ebenfalls neu besetzt werden. Warum ? Man hat Angst vor eingefahrenen Wegen und etablierten, personellen Seilschaften eines Betriebes, die einem Neuen das betriebliche Leben mehr als schwer machen können. Dann tauscht man eben das Personal aus, den Einen früher, den Anderen später. Muss dann auch nicht mit einer besseren / höheren Qualifikation zusammenhängen, ist allein dem persönlichen Weiterkommen geschuldet.
Ein Zusammenhang mit den Vorwürfen aus dem Jahr 2016 und der Neubesetzung der Leitung Gebäudemanagement wird richtigerweise nicht gezogen. Selbst wenn es ihn unterstellenderweise gäbe, würde er nichts nutzen – durch die Kündigung der Abteilungsleitung ändert sich an den anstehenden Gerichtsverfahren nichts. Verklagt wird nicht der Leiter Gebäudemanagement, sondern das Studierendenwerk als Auftraggeber der jeweiligen Gewerke.
Eine kleine Anmerkung zum Schluss: von einem Skandal kann und sollte man erst reden, wenn ein solcher feststeht und nicht schon, bevor dieser gerichtsfest ist. Dann handelt es sich um eine persönliche Meinungsäußerung.
Rüdiger Karbowski
Vielen Dank für die Veröffentlichung des Kommentars in Gänze. Ich bin allerdings ein wenig überrascht, hierfür eine eigene Seite zu installieren. Nicht überrascht hat mich die darauf erfolgte Reaktion aus dem Arbeitskreis von Manni, sieht man doch daran, daß man nicht nur für die unendlichen Weiten des Netzes schreibt. Danke für die Antwort.
Die Absetzung des Abteilungsleiters Gebäudemanagement im Studierendenwerk Aachen ( StW ) ist nur Eine von vielen erfolgten Personalveränderungen in den letzten Jahren, die sich quer über alle Abteilungsbereiche erstreckten. Die Kündigung hat mit Sicherheit auch nichts zu tun mit den Vorgängen aus der Vergangenheit, die dem Studierendenwerk im Zusammenhang mit nicht bezahlten Rechnungen vorgeworfen wurden. Vorgänge, aus denen der Verfasser des offenen Briefes – Manni – nun einen Skandal sehen möchte.
Dieser Ansicht muß ich ausdrücklich widersprechen, ist sie doch schlicht und einfach nicht haltbar. Genausowenig wie die Ansicht der Aachener Nachrichten seinerzeit, die dem geneigten Leser suggerierten, daß bei der Bezahlung von Rechnungen im StW Aachen möglicherweise maffiöse Strukturen Einzug gehalten haben. Nämlich in der Form, daß man eine Restsumme offen läßt und nicht bezahlt, um sich später vor Gericht auf einen Vergleich mit geringerer Summe zu einigen.
Die Recherchen der AN ergaben außerdem, daß eine solche Verfahrensweise bei Betrieben der Öffentlichen Hand vielfach Einzug gehalten hat. Dann – so die Unterstellung und Schlußfolgerung – muss das auch für das StW Aachen zutreffen.
Diese Schlußfolgerung ist der eigentliche Skandal, denn hier wurde verallgemeinert. Nichts wird geschrieben von einer nicht erbrachten Leistung des Unternehmers, die dann konsequenterweise zu einer Nichtzahlung des Auftraggebers geführt hat.
Also, Skandal ja, aber nur was von seiten der AN behauptet und veröffentlicht wurde. Das hat auch nichts mit Pressefreiheit gemein, wenn man jemanden an den Pranger stellt und auf eine gegenteilige Ansicht gar nicht erst eingeht.
Rüdiger Karbowski
Hallo Rüdiger,
Deinen weiteren Kommentar haben wir ebenfalls freigegeben. Kommentare, die nicht beleidigenden Inhaltes sind, geben wir immer frei. Das gebietet nicht nur die Meinungsfreiheit, sondern auch die sogenannte journalistische Sorgfaltspflicht.
Indes lassen wir den Inhalt Deines weiteren Kommentares nicht so einfach stehen.
Erstaunlich ist, dass nicht nur die Aachener Nachrichten, sondern auch die Aachener Zeitung diese skandalöse Studentenwerks-Story in großer Aufmachung und gleich in mehreren Beiträgen in Abfolge gebracht haben.
Tatsache dabei ist auch, dass sowohl zivilrechtliche als auch strafrechtliche Verfahren, die wohl Vertreter von ausführenden Firmen anhängig gemacht haben, noch schwebend sind, oder?
Tatsache ist aber auch, dass es keine umfassende Gegendarstellung des Studentenwerks Aachen – A.ö.R.- gegeben hat, was bei aussenstehenden Betrachter/Innen nur Kopfschütteln hervorgerufen hat, wie es mir sehr viele Menschen bestätigt haben.
Deine Ausführung zur Neubesetzung der leitenden Position im Liegenschafts- & Baumanagement sind eine reine Glaubensfrage.
Und Glauben heisst Nichtwissen! Wir glauben das nicht, denn nochmals gesagt: „GUT KEHRENDE BESEN TAUSCHT MAN NICHT AUS!“ Aber an dieser Stelle wollen wir keine Wiederholungen unserer bereits zu Deinem ersten Kommentar gemachten Ausführungen treffen, würden dies doch nur eine Perpetuierung darstellen, die den geneigten Leser lediglich langweilt.
Und die Schlussfolgerungen der beiden großen aachener Zeitungen, dass das Zahlungsverhalten des Studentenwerks Aachen – A.ö.R.- möglicherweise maffiöse Strukturen ausweist, ist ja auch nicht abwegig, sondern auch eine berechtigte Fragestellung. Und die Handwerkskammer Aachen hatte letztendlich ja auch eine ähnliche Meinung in der Öffentlichkeit zum Besten gegeben.
Das größte Debakel an diesem Skandal ist aber die Aussage des Geschäftsführers des Studentenwerks, der vorgab, von der Angelegenheit (juristische Seite der Medaille) nichts gewusst zu haben.
Das Management des Studentenwerks Aachen – A.ö.R. – scheint offensichtlich nicht in der Lage zu sein, hier ein umfassendes Statement abgeben zu wollen, denn es hat in der Presse noch nicht einmal eine dezidierte Gegendarstellung, zu deren Veröffentlichung die Redaktionen verpflichtet gewesen wären, gegeben.
An Stelle des Studentewerkes sprichst nun Du als Rentner, der ja – würdest Du nicht involviert werden – von den Internas nichts wissen könnte.
Das war die Antwort in der gebotenen Kürze, die deutlich unterstreichen soll, dass auch diese weitere Studentenwerks-Story (Ich habe mehrere in meiner fast 35-jährigen Tätigkeit, davon 33 Jahre als Personalratsvorsitzender dieser Anstalt, er- und durchlebt!) für uns und für mich als AK-Koordinator nach wie vor ein Skandal bleibt. Da beisst die Maus keinen Faden ab…!
Mit bestem Gruß für den AK
Manni Engelhardt -Koordinator-