Eine wahre Begebenheit erzählt in anonymisierter Fassung von Fred Maintz unter dem Titel: „Reaktionäres Kleinbürgertum in Action beim Weihnachtsfrühstück“!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

soeben erhalten wir als Gewerkschafter/Innen-Arbeitskreis (AK) eine hochinteressante Story über den Kollegen Fred Maintz (http://www.ak-gewerkschafter.de/?s=fred+maintz). Kollege Maintz erzählt darin eine wahre Begebenheit über eine betriebliche Alltags-Szene, die man als „reaktionäres Kleinbürgertum in Action“ bezeichnen kann.

Die Daten, Namen und Fakten liegen unserem AK vor.

Diese Story über ein sogenanntes „Weihnachtsfrühstück“ haben wir nachstehend zu Eurer gefälligen Kenntnisnahme auf unsere Homepage gepostet.

Für den AK Manni Engelhardt –Koordinator-

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„Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

eine Alltagsszene einer mir bekannten und geschätzten Kollegin aus ihrem
Betrieb, die ich Euch unbedingt vermitteln muss.

Man glaubt es kaum, aber es ist wahr. Lest bitte selbst.

Mit kollegialen Grüßen

Fred Maintz

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Das reaktionäre Kleinbürgertum in Action

´Weihnachtsfrühstück´ in meiner Nebenjobfirma, einer Tochtergesellschaft
der STR….*) – Nettoeinkommen für Festangestellte je nach Einkommensgruppe
und Steuerklasse: Ab ca. 2.000 Euro aufwärts.

Sekretärin C. jubelt, wie toll es sei, dass ihr 19jähriger Sohn eine
Ausbildung bei der Bundeswehr begonnen habe.

Ich: Wie kann man sich darüber freuen, wenn das eigene Kind für die
Imperialisten in Kriege zieht?

C.: Wieso? Er dient unserem Land und kann stolz darauf sein.

Ich: Er tötet für Kapitalinteressen. Das ist was anderes.

C.: Soll er etwa Hartz-IV-Schmarotzer werden?

Ich: Besser Hartz IV beziehen, als Menschen zu erschießen. Und schmarotzen
tun die Reichen mit leistungslosem Einkommen, nicht die armen Schlucker. Im
Übrigen erarbeiten inzwischen Maschinen das meiste. Es kann keine
Vollzeitarbeit für alle mehr geben. Sie müsste anders aufgeteilt werden.

C.: Für faules Pack, das Hartz IV abzockt, hab ich null Verständnis. Sowas
gehört in Arbeitslager. Das ist meine Meinung. Basta.

Ich: Okay, ich finde ihre Einstellung pervers.

C.: Ist ihre Angelegenheit.

Arbeitskollege R. mischt sich ein: S. findet es auch kacke, dass ich
Neger nicht leiden kann.

Ich: Stimmt. Wegen dieser primitiven Einstellung kannst du mich auch mal am
Arsch lecken.

Arbeitskollege A. – vor etwa 30 Jahren aus Ungarn in die DDR gekommen und
seitdem in D. – mischt sich ein: Ist doch wahr, das ganze Asylantenpack
soll sich in den Busch zurückscheren.

Ich zu A.: Warum scherst du dich eigentlich nicht in deinen ungarischen
Nazi-Busch zurück? Scheiß Ungarn, klauen uns die Arbeitsplätze!

A. zeigt sich geschockt, schweigt betreten. R. schweigt. C. schweigt. Chef sitzt da
mit offenem Mund und schweigt auch.

Ich nehme meine Tasche, sage Tschüss und verpisse mich. Sonst wär mir der
wortwörtlich Allerwerteste geplatzt. Schnaub. Was, zum Kuckuck, soll man
gegen solche bösartigen, hirnamputierten Leute machen? Und ich sage euch:
Es ist in der Regel genau diese „Mittelschicht“, dieses Kleinbürgertum und
nicht die armen Schlucker, die derart rassistisch und sozialdarwinistisch
sind. Meinetwegen können die mich jetzt auch kündigen. Pah…“

*) Firmenname ist dem AK bekannt und wurde anonymisiert.

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http://www.stuttmann-karikaturen.de/karikaturen/kari_20100926_Keine_Boni.gif

(Karikatur von Klaus Stuttmann aus: http://www.taublog.de/tag/merkel/page/28)

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