Dieter Schinzel ist gestorben!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wie die Aachener Zeitung am heutigen Tage (26.08.2024) berichtet, ist Dieter Schinzel (http://ak-gewerkschafter.com/?s=dieter+schinzel) verstorben.

Was die Zeitung nicht schreibt:

Am 27. Mai 1994 wurde Dieter Schinzel bei einem Geldhandel im Nennwert von fünf Millionen Schweizer Franken gemeinsam mit seinem Partner, einem WDR-Redakteur, verhaftet. Der Film ist ein Ausschnitt aus der Sendung SK-15 von RTL. Ab 4:20 kommt unser Koordinator Manni Engelhardt zu Wort.

26. August 2024 LOKALTEIL Aachen Stadt

Aachen Trauer um Dieter Schinzel

 

Logo azAbschied von einem charismatischen Menschen und Politiker

Der ehemalige Aachener SPD-Vorsitzende und langjährige Bundestags- und EU-Abgeordnete Dieter Schinzel ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben

Ein charismatischer Gestalter: Der ehemalige Aachener SPD-Vorsitzende, Bundestags- und EU-Abgeordnete Dieter Schinzel ist am Samstag im Alter von 81 Jahren gestorben. Foto: priva

Er galt als begnadeter Politiker von besonderem Format, seine Verdienste als Kommunal-, Bundes- und EU-Politiker sind unvergessen. Am frühen Samstagmorgen ist der ehemalige Aachener SPD-Vorsitzende und langjährige Bundestags- und EU-Parlamentarier Dieter Schinzel im Kreis seiner Familie im Alter von 81 Jahren nach langer Erkrankung gestorben.

Bis heute gilt Dieter Schinzel als charismatischer Wegbereiter und maßgebliche Leitfigur für den politischen Wandel nicht nur in der Stadt Aachen. Nachdem er 1961 in die SPD eingetreten war, gelang es ihm rasch, die Partei im vordem CDU-geprägten Aachen auf Erfolgskurs zu bringen. Schon während seines Physik-Studiums an der RWTH Aachen, das er 1969 abschloss, hatte sich der gebürtige Berliner bereits Mitte der 1960er Jahre im AStA der Hochschule engagiert, zuletzt auch als Vorsitzender.

1972, mit gerade einmal 29 Jahren, wurde Schinzel in den Aachener Stadtrat gewählt. Im selben Jahr eroberte er als erster Aachener Sozialdemokrat auch ein Direktmandat für zunächst vier Jahre als Bundestagsabgeordneter und galt schon bald als enger Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt. 1979 zog er als erster Direktkandidat der Aachener Partei ins EU-Parlament ein, dem er bis April 1994 angehörte. 1980 kehrte er für einige Monate nochmals in den Bundestag zurück. Auch im Stadtrat blieb er mit einer Unterbrechung bis 1994 einer der prägendsten politischen Gestalter.

Unvergessen ist seine gemeinsame Nahost-Reise mit Willy Brandt im Jahr 1990; seinem großen persönlichen Einsatz und Verhandlungsgeschick war es maßgeblich mitzuverdanken, dass der damalige irakische Machthaber Saddam Hussein etliche deutsche Geiseln – kurz vor der Eskalation des zweiten Irak-Krieges – aus der Gefangenschaft entließ.  

Nachdem seine neuerliche Kandidatur für das Bonner Parlament 1976 nur knapp gescheitert war, wurde Schinzel zum Vorsitzenden der SPD im neu gegründeten Unterbezirk Aachen gewählt und führte die örtliche Partei bis zum Herbst 1994. So hatte er entscheidenden Anteil daran, der Partei in der Kaiserstadt erstmals zur Mehrheit im Rat zu verhelfen und eine zunächst zehn Jahre andauernde Koalition mit den Grünen zu etablieren. 1986 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1991 wurde Schinzel Vize-Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft und später deren Präsident. 1993 zog er sich aus dem Amt zurück.

„Dieter Schinzel war einer der intelligentesten Menschen, denen ich begegnet bin“, erklärte der ehemalige Oberbürgermeister Jürgen Linden am Sonntag. „Er hat durch seine weltoffene Art, seine brillanten rhetorischen Fähigkeiten und seinen sehr persönlichen Wahlkampf-Stil ein völlig neues Politik-Verständnis geprägt. Sein strategisches Talent war herausragend. Wir haben ihm enorm viel zu verdanken.“ Auch für die Verständigung zwischen den Weltreligionen habe Schinzel über viele Jahre hinweg wichtige Impulse gesetzt, sagte Ulla Schmidt, eine seiner Nachfolgerinnen im Bundestag und ehemalige Gesundheitsministerin, unserer Zeitung am Sonntag. „Sein Einsatz für die Stadt und auf internationaler Ebene war beispielhaft.“ Als „Fixstern für die Partei“ würdigte der amtierende SPD-Vorsitzende Mathias Dopatka seinen Vorgänger. „Unser ganzes Mitgefühl gilt jetzt seiner Familie“, sagte er der AZ. Auch im Ruhestand engagierte Dieter Schinzel sich weiter für die Partei, stand zahlreichen Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite, erzählte sein Sohn Boris am Sonntag.

Dieter Schinzel hinterlässt seine Frau Inge, mit der er in zweiter Ehe verheiratet war, seine Kinder Stefan, Svenja und Boris und zwei Enkel. „Wir hoffen nun, dass wir bis Mitte der kommenden Woche eine Sondergenehmigung von der Stadt erhalten können, damit seine Beisetzung schon am nächsten Samstag auf dem Westfriedhof stattfinden kann“, erklärte sein Sohn Boris.

Wir haben zu diesem Beitrag nachstehend öffentlich Stellung bezogen: 

Hier kann man wieder einmal sehr schön sehen, wie die Mainstreammedien diejenigen, die systemimmanent sind, mit einer „WEISSEN WESTE“ versehen. Die unrühmliche Zeit des Dieter Schinzel als Geschäftsführer des Studentenwerks Aachen – A.ö.R. – (http://ak-gewerkschafter.com/das-studentenwerk-aachen-wird-demnaechst-100-jahre-alt-wir-ergaenzen-den-vorbericht-zur-jubilaeumsveranstaltung/) wurde im Zeitungsbericht vollkommen ausgeblendet. Ein Glück, dass wir noch im Besitz des Videos des RTL sind.

Für den AK Manni Engelhardt -Koordinator-

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